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Internationale Best Practice Modelle für eine gendergerechte Welt

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Schüler/innen herauszustellen. Die ersten drei Punkte wurden in Anlehnung an <strong>eine</strong>n<br />

geschlechterbewussten Sportunterricht formuliert. Die Autorin hat <strong>für</strong> den Modellversuch „Kreative<br />

Schule“ die wissenschaftliche Auswertung vorgenommen und konnte so kritisch <strong>eine</strong>n unreflektierten<br />

Umgang in <strong>eine</strong>m Medienprojekt nachweisen, das in Stereotypen von Gender endete. Dieses Beispiel<br />

zeigt deutlich, dass – obwohl im Projekt dezidiert Gendergerechtigkeit beachtet werden sollte – es an<br />

der Umsetzung im Unterricht jedoch fehlt. Lehrer/innen haben es leichter sich alter Stereotypen zu<br />

bedienen, als in jeder Phase den Genderblick beizubehalten und alternativ zu handeln. Doch hier die<br />

Empfehlungen von Jansen-Schulz aus <strong>eine</strong>r dreijährigen Beobachtungs- und Modellversuch-Phase:<br />

15 Prinzipien geschlechterbewussten Unterrichts mit Neuen Medien (in der Grundschule)<br />

„1. Schülerinnen und Schüler in ihren jeweils geschlechtsspezifischen Technik – und Computererfahrungen wahrnehmen,<br />

sie darin unterstützen und gleichzeitig ihnen neue – auch gegengeschlechtliche Erfahrungen ermöglichen.<br />

2. Die technischen und Computerinteressen und die Leistungen beider Geschlechter in gleichem Maße achten und<br />

wertabschätzige Verhaltensweisen vermeiden und ihnen entgegensteuern.<br />

3. Die Identitätsstärkung von Mädchen und Jungen fördern. Für Schülerinnen und Schüler Erfahrungsräume schaffen, in<br />

denen sie ihre je spezifischen Handlungskonzepte erproben können. Dazu gehört auch die von den Mädchen und Jungen<br />

gewählte geschlechts-spezifische Gruppenzusammensetzung (zumeist homogene Gruppierungen) <strong>eine</strong>rseits situativ zu<br />

akzeptieren, andererseits jedoch auch durch Klassenregeln einzugreifen, wo dies sinnvoll und notwendig erscheint 1<br />

.<br />

4. Immer zwei Kinder - ein Mädchen und ein Junge – arbeiten gemeinsam am PC: als Klassenregel einführen.<br />

5. Geschlechtshomogene Gruppen oder Paare dann an den PC lassen, wenn es darum geht, neue Erfahrungen zu machen,<br />

die sie sonst als Mädchen oder als Junge eher vermeiden würden.<br />

6. Jungen Erfahrungen im kreativen Umgang mit dem Computer ermöglichen, z.B. Jungen am PC schreiben oder mit <strong>eine</strong>m<br />

Malprogramm kreativ arbeiten lassen<br />

7. Mädchen neue und Spielerfahrungen am Computer ermöglichen, z.B. Mädchen am PC Mathematik arbeiten oder spielen<br />

lassen<br />

8. Darauf achten, dass Mädchen genügend oft Zugang zu Computern in der Schule haben, ihre Selbstbeschränkung und<br />

Zurücknahme zu Gunsten der (sonst nervenden) Jungen nicht zulassen.<br />

9. Die geschlechtsspezifisch unterschiedliche, jedoch bei beiden Geschlechtern vorhandene Technikkompetenz in der<br />

Klasse reflektieren.<br />

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