12.07.2015 Aufrufe

Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kleinere Parzellen lassen sich auch mitden bereits im 3. Jahrh<strong>und</strong>ert nachweisbarenHacken oder Spaten bearbeiten.Beide Bodenbearbeitungsgeräte dürftenaber vor allem in Gärten angewendetworden sein – <strong>und</strong> spätere Gartenkulturen(wie in den 1615 eingedeichtenWildnissen vor Glückstadt) haben dannauf sehr kleinen Stellen (1-3 ha) denSpaten zum wichtigsten Bodenbearbeitungsgerätgemacht, auch weil die sehrkleinen Stellen Zugpferdehaltung nichtzuließen.2.4 AussaatmethodeDie ursprüngliche Form der Saat ist dieBreitsaat, bei der mit der Hand die Saatkörnerim Schwung ausgestreut werden.Diese Methode hat sich in Schleswig-Holsteinsehr lange (bis weit in das20. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein) gehalten. Reihen-oder Drillsaat war erst nach Konstruktioneiner einsatzfähigen Drillmaschinedurch den Engländer Jethro Tull(1674-1741) im Jahre 1708 möglich. Dasgegenüber der Breitsaat etwa 30 % derSaatmenge einsparende Drillen wurdezwar in Schleswig-Holstein ganz vereinzeltbereits in der zweiten Hälfte des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts angewendet, hat sich aber– insbesondere bei Feldbohnen <strong>und</strong> Erbsen– erst ab Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>ertsdurchgesetzt. Diese Art der Reihensaaterfordert eine ganz besonders sorgfältigeVorbereitung des Saatbeetes. Bei derBreitsaat, die zumeist Aufgabe des Bauernwar (<strong>und</strong> selbst bei herrenmäßigemsonstigen Verhalten etwa der Marschbauernauch bis zur Verbreitung derDrillmaschinen blieb), ist die Ablage deseinzelnen Saatkornes eher zufällig. Es<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>muss also damit gerechnet werden, dassnicht alle Samenkörner einen geeignetenOrt zum Wurzeln finden. Überdiesbieten die offen auf der Ackeroberflächeliegenden Saatkörner ein verlockendesNahrungsangebot <strong>für</strong> Vögel; beim Drillenwerden die Saatkörner hingegen inden Boden gebracht.2.5 Bodenverbesserung/DüngungNährstoffarme Böden bedürfen, wennsie ertragreich <strong>für</strong> Getreide- oder allgemeinenFeldfruchtbau verwendet werdensollen, der Düngung, d.h. vor allemder Zufuhr von Kalk <strong>und</strong> Stickstoffen.Die natürlichste Form der Bodenverbesserungdurch Düngung geschieht durchdie Einbringung von organischem Material.Die Abschälung von Grassoden <strong>und</strong>Heideplaggen <strong>und</strong> deren Verteilungbzw. Einarbeitung in die künftige Ackerkrumedürfte neben der Einbringungvon tierischen <strong>und</strong> menschlichen Fäkalien,durchmischt mit vegetabilischenElementen (also: Mist) die früheste Formder Ackerverbesserung gewesen sein.Allerdings ist bei eher geringer Viehhaltungpro Stelle der Dunganfall nichtbesonders groß, so dass bis um 1600wohl kein Hof auf dem Mittelrücken ausschließlichmit wirtschaftseigenem Düngereine Bodenverbesserung erreichthaben dürfte. Der Plaggenhau führteaber zu einer stärkeren Entblößung derdurch Heide überwachsenen Sanderflächen<strong>und</strong> langfristig zu Flugsandwüstenvon beträchtlichen Ausmaßen. 13Die in den Marschen <strong>für</strong> die Nutzung derFlächen notwendigen Entwässerungssystemefanden erst relativ spät im 18.29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!