12.07.2015 Aufrufe

Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nachkriegszeit:stärkster StrukturwandelDas Ende des Zweiten Weltkrieges stelltedie Landwirtschaft in Schleswig-Holsteinvor erhebliche Probleme. Einerseitsfehlte es an Betriebsmitteln <strong>und</strong>Betriebsführern, da sehr viele Männergetötet oder noch in Kriegsgefangenschaftwaren; andererseits musste dasLand etwa 1,1 Mio Flüchtlinge aufnehmen,die vorwiegend aus den Reichsteilenam Südrand der Ostsee hierhergeströmt waren – das bedeutete einenBevölkerungszuwachs von 65 %, derganz überwiegend auf dem Lande untergebrachtwerden musste, weil insbesonderedie größeren Städte aufgr<strong>und</strong>des Bombenkrieges schon große Wohnraumproblememit der eigenen Bevölkerunghatten. Für die Landwirtschaftbedeutete dies eine enge Orientierungan der Versorgungslage, die auch durchdie britische Militärverwaltung, danndurch das landeseigene Ministerium <strong>für</strong>Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten,gefordert <strong>und</strong> gefördert wurde. Der Zustromvon Menschen bewirkte ein Überangebotan Arbeitskräften, so dass inder Erholungsphase der Landwirtschaftein verzögernder Effekt <strong>für</strong> die weitereMechanisierung <strong>und</strong> Motorisierung eintrat.<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>Im einzelnen zeichneten sich folgendeEntwicklungen ab. 12 Die Zahl derlandwirtschaftlichen Betriebe sankinsgesamt erheblich; sie beträgt heutegegenüber 1939 nur noch gut 50 %.Insbesondere zahlreiche Kleinbauernhaben aufgegeben. In den letzten 20Jahren gaben dank Anreizen der B<strong>und</strong>esregierung<strong>und</strong> der EuropäischenUnion immer mehr Mittelbetriebe denlandwirtschaftlichen Betrieb auf. Flächenverpachtungenführten zur Bildungeiner vergrößerten Zahl von Betriebenzwischen 50 <strong>und</strong> 100 ha landwirtschaftlicherBetriebsfläche. Die eigentlichenGroßbetriebe über 100 ha nahmen erheblichab (um fast 1/6). Das hat insbesonderemit der nach der gescheitertenBodenreform, die so gr<strong>und</strong>sätzlich, wievon der SPD-Landesregierung angedacht,nicht durchgeführt werden konnte,13 eingeleiteten Siedlungsbewegungzu tun, in deren Verlauf bis 1960 2 275neue bäuerliche Siedlungsstellen geschaffenwurden. Im diesem Rahmenwurden im Kreis Herzogtum Lauenburgfünf Gutsbetriebe zur Besiedlung freigegeben.Es waren dies: Kehrsen mit 467ha, Sophienthal mit 362 ha, Neu-Horstmit 490 ha, Hakendorf mit 214 ha <strong>und</strong>Neu-Güster mit 181 ha; hinzu kamen ca.30 ha aus dem früheren Gut Lanken. „Insgesamtwurden etwa 73 Siedlungen von10 ha an aufwärts neu geschaffen, davon21 auf Kehrsen, 15 auf Sophienthal,21 auf Neu-Horst, 8 auf Hakendorf <strong>und</strong> 8auf Neu-Güster ... Daneben wurde einegrößere Zahl von Nebenerwerbsstellenin einer Größe von 2-3 ha geschaffen. ...Insgesamt konnten ... am 1.4.1950 rd. 170Stellen übertragen werden.“ 14Die durchschnittliche landwirtschaftlicheBetriebsfläche hat sich in Schleswig-Holstein bis zur Gegenwart auf gut 45 haentwickelt. Dass nach wie vor Nachfragenach landwirtschaftlichen Flächen besteht,wird aus der Entwicklung der Kauf<strong>und</strong>Pachtpreise <strong>für</strong> landwirtschaftlicheGr<strong>und</strong>stücke deutlich. Während die67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!