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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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schaftszonen Hügelland, Geest <strong>und</strong>Marsch unterschiedlich. Dominiert imöstlichen Hügelland kalkhaltiger Boden(oft in lehmiger Form als Geschiebemergel),so herrscht auf dem Geest-MittelrükkenGeschiebesand in unterschiedlichenKorngrößen vor. Die Marsch besteht ausmarinen <strong>und</strong> fluviatilen Sedimentenmit überwiegend feinen Korngrößen; jenach Anteilen kalkliefernder Tiere (z.B.von Muschelbänken) kann der Kalkanteilbeträchtlich sein. So ist es im Großen<strong>und</strong> Ganzen – doch weist jede derLandschaftszonen wieder beträchtlicheDifferenzierungen auf. So hat die Geestzwei verschiedene Entstehungszeiträume:Während der Hohe Geest (zumeistam Westrand des Mittelrückens) aus Moränender vorletzten Vereisung besteht,hat sich die Vorgeest oder Sandergeestaus den Sandausschwemmungen derabschmelzenden Gletscher gebildet.Beide Böden unterscheiden sich qualitativstark – die Hohe Geest hat stärkereKalkanteile <strong>und</strong> ist daher fruchtbarer.Die erheblichen Meliorationsanstrengungender Zeit nach 1870 haben dieBodenqualität zum Teil massiv verändert– zu denken ist etwa an die Inwertsetzungder Moore <strong>und</strong> Heiden auf demMittelrücken. Gleichwohl lässt sich anhandder Reichsbodenschätzung eindem Zustand um 1500 entsprechendesBild gewinnen. Deutlich sichtbar sinddie von der Natur bevorzugten Bödenim Westen <strong>und</strong> Osten des Landes, vondem sich der benachteiligte Mittelrükkenabsetzt. Verständlich wird damit diehistorisch gewachsene Vorherrschaftdes Adels in den im 12. Jahrh<strong>und</strong>erteroberten ostholsteinischen Gebieten(Gr<strong>und</strong>herrschaften, später Güter aufguten bis sehr guten Böden) wie auchim ostschleswigschen Gebiet. Und ingewisser Weise erklärt sich damit auchdie Marschenbesiedlung des 10. bis 13.Jahrh<strong>und</strong>erts, die wohl zunächst unterAdelsleitung von statten ging; erst späterwurde hier der Adel durch kräftigegenossenschaftliche Gemeindbildungver- oder zurückgedrängt.(vgl. Abb. 1 S. 26-27)2.3 BodenbearbeitungUm einen guten Aufgang der Saat zuerreichen, muss der Boden möglichstfeinkrümelig sein. Denn nur so könnendie Keime die löslichen Nährstoffe desBodens aufnehmen. Das bedeutet, dassdie Aussichten <strong>für</strong> die Anwurzelung einesGetreidekornes mit der Qualität derBodenbearbeitung – zumeist Pflügen<strong>und</strong> Eggen – steigen. Je besser das Saatbeetdem Korn die Nahrungsaufnahmegestattet, desto eher kann sich eineneue Pflanze entwickeln <strong>und</strong> wiederumFrucht tragen.Pflügen mit dem im späteren sächsischenAltsiedelland wohl schon in derrömischen Kaiserzeit (0-300 n. Chr.)verwendeten Wendepflug 12 schuf <strong>für</strong>die Mikrovegetation im Boden durchAuflockerung <strong>und</strong> Durchmischung guteVoraussetzungen. Der Wendepflug mitPferdebespannung hat deshalb den(von den Slawen noch längere Zeit verwendeten)Haken, der den Boden nuraufreißt, rasch verdrängen können. Auchdie Zinkenegge dürfte bereits am Endeder Antike eingesetzt worden sein.28 <strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>

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