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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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dem Hintergr<strong>und</strong> dieser an sich paradoxenDichotomie, in der die Frage nachder Loyalität sich mit dem aufgeklärtenRingen um Volkssouveränität <strong>und</strong> mitpatriotischen Gedanken überlagerte,versuchte die Geistlichkeit den Kontaktzu ihren Gemeinden zu wahren, die inder Regel eher bereit waren, sich der Erhebunganzuschließen. Immerhin gab eswährend der Erhebungszeit auch einigewenige Geistliche, die Vorstellungen voneiner demokratischen, geistgeleiteten<strong>und</strong> vom Staat getrennten Kirche entwickelten<strong>und</strong> damit auf Entwicklungendes 20. Jahrh<strong>und</strong>erts vorauswiesen. Diesgalt etwa <strong>für</strong> den aus Haseldorf gebürtigenMichael Baumgarten (1812-1889),der 1846 Pastor in Schleswig gewordenwar, sich 1848 der Erhebung anschloss<strong>und</strong> 1850 nach deren Scheitern das Landverlassen musste, um zunächst Professoran der Rostocker Universität <strong>und</strong> späterReichstagsabgeordneter zu werden.Darf der Ansatz, mit der vorliegendenUntersuchung den Spagat zwischenklassischen historischen <strong>und</strong> theologischenBetrachtungsweisen zu wagen, alsdurchaus gelungen bewertet werden,zumal er in beiden Bereichen zu interessantenErgebnissen <strong>und</strong> neuen Erkenntnissenführt, so hätte man sich etwa beider Schreibweise einiger zentraler Begriffenoch mehr Problembewusstseingewünscht. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> deszeitgenössischen Diskurses war es nämlichdurchaus von Bedeutung, dass dieProvisorische (nicht provisorische) Regierungwie schon Lornsen von „Schleswigholstein“(S. 606) sprach <strong>und</strong> dabeiden trennenden Bindestrich ganz bewusstunterschlug.Am Ende der anregenden Auseinandersetzungmit diesem äußerst interessantenGegenstand steht eine Zusammenfassungder Ergebnisse in Thesenform,was der Rezeption der vom Verf. vorgelegtenErgebnisse sicher sehr förderlichsein wird. Ein umfangreicher Anhangmit Quellen- <strong>und</strong> Literaturverzeichnis,jeweils gesonderten Registern <strong>für</strong> Personen,Sachen <strong>und</strong> Orte sowie einemVerzeichnis der verwendeten Bibelstellenbeschließen die trotz ihres Umfangssehr lesenswerte Arbeit.Detlev KraackCarsten Porskrog Rasmussen, DetSønderjyske Landbrugs Historie 1544-1830, Aabenraa 2013 (Skrifter udgivetaf Historisk Samf<strong>und</strong> for Sønderjylland,<strong>Nr</strong>. 106), 621 S., zahlr. Karten <strong>und</strong> Abb.Er ist da: der letzte <strong>und</strong> schon langesehnsüchtig erwartete Band der Landwirtschaftsgeschichtevon Schleswig,den ich schon verloren glaubte, nachdemseit Erscheinen von Band IV (HansSchultz Hansen 1830-1993) im Jahre1994 nun doch fast 20 Jahre vergangensind. Bei Laune gehalten wurdedas neugierige Publikum durch das Erscheinender Bände Vorgeschichte 2000<strong>und</strong> Eisenzeit/Mittelalter 2003, die dashohe Niveau dieses Gr<strong>und</strong>lagenwerkesbestätigten. Nun war es auch möglich,Carsten Porskrog Rasmussen – gewisskein Faulpelz! – zur Abgabe seines umfänglichenManuskriptes zu bewegen.Ich muss es gleich loswerden: Das ist einLesevergnügen <strong>und</strong> Augenschmaus.78 <strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>

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