(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck
(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck
(SILAS) für die minimal invasive Chirurgie - Universität zu Lübeck
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ressourcen <strong>zu</strong> bündeln und gezielt weiter<strong>zu</strong>entwickeln.<br />
Diese Autonomie hat es gestattet, inhaltlich und<br />
organisatorisch ein Pflichtcurriculum auf höchstem Niveau<br />
auf<strong>zu</strong>bauen und gleichzeitig so schlank <strong>zu</strong> halten,<br />
dass <strong>die</strong> Studenten in <strong>Lübeck</strong> Zeit haben, im Rahmen<br />
einer Promotion ein selbst gewähltes Thema auf wissenschaftlichem<br />
Niveau <strong>zu</strong> bearbeiten. Auf <strong>die</strong>se Weise ist<br />
in <strong>Lübeck</strong> ein exzellentes Curriculum etabliert worden.<br />
Durch das neue Hochschulgesetz in Schleswig-Holstein<br />
wird <strong>die</strong> Autonomie der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong> jedoch<br />
entscheidend beschnitten. Bisher haben <strong>die</strong> Gremien der<br />
<strong>Universität</strong> über <strong>die</strong> Verteilung von etwa 55 Millionen<br />
Euro jährlich entschieden. In Zukunft sollen es nur noch<br />
22 Millionen Euro sein. Mehr als <strong>die</strong> Hälfte, nämlich 33<br />
Millionen Euro, soll von einem Gremium verteilt werden,<br />
das in seiner Mehrheit aus Mitgliedern besteht, <strong>die</strong><br />
nicht von der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong> gewählt sind. Wenn<br />
<strong>die</strong>se Situation nicht geändert wird, dann ist nicht nur<br />
das bisher Erreichte gefährdet, sondern dann fehlt auch<br />
<strong>die</strong> notwendige Basis da<strong>für</strong>, dass sich <strong>Lübeck</strong> in Forschung<br />
und Lehre erfolgreich weiterentwickeln kann.<br />
Die Gutacherkommission kommt <strong>zu</strong> der gleichen Lagebeurteilung<br />
und empfiehlt deswegend dringend, <strong>die</strong> gesamten<br />
Mittel wie bisher der <strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> belassen.<br />
Neben der von den Gutachtern empfohlenen Ausweitung<br />
der hochschuldidaktischen Dozentenschulung,<br />
dem <strong>zu</strong>sätzlichen Einsatz neuer Lehrmethoden (z.B. E-<br />
Learning) und der Einführung weiterer Prüfungsformen<br />
werden <strong>zu</strong>künftig vor allem zwei Bereiche im Vordergrund<br />
stehen:<br />
- Zulassung der Medizinstudenten über Auswahlgespräche:<br />
Dies ist <strong>die</strong> Einzelmaßnahme, <strong>die</strong> <strong>zu</strong> der<br />
deutlichsten Leistungssteigerung der Medizinischen<br />
Fakultät in Forschung und Lehre führen wird. Langfristig<br />
wollen wir alle unsere Studenten auf <strong>die</strong>se<br />
Weise rekrutieren.<br />
- Weiterentwicklung unseres Stipen<strong>die</strong>nsystems: Die<br />
Ausweitung des Pflichtcurriculums, <strong>die</strong> in der letzten<br />
Gesetzesänderung beschlossen wurde, wird da<strong>zu</strong> führen,<br />
dass sich <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>ndauer <strong>für</strong> Medizinstudenten<br />
erhöhen wird. Immer mehr Studenten werden darauf<br />
angewiesen sein, sich <strong>zu</strong>sätzliche Finanzierungsquellen<br />
<strong>zu</strong> erschließen. Die Medizinische Fakultät<br />
hat es sich <strong>zu</strong>r Aufgabe gemacht, durch Stipen<strong>die</strong>n<br />
und Mittel <strong>für</strong> Hilfswissenschaftlerstellen da<strong>für</strong> <strong>zu</strong><br />
sorgen, dass ein großer Teil der Medizinstudenten in<br />
einem Bereich Geld ver<strong>die</strong>nen kann, der ihr Studium<br />
fördert.<br />
Unsere Kontrollpunkte<br />
Um überprüfen <strong>zu</strong> können, ob der Weg, den <strong>die</strong> Fakultät<br />
eingeschlagen hat, auch erfolgreich ist, wird sich <strong>Lübeck</strong><br />
an folgenden objektivierbaren Indikatoren orientieren,<br />
<strong>die</strong> in den nächsten fünf Jahren erreicht werden<br />
sollen:<br />
- Die Anzahl der Bewerbungen <strong>für</strong> <strong>Lübeck</strong> soll um<br />
20% von jetzt etwa 8.000 auf über 10.000 gesteigert<br />
werden.<br />
- Im schriftlichen Teil der beiden ärztlichen Prüfungen<br />
soll <strong>die</strong> Misserfolgsquote der <strong>Lübeck</strong>er Studenten<br />
deutlich geringer sein als im Bundesschnitt. In den<br />
mündlichen Prüfungen soll <strong>die</strong> Note „zwei“ als<br />
Durchschnittsnote erreicht werden.<br />
- Auch weiterhin sollen mindestens 70% der Studenten<br />
während des Studiums eine Doktorarbeit anfertigen,<br />
<strong>die</strong> <strong>zu</strong> über 70% in Zeitschriften mit Peer-Review-<br />
Verfahren publiziert werden sollen.<br />
- Der Anteil der Studenten, <strong>die</strong> während ihres Studiums<br />
einen Auslandsaufenthalt absolvieren, soll auf<br />
über 60% ansteigen.<br />
- Trotz des übervollen Curriculums, der Promotion,<br />
des Auslandsaufenthalts und des Engagements <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> eigene <strong>Universität</strong> soll <strong>die</strong> durchschnittliche Stu<strong>die</strong>ndauer<br />
14 Semester nicht überschreiten.<br />
FOCUS MUL 24, Heft 2 (2007) 129<br />
Fazit<br />
Insgesamt wird <strong>die</strong> Fakultät fortfahren, auf Bewährtem<br />
auf<strong>zu</strong>bauen, Neues vorsichtig hin<strong>zu</strong><strong>zu</strong>fügen und beides<br />
sorgfältig und effektiv <strong>zu</strong> organisieren. Dadurch entstehen<br />
zeitliche Freiräume, <strong>die</strong> unsere Studenten <strong>zu</strong>r Mitarbeit<br />
in der Forschung im Rahmen einer Doktorarbeit,<br />
<strong>zu</strong>r Teilnahme am Mentorenprogramm und <strong>zu</strong>m Blick<br />
über den Tellerrand nutzen sollen. In <strong>Lübeck</strong> werden<br />
auch in Zukunft Pflichtcurriculum und akademischer<br />
Aspekt nebeneinander stehen und so <strong>zu</strong> einem Medizinstudium<br />
führen, dem man „Exzellenz ohne Spektakel“<br />
bescheinigen kann.<br />
Literatur<br />
1. Weihrauch M, Strate J, Pabst R. Die medizinische Dissertation – kein<br />
Auslaufmodell. Dtsch Med Wochenschr 2003; 128: 2583-2587<br />
2. Wissenschaftsrat (11.11.2005). Stellungsnahme <strong>zu</strong> Leistungsfähigkeit,<br />
Ressourcen und Größe universitätsmedizinischer Einrichtungen.