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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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denen es zunächst gelang, die radikalerenBauernsöhne <strong>und</strong> Jungbauern zugewinnen. Ihr eher unklares agrarpolitischesProgramm, mit dem sie die Landvolkbewegungbeerbten, sprach vieleLandbewohner an.In Lauenburg 4 trafen manche der Bedingungen,die zur zunehmenden Empörungder Landbevölkerung führten,nicht zu. So hatte das Kreisgebiet keineherausragende Stellung im spekulativenZucht- <strong>und</strong> Mastgeschäft bei Schweinen;es lag 1927 gerade im Durchschnittder 17 Landkreise der Provinz <strong>und</strong> bautebis 1928 den Bestand schon um 20 %, bis1929 um weitere 20 % ab. Hingegen wardie milchwirtschaftliche Orientierungder Landwirte des Kreises beachtlich,was sicher durch die Nähe Hamburgsbedingt ist. – Hinsichtlich des Anteilsder Getreideproduktionsflächen nahmder Kreis bei Roggen <strong>und</strong> Hafer eineSpitzenstellung ein (jeweils 14 % derNutzfläche). – Die Schuldenbelastungder landwirtschaftlichen Betriebe laghier 1928 bei den Betriebsgrößen 5 - 20ha um 300 RM unter dem Landesdurchschnittvon 620 RM – wohingegen er inEiderstedt, Pinneberg <strong>und</strong> Steinburg um200 RM darüber lag. Infolgedessen bliebendie Zwangsversteigerungen in Lauenburgdeutlich hinter der Entwicklungin der Provinz zurück ... wohl der deutlichsteHinweis auf die Gründe <strong>für</strong> dieAbstinenz der Lauenburger Landwirtein der Landvolkbewegung.Stabilisierung auf niedrigem Niveau1933-1945 7Die Ziele der Landwirtschaftspolitik derNSDAP wurde erst 1930 programmatischformuliert. Im einzelnen ging esum: Wiederherstellung der Rentabilitätdurch Senkung der Produktionskosten(Zinssenkung, Preissenkung <strong>für</strong> Kunstdünger<strong>und</strong> Elektrizität), Minderung derZwischenhandelsgewinne, Schutzzölle,Vereinfachung <strong>und</strong> Minderung der Steuerlasten,Senkung der Bodenpreise. DieLösung der Lohnfrage sollte durch festeEingliederung der Landarbeiter in diebäuerliche Berufsgemeinschaft mittelssozial gerechter Arbeitsverträge (alsoohne Tarifverträge nach industriellemVorbild) erreicht werden. Ein ges<strong>und</strong>esVerhältnis zwischen Groß-, Mittel- <strong>und</strong>Kleinbetrieben wurde gefordert. KonkreteMaßnahmen nach Übernahme derMacht durch die NSDAP waren also: Zah-5 <strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>63

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