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Internationale Best Practice Modelle für eine gendergerechte Welt

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1 Die allgem<strong>eine</strong>n Tendenzen<br />

Die hier vorgestellten „<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Modelle</strong> <strong>für</strong> <strong>eine</strong> <strong>gendergerechte</strong> <strong>Welt</strong>“ sind unterschiedlichster<br />

Größenordnung. Es gibt neben kl<strong>eine</strong>n neuen Privatinitiativen auch staatlich landesweit geförderte<br />

Programme. Manchmal arbeiten ganze Schulen zu <strong>eine</strong>m Projekt, manchmal hat sich <strong>eine</strong> Institution<br />

der Genderfortbildung <strong>für</strong> Lehrer/innen verschrieben. Manche Ver<strong>eine</strong> führen seit vielen Jahren Kurse<br />

zu <strong>eine</strong>m bestimmten Thema durch, manche Projekte haben selbst zum Ziel, bestehende Angebote<br />

zugänglich zu machen.<br />

Manche Projekte entstanden mit wissenschaftlicher Begleitung und Evaluation, andere Programme<br />

bewähren sich durch ihren Zuspruch.<br />

Die wenigsten Projekte formulieren die gesellschaftliche Vision, die hinter dem Ansatz steht, dennoch<br />

zeigen die Projekte unterschiedliche Zielsetzungen. Die Zielsetzungen schließen sich dabei<br />

gegenseitig nicht aus, aber die Gewichtung ist je unterschiedlich:<br />

Territoriumswechsel / Abschaffung stereotyper Bereiche: die stereotypen Arbeits- und<br />

Interessenbereiche sollen aufgebrochen werden, in dem das <strong>eine</strong> Geschlecht das Territorium<br />

des anderen betritt, sich dort ‚zu Hause fühlt’ oder es sich zu eigen macht.<br />

Reflektierte Selbstwahrnehmung und Genderkompetenz: Es soll ein Bewusstsein über die<br />

Auswirkungen des Gender auf das eigene Verhalten und die eigenen Zukunftsvorstellungen<br />

hergestellt werden.<br />

Wertewandel im Miteinander: Das Interaktionsklima in <strong>eine</strong>r <strong>gendergerechte</strong>n <strong>Welt</strong> soll durch<br />

Respekt und Anerkennung der Unterschiede geprägt sein.<br />

Persönlichkeitsentfaltung: Buben und Mädchen soll die freie Persönlichkeitsentfaltung<br />

ermöglicht werden<br />

Abschaffung genderhierarchischer Bewertung: es soll <strong>eine</strong> Umwertung der ‚typischen’<br />

Bereiche bzw. des unterschiedlichen Umgangs erreicht werden. So soll der Maßstab <strong>für</strong> die<br />

Gestaltung etwa des Physikunterrichts nicht die männliche Lebenswelt, sondern gleichermaßen<br />

die Interessen und Bedürfnisse der Mädchen sein. Die festgestellten Unterschiede im Umgang<br />

mit neuen Medien sollen nicht bloß das <strong>eine</strong> Geschlecht in ‚Bringschuld’ versetzen, sprich: die<br />

Mädchen mehr zum Programmieren gebracht werden müssten. Statt dessen soll die<br />

Kompetenz im Umgang mit Anwendungsprogrammen, die Mädchen oft besitzen,<br />

gleichermaßen hoch angesehen werden, wie der Griff zum Schraubenzieher, bzw. die<br />

ausgiebige Beschäftigung mit Computerspielen, die man öfter bei Buben findet.<br />

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