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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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Jahrh<strong>und</strong>ert auch Nachahmung in geringbis stark reliefierten Zonen des Landes.Denn hier konnte stauende Nässezu relativ starker Beeinträchtigung desAckerbaus führen. In Ostholstein ist dieAufstauung von Oberflächenwasser <strong>für</strong>mehrere Jahre zu (Fisch-)Teichen dannaber im 18. <strong>und</strong> beginnenden 19. Jahrh<strong>und</strong>ertsystematisch betrieben worden.Nach ein paar Jahren konnte dannin den Sedimenten der abgelassenenTeiche mit relativ großer Ertragssteigerungder sog. Falghafer (von Fallig = Brache)eingesät werden.Den Verlust von Ackerfläche durch Anlagevon Entwässerungsgräben (in denMarschen etwa 10 % der Betriebsflächen)konnte man durch Röhrendrainagenumgehen – doch sind die erstenDrainagen erst in den 1840er Jahreneingesetzt worden, so auf Seekamp imDänischen Wohld 1846.2.6 Klimatische Einflüsse(Regen, Frost, Dürre)Das Klima ist von entscheidender Bedeutung<strong>für</strong> den Pflanzenbau, denn nurgenügendes Licht lässt Photosynthese<strong>und</strong> damit Pflanzenwachstum zu. Undnur genügende Feuchtigkeit machtPflanzenbau möglich. Licht stammt vonder Sonne, die eben auch Wärme spendet– ebenfalls <strong>für</strong> Pflanzenwachstumbedeutungsvoll.Im heutigen Schleswig-Holstein habenwir ein Klima gemäßigter Ozeanität, 14das vor allem durch die Auswirkungendes Azorenhochs, des Russlandhochs<strong>und</strong> der subpolaren Tiefdruckrinne beeinflusstwird. Auch das relativ geringeRelief <strong>und</strong> die beiden Wassermassenvon Ost- <strong>und</strong> Nordsee wirken sich beträchtlichaus. Es fallen bei vorherrschendenWestwinden genügend <strong>und</strong> überdas ganze Jahr verteilte Niederschläge(durchschnittlich 750 mm jährlich), sodass ausgesprochene Trockenzeitenfehlen. Der Temperaturverlauf über dasJahr kennt keine extremen Werte <strong>und</strong> istdurch eine lange frostfreie Periode gekennzeichnet.Obwohl die Gr<strong>und</strong>bedingungen des Klimasdem Ackerbau in historischer Zeitimmer günstig waren, gab es doch Jahreoder Perioden, in denen sich einzelneKlimaelemente kurz- oder auch langfristigveränderten. Zu den längerfristigenVeränderungen zählen die Warmzeitdes Hochmittelalters <strong>und</strong> die Kaltzeitdes Spätmittelalters. Zu den kurzfristigenEreignissen zählen ausbleibendeNiederschläge (Dürre), zu starke <strong>und</strong> anhaltendeNiederschläge (Regen, Hagel)oder zu starker <strong>und</strong> anhaltender Frost.Alle diese klimatischen Ereignisse oderStrukturverschiebungen nehmen Einflussauf die Erträge des Ackerbaus. Sostellt, sobald Wintersaat verwendet wird,das Auswintern ein Problem dar; hierbeierfrieren die jungen Pflanzen nicht,sondern die Wurzeln werden durch denFrost aus dem Boden gedrückt, was zurVertrocknung der Pflanzen führt.Eine Klimageschichte Schleswig-Holsteinsist bislang nicht geschrieben worden.Schriftquellen dazu liegen allerdings<strong>für</strong> die vorindustrielle Zeit kaumin genügender Dichte vor. Hier sind vorallem naturwissenschaftliche Zugänge –32 <strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>

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