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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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viele Faktoren auf die Ernten einwirkten.Nicht alle waren selbstverständlichin allen Jahren gleich wirksam. Tratendie erntebegünstigenden Faktoren verstärkt<strong>und</strong> die erntereduzierenden abgeschwächtauf, sprach man von gutenoder sehr guten Ernten; war es umgekehrt,von schlechten bis sehr schlechten.Von „Katastrophen“ oder „katastrophalenErnteausfällen“ spricht man erstin der zweiten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.In der vorindustriellen Zeit mussteman mit allen Varianten rechnen <strong>und</strong> tatdas auch – die Bandbreite der Möglichkeitenwar allen Landwirten bewusst.Gleichwohl wurden besonders gute Erntejahreebenso im Gedächtnis gespeichertwie besonders schlechte – <strong>und</strong> imletzten Fall zumeist der Versuch einerErklärung (unentwegter oder gar keinRegen, später Frost, Mäuseplage etc.)mit abgespeichert.Wenn wir also Einzelnachrichten aus bestimmtenOrten finden, dann dürfen wiruns über die Varianz der Angaben nichtw<strong>und</strong>ern. Und schon gar nicht dürfenwir diese Angaben auf ein ganzes Territoriumverallgemeinern, sondern allerhöchstensauf den relativ gleichenNaturraum.Im Folgenden werden einige Text- <strong>und</strong>Zahlenmaterialien zum Thema vorgestellt;zunächst <strong>für</strong> Holstein, dann <strong>für</strong>Schleswig. Sie können, wie gesagt, nichtflächendeckend sein <strong>und</strong> gemacht werden,sondern müssen so stehen bleiben.Aus ihnen wird deutlich, was manbereits erwarten konnte: Die Varianzensind schon aufgr<strong>und</strong> der landschaftlichenUnterschiede beträchtlich. Sie weisenaber auch <strong>für</strong> dieselbe <strong>Wirtschafts</strong>einheitsehr unterschiedliche Resultateauf, ohne dass im Einzelnen zu erfahrenist, welches da<strong>für</strong> die Ursachen sind.5.1 HolsteinAls frühes Beispiel vom Ende des 16.Jahrh<strong>und</strong>erts mag hier der <strong>Wirtschafts</strong>hofder Burg Barmstedt (heute Krs. Pinneberg)dienen (vgl. Tab. 2).Die Varianzen zwischen der niedrigsten<strong>und</strong> höchsten Ertragsfältigkeit bewegensich hier zwischen 1 <strong>und</strong> 1,25 (Hafer) bis1 <strong>und</strong> 3,6 (Buchweizen). Aber immerhin:die genannten Werte <strong>für</strong> Weizen <strong>und</strong>Gerste liegen deutlich über dem, wasin Deutschland <strong>für</strong> diese Zeit als Durchschnittswert(3- bis 4fach) angenommenwird.21 <strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>37

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