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Internationale Best Practice Modelle für eine gendergerechte Welt

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Auszug aus den Handreichungen des Landesinstitut <strong>für</strong> Lehrerbildung und Schulentwicklung- Hamburg – 2005<br />

Behörde <strong>für</strong> Bildung und Sport<br />

Handreichung zur unterrichtlichen Vor- und Nachbereitung<br />

sowie zur Durchführung des Girls’ Days<br />

1. Einleitung<br />

Berufsorientierung ist ein besonderer Bildungsauftrag, um an allgemein bildenden Schulen in<br />

altersgemäßer Form Schülerinnen und Schüler an die Arbeits- und Berufswelt heranzuführen<br />

und ihnen Unterstützung <strong>für</strong> die Planung und Gestaltung des Übergangs zu bieten. Bei der<br />

individuellen Berufsorientierung geht es um mehr als nur die Wahl des Berufsweges. Zahlreiche<br />

Faktoren beeinflussen Mädchen und Jungen in ihren Vorstellungen der eigenen Lebens- und<br />

Berufsperspektiven. Neben dem sozialen Umfeld wirken vor allem die Selbsteinschätzung der<br />

persönlichen Stärken, Vorlieben und Interessen sowie die realen Chancen des Ausbildungs- und<br />

Arbeitsmarktes auf die Verwirklichung von Berufs- und Studienwünschen ein. Berufsorientierung<br />

erfolgt vor <strong>eine</strong>m immer schnelleren Wandel in der Arbeitswelt. Anforderungsprofile verschieben<br />

sich und Standardbiografien werden zur Ausnahme. Dabei hat das Geschlecht <strong>eine</strong>n nicht<br />

unwesentlichen Einfluss auf die Berufs- und Lebensplanung.<br />

Im Berufs- und Studienfachwahlverhalten zeigen Mädchen und Jungen ein geschlechtsspezifisch<br />

eingeschränktes Spektrum. Jeweils 50 Prozent konzentrieren sich auf etwa zehn typisch<br />

"weibliche" bzw. "männlich" dominierte Berufsfelder, Mädchen noch ausgeprägter als Jungen.<br />

Die Ursache liegt häufig in den Werthaltungen des sozialen Umfeldes des Jugendlichen<br />

begründet. Für junge Frauen haben soziale Orientierung (<strong>für</strong> andere Menschen da zu sein, mit<br />

Menschen umgehen) <strong>eine</strong>n wesentlich höheren Stellenwert als <strong>für</strong> ihre männlichen<br />

Altersgenossen, die eher zu sachbezogenen Arbeitsorientierungen neigen: mit moderner<br />

Technik umgehen, etwas selbst herstellen. Darüber hinaus sehen sich junge Männer häufiger in<br />

der traditionellen Rolle des künftigen Ernährers: die Existenzgrundlage <strong>für</strong> mich bzw. m<strong>eine</strong><br />

Familie zu sichern. Auch ansonsten herrscht bei ihnen im Vergleich zu den jungen Frauen <strong>eine</strong><br />

eher instrumentelle Orientierung vor: Karriere machen, viel Geld verdienen, viel Zeit <strong>für</strong> andere<br />

Dinge haben werden von ihnen sehr viel häufiger als von weiblichen Jugendlichen genannt.<br />

Für Mädchen können neue Einblicke und Informationen über "frauenuntypische" Berufe neue<br />

Perspektiven eröffnen. Für Jungen erfordert die Veränderung tradierter Männlichkeitsbilder und<br />

die veränderten weiblichen Lebensentwürfe <strong>eine</strong> Auseinandersetzung mit <strong>eine</strong>m neuen<br />

Rollenbild.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es daher notwendig, dass der Girls´Day sowohl <strong>für</strong> Mädchen als<br />

auch <strong>für</strong> die Jungen ein außergewöhnlicher Schultag wird. Sowohl im Unterricht als auch auf<br />

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