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Partnering bleibt ohne Alternative - DBwV

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Havarie auf derFregatte AugsburgZum Glück war es nur eine Übung:Das Marineschiff nahm die Rolle einesbrennenden Handelsschiffes einEine Explosion im Maschinenraum. Ein überforderterKapitän. Viele verletzte und vermissteSeeleute: Dieser Situation sahen sich am8. Februar die Einsatzkräfte der Feuerwehren ausWilhelmshaven, Bremen und Emden gegenüber.Unter Leitung des Havariekommandos Cuxhavenübten verschiedene Feuerwehreinheiten denkoordinierten Einsatz auf einem havariertenHandelsschiff. Dazu nahm die Fregatte „Augsburg“mit ihrer Besatzung die Rolle des havariertenHandelsschiffes „M/V Sirius“ ein.Der Kapitän ist ratlos und verzweifelt. Nacheinem lauten Knall brennt es auf seinem Schiffund 16 Besatzungsangehörige sind nicht auffindbar.Zudem ist die „M/V Sirius“ manövrierunfähigund der Kapitän sieht sich gezwungen,den Anker zu werfen. Auf seinen Notruf reagiertdas Maritime Lagezentrum in Cuxhaven undkoordiniert die Unterstützung. Nach kurzer Zeitnaht Hilfe. Mit einem Schlepper kommen Feuerwehrleute,Sanitäter und Notärzte an Bord. Danngeht alles ganz schnell: Material wird an Bordgebracht, über Sprechfunkgeräte erfolgen lauteBefehle und Feuerwehrmänner rüsten sich aus.Aber das Feuer muss warten. Die Suche und Rettungder vermissten Seeleute steht an erster Stelle.Im Inneren des Schiffs stellt sich den Helfernein Bild des Grauens. Die Flammen lodern –durch den starken Qualm sieht man die Hand vorAugen nicht. Aus allen Ecken schallen laute Hilfe-und Schmerzensschreie. Angeführt durch einortskundigesBesatzungsmitgliedtasten sich dieSuchtruppszügig vor undhaben schonbald Erfolg.Unter Deck treffen sie auf zahlreiche Seeleute.Einige stehen unter Schock, andere haben leichteVerbrennungen oder Rauchvergiftungen.Routiniert werden die Verletzten durch den brennendenKoloss geschleust und an die Sanitäterübergeben. Wieder im Schiffsinneren, stehen dieFeuerwehrleute vor einem neuen Problem.Durch die starke Explosion wurde eine Tür verzogenund lässt sich nicht öffnen. Aus dem Innerenklingen panische Hilfeschreie. Mit vereintenKräften gelingt es schließlich, die Tür zu öffnenund die Eingeschlossenen aus dem Schiff zubringen.Unterdessen wurde im hinteren Teil der„M/V Sirius“, dem Achterdeck, eine Verletztensammelstelleeingerichtet. Gemeinsam mit seinemVerletztenversorgungsteam nimmt der LeitendeNotarzt (LNA) eine erste Sichtung undErstversorgung der Verletzten vor. Die Zahl derVerwundeten nimmt minütlich zu und nur mitvereinten Kräften gelingt es, sich um die vielenVerletzten zu kümmern. Der Kapitän stehtdurchweg in engem Kontakt mit dem LNA undteilt ihm schließlich mit, dass nur noch ein Besatzungsmitgliedfehlt. Sofort wird die Informationan den Einsatzleiter der Feuerwehr weitergegeben.Die Feuerwehrleute sind fast am Ende ihrerKräfte. Doch um den letzten Seemann zu finden,mobilisieren sie noch mal alle Reserven. In derNähe des Feuers finden sie den bewusstlosen undschwer verletzten Bootsmann. Während Einigemit dem Löschen des Feuers beginnen, kümmernsich die Übrigen um den Abtransport des Schwerverletzten.Mit vereinten Kräften schleppen sieihn durch das enge und verwinkelte Schiff.Schließlich erreichen sie den Ausgang und könnenden Mann an die Sanitäter übergeben.Marine Die Bundeswehr März 2011 25Das Cuxhavener Havariekommando leitete die Übung, an der die Feuerwehrenaus Wilhelmshaven, Bremen und Emden beteiligt waren.Die Brandbekämpfung ist in vollem Gange undan der Verletztensammelstelle werden dieSchwerverletzten für den Transport vorbereitet.Mit einem Hubschrauber sollen sie in Kürzeabgeholt und in ein Krankenhaus geflogen werden.Durch die schnelle und routinierte Hilfebefindet sich niemand in Lebensgefahr und allesind noch mal mit dem Schrecken davon gekommen.Auch das Feuer ist inzwischen gelöscht.Völlig erschöpft entledigen sich die Feuerwehrleuteihrer schweren Ausrüstung und klopfensich gegenseitig auf die Schulter. Alle Seeleutesind gerettet und das Feuer ist gelöscht – Auftragerfüllt.Von allen Beteiligten wurde die Havarieübungals voller Erfolg gewertet. „Wir haben heutegesehen, dass unsere Konzepte und Übungengreifen. Durch die super Vorbereitung der Fregatte„Augsburg“ war die Übung zudem sehr realistischund alle Beteiligten hatten sichtlich Freude“,bewertete Yvonne Blunk, FachbereichsleiterinBrandschutz und Verletztenversorgung desHavariekommandos, den Tag. Zudem hob sie dieDeutsche Marine als professionellen und zuverlässigenPartner hervor und sprach ihren besonderenDank aus. „Ohne die Unterstützung derDeutschen Marine hätten wir nicht die Möglichkeit,regelmäßig unsere Ausbildung zu überprüfenund zu verbessern.“ Für den Kommandantender Fregatte „Augsburg“, FregattenkapitänBernhard Veitl, ist die gegenseitige Unterstützungeine Selbstverständlichkeit. „Seefahrerhelfen einander. Wenn wir etwas dazu beitragenkönnen, dass die Seefahrt sicherer wird, dann tunwir das natürlich gerne.“ Die nächste gemeinsameÜbung ist für den Oktober geplant. Dann sollder Einsatzgruppenversorger „Berlin“ als Havaristfungieren.PIZ MarineRoutiniert wurden die Verletzten aus demInneren des Schiffes geborgen.Die Fregatte Augsburg war der Schauplatz für die Havarieübung in Cuxhaven.

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