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Rundbrief Nr. 111 - Arbeitskreis für Wirtschafts- und ...

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30 Jungmoränenboden hat der Altmeisterder schleswig-holsteinischen Agrargeschichte,Georg Hanssen, <strong>für</strong> die Zeit um1600 nach den Rechnungsbüchern desGutes zu ermitteln gesucht: „Die Erntenmögen sich inzwischen etwa vom 4. Kornauf das 5. Korn im Durchschnitt aller Getreideartengehoben haben. Es fällt diesauf Gerste <strong>und</strong> Roggen; als reichliche,aber nur seltene Ernten im Laufe desJahrh<strong>und</strong>erts habe ich mir das 8. bis 9.Korn von beiden notirt, aber in manchenJahren wurde noch nicht das 5. Korn erreicht.Buchweizen variirte vom 10. bis11. Korn (selten so viel) bis zu dem 1- bis2fachen der Aussaat herab. Der Haferertragwechselte am wenigsten, meist das3. bis 4. Korn, zuweilen nur das 2 ½facheals Durchschnitt aller 3 Hafer-Schläge.Der erste Schlag wird natürlich mehrgegeben haben, desto weniger aber derletzte, <strong>und</strong> gedüngt wurden die Haferschlägeüberhaupt nicht.“ 31Auf Vorwerken adliger Güter in Schleswigermittelte Carsten Porskrog Rasmussenin seiner hervorragenden Habilitationsschrift<strong>für</strong> die Zeit zwischen dem<strong>R<strong>und</strong>brief</strong> <strong>111</strong>Ende des 16. <strong>und</strong> der Mitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts,die in Tab. 7 wiedergegebenenErtragsfältigkeiten. Es fällt auf, dassWeizen hier offenbar nicht (oder nur insehr geringem Umfang) gebaut wurde.Erträge in Höhe des sechs- bis siebenfachender Aussaat sind selten (vgl. Tab.7).Im Rahmen seiner Untersuchung dergottorfischen Domänenwirtschaft um1600 konnte Werner Buchholz einigeAngaben <strong>für</strong> den Meierhof Börm (Krs.Schleswig-Flensburg) auf der Vorgeest 41ermitteln. Es zeigt sich, dass hier – aufschlechten Böden – durchschnittlich nurdas doppelte der Aussaat geerntet wurde;dabei konnte in seltenen Fällen derErtrag auf das fast vierfache bei Roggen<strong>und</strong> das viereinhalbfache bei Buchweizensteigen, aber in einigen Jahren nichteinmal die Aussaatmenge wieder einbringen.Im Durchschnitt wurde nur dasDoppelte der Aussaat geerntet. Weizen,Hafer <strong>und</strong> Gerste spielten im Ackerbaudieser Gegend keine besondere Rolle(vgl. Tab. 8).Das Gut Hemmelmark nahe der EckernförderBucht (Krs. Rendsburg-Eckernförde)hatte um 1750 folgende Ertragsfältigkeit:„An Roggen wurde das 3., 5., 7., 9.Korn, an Buchweizen 3. bis 9., an Gerstedas 3. bis 10. Korn mit dem verschiedenstenWechsel gedroschen. Weizen brachtemeist das 5. bis 7., mitunter aber auchdas 3. oder 10. Korn. Der Hafer lohntegewöhnlich etwa mit dem 3., höchstensmit dem 5. Korn, brachte aber mitunternicht einmal die doppelte Aussaat wiederein; allerdings wurde er niemals reinausgedroschen, um das Stroh <strong>für</strong> die41

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