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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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Die Landwirtschaftsgeschichte Schleswig-Holsteinsist durch den Bedeutungsrückgangder Landwirtschaft imLande <strong>und</strong> das nachlassende Interesseder Historiker von einem einst zentralenFeld der Forschung (Prange) zu einemNebenkriegsschauplatz geworden. Nurnoch wenige Historiker beschäftigensich, bei anhaltender lokaler Detailforschungvon Seiten der Heimathistoriker(man sehe nur in die zahlreichen Ortsgeschichten)mit der Agrarentwicklungdes ganzen Landes. Auch die Volksk<strong>und</strong>ler,die beizeiten Wichtiges beigesteuerthaben (u.a. Kramer, Bredahl, Göttsch),haben ihre Forschungsschwerpunkteverschoben. Eine zusammenfassendeLandwirtschaftsgeschichte fehlt <strong>und</strong>wird wohl in absehbarer Zeit nicht alsgesondertes Handbuch erscheinen. Dasist umso bedauerlicher, als der agrarischeSektor über lange Zeit das Lebender weitaus meisten Bewohner des Landeszwischen den Meeren bestimmthat <strong>und</strong> es hier eine große Vielfalt vonLandwirtschaftssystemen gab. Werden Modernisierungs-Aufbruch des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts verstehen will, kann ohnegenaue Kenntnis der Urproduktion <strong>und</strong>der sie betreibenden Bevölkerung nurscheitern.Wagemutig ging man in Nordschleswig/Sønderjylland an die Herstellung eineskomplexen Werkes <strong>für</strong> das ganze Schleswig.Der hier vorgelegte Band zeigt nocheinmal in aller Deutlichkeit, wie eine moderneLandwirtschaftsgeschichte aussehenmuss <strong>und</strong> welche Themenfelderzu berücksichtigen sind. Der Autor hatsich seit Jahrzehnten mit der LandwirtschaftsgeschichteSchleswigs befasst<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>– seine beeindruckende Habilitationsschriftüber Gutsstrukturen <strong>und</strong> Gutswirtschaftvon 2003 (leider bisher nurauf Dänisch zu lesen) zeigte bereits, wasgründliche Quellenauswertung ermöglichenkann. Diese Vorarbeiten kommendem vorliegenden Werk zugute. DasWerk ist in vier Periodenabschnitte gegliedert(goldene Zeit 1544-1625 S. 13-110, Kriege <strong>und</strong> Katastrophen 1625-1700S. <strong>111</strong>-190, das friedliche 18. Jahrh<strong>und</strong>ert1700-1770 S. 191-364 <strong>und</strong> die Reformzeit1770-1830 S. 405-522); eingeschoben istein kulturgeschichtliches Kapitel überländliche Bauten <strong>und</strong> landwirtschaftlichesGerät vor 1800 (S. 365-404). EineZusammenfassung beschließt neben einerÜbersicht über die Forschungs- <strong>und</strong>Quellenlage die Sachdarstellung (S. 523-539). Wie es sich gehört, finden sich amSchluss des Bandes Quellen- <strong>und</strong> Literaturverzeichnissowie Register; die Notensind hier (wie bei den Anderen Bänden)als Endnoten angebracht worden – <strong>für</strong>das Seitenlayout schön, <strong>für</strong> die Benutzunghinderlich.Carsten Porskrog Rasmussen weiß, wovoner spricht. Sein Buch lässt keineFrage der landwirtschaftlichen Entwicklungoffen. Er thematisiert die Strukturder Landbevölkerung in ihrer sozialenDifferenzierung ebenso wie die Landgemeindeverfassung;Ackerproduktion<strong>und</strong> Viehhaltung, Vermarktung <strong>und</strong> Eigenverbrauch,gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> landesherrlicheBelastung sowie die Möglichkeit zurVermögensbildung werden beschrieben<strong>und</strong> analysiert. Dabei werden nicht nurdie Quellen der Obrigkeit zum Sprudelngebracht, sondern auch das individuelleSchreibwerk von Bauern. Selbstverständ-79

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