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Partnering bleibt ohne Alternative - DBwV

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36 Die Bundeswehr März 2011ReservistenMeine Erfahrungen als ReservistIm EUFOR-Einsatzbestens aufgehobenDen folgenden Beitrag hat unser MitgliedLeutnant d.R. Jürgen Barthel verfasst.Sehr gerne berichte ich über meine Erfahrungenals Reservist im 7. DEU EinKtgt EUFOR,wo ich im Zeitraum vom 27. Januar bis zum 15.Juni 2007 im Feldhospital Rajlovac nahe Sarajevoeingesetzt war.Es kommt mir selbst heute, vier Jahre nachdemich von meiner Auslandsverwendung zurückgekehrtbin, vor, als sei es gestern gewesen, dassich als Feldwebel meine Arbeit im Feldhospitalauf der Bettenstation aufgenommen habe. Zu diesemZeitpunkt war nur noch ein relativ geringerTeil des vorherigen Kontingents anwesend unddie Masse des Verbandes bestand bereits ausunserer „neuen“ Truppe. Recht schnell wurdendie Aufgaben von uns übernommen und allearbeiteten sich intensiv ein.Ständige Inübunghaltung und verschiedeneAlarmierungsmaßnahmen vervollkommneten dieVerfahrensabläufe und schufen für alle Handlungssicherheit.Unser Verband verfügte übereine enorme Leistungsfähigkeit und konnteselbstbewusst auftreten. Als Reservist war ich vollanerkannt und in der Truppe aufgenommen.Unsere zivilberuflich gewonnenen Qualifikationenund langjährigen Erfahrungen in den Bereichen,wo wir ausgebildet wurden, ergänzten sichim Klinischen Bereich. Wir kannten uns bereitsdurch die militärischen Vorausbildungen, die unsauf unsere Auslandsverwendung vorbereiten sollten.Das empfand ich im Nachhinein als einewichtige Voraussetzung, die den Beginn einer vertrauensvollenZusammenarbeit im Ausland vorbereitendförderte.Die Zusammenarbeit mit den Kameraden inden einzelnen Fachabteilungen, aber auch mitanderen Bereichen außerhalb unseres Feldhospitalsinnerhalb des Feldlagers, war vom kameradschaftlichenUmgang geprägt. Die Zusammenarbeitim Einsatzbereich war qualitativ hoch undfachlich versiert. Zahlreiche Besuchsgruppenaus Deutschland und Frankreich versichertenuns, dass wir eine sehr gute Arbeit leisten.Auch das Verhältnis zu unseren Vorgesetztenwar immer sehr gut. Innere Führung wurde durchsie gelebt. Der gesamte SanEinsVbd stand 100-prozentig hinter „seinem“ Kommandeur, OberstarztDr. Herrmann, der für seine Soldaten immerein offenes Ohr hatte. Für Reservisten engagierteer sich in besonderer Weise. Durch meine Tätigkeitals Ansprechpartner im Einsatzland für den<strong>DBwV</strong> konnte ich viele positive Gespräche mitaktiven Soldaten aller Dienstgradgruppen undauch mit vielen Reservisten führen. Stets standmir die Türe zum „Chef“ offen. Er nahm sichengagiert der Probleme an und war immerbemüht, Lösungen zu schaffen.Traumatisierungen wie PTBS waren in meinemEinsatzzeitraum kein Thema, nicht wie beimISAF-Einsatz, der als„scharfer Einsatz“von der Gefährdungslagesicherlich anderszu bewerten ist.Die politische Bildungwurde von unsallen als eine wichtigeMöglichkeit empfundern,sich mit derKultur und Geschichtedes Landes und derBevölkerung auseinanderzu setzen. Gernehabe ich davon Gebrauch gemacht und fürmich viele ungekannte Eindrücke gewonnen.Die internationale Zusammenarbeit mit denKameraden aus Frankreich und Italien war sehrkameradschaftlich geprägt. Ich bin – wie auchmeine anderen deutschen Kameraden – immergerne den Einladungen zur „Spaghetti Party“,einem durch die Soldaten des italienischenAnteils im Feldlager organisierten Spaghettiessennachgekommen. Man traf sich oft auf einenCappuccino in einer der vielen Betreuungseinrichtungenfür uns Soldaten und konnte dabeifachsimpeln oder einfach nur gemütlich seineFreizeit verbringen. Gegen Ende unseres Einsatzeskonnten wir erste vorbereitende Maßnahmenzum Absteuern von Material durchführen, denndas Kontingent, das uns folgte, war das letzte indiesem Feldlager. Das Feldlazarett RajlovacÜber seinen Auslandseinsatz in Bosnien-Herzegowina weiß derReservist Jürgen Barthel nur Positives zu berichten.„Ich kann mich den Inhaltendes Forderungskatalogs des<strong>DBwV</strong> nur anschließen“wurde im Folgekontingent geschlossen.Gerne erinnere ich mich an die Kameradinnenund Kameraden, mit denen ich täglich zusammenarbeitendurfte. In unserer eng bemessenenFreizeit haben wir versucht, viel vom Land undderen Einw<strong>ohne</strong>rn zu erfahren. In unsererDienstzeit haben wir uns hervorragend ergänzt.Ich fühlte mich stets „sicher“ im Lager aufgehoben.Unsere Vorgesetzten haben ihre Fürsorgepflichtuns gegenüber sehr gewissenhaft ausgeübt.Mein Fazit aus diesem Einsatz kann deswegennur lauten: Ich würde immer wieder in eine Auslandsverwendunggehen. Persönlich halte ich esfür wichtig, dass ein Soldat, der in einen „schärferen“Einsatz gehen möchte, zunächst in einer„sichereren“ Auslandsverwendung Erfahrungensammelt. Zwischen dem, was in einer KaserneZuhause passiert, und was in einer „scharfen“Auslandsverwendung geschieht, kann vieles ineiner sicheren Auslandsverwendung erst einmalpersönlich erfahren werden. Klimatische Umstellung,arbeiten und zusammenleben auf kleinstenRaum sowie eine sehr eingeschränkte Privatsphäresind nicht jedermanns Sache. Dieses fürsich erst in einem „schärferen“ Einsatz festzustellen,wäre zu spät.Was meine persönliche Meinung zu den aktuellenVeränderungen in der Bundeswehr betrifft,kann ich mich nur den Inhalten des Forderungskatalogsdes <strong>DBwV</strong> anschließen, die durchOberstleutnant Sohst und OberstabsfeldwebelGörlich erarbeitet wurden.Verlautbarungen in Magazinen, Reden und inHochglanzprospekten, die besagen, dass Reservistenin der Zukunft eine größere Rolle zugeschriebenwird, müssen erst einmal durch Tatenbelegt werden. Viel zu wenig werden zivil gewonneneQualifikationen, die bei der Bundeswehr alsMangel ATN lange bekannt sind, durch Dotierungmit einem adäquaten Dienstgrad honoriert.Stattdessen werden Stehzeiten aufrecht erhalten,die im zivilen Markt so nicht zu finden sind. Hierwird deutlich, dass – wie die Werbung sagt – „derKampf um die besten Köpfe“ nur ein inhaltsloserSpruch ist, der zukünftig überdacht und entsprechendverändert werden sollte. Fachkompetenzhat neben einer guten Ausbildung auch mit einerlangen Berufspraxis zu tun, was zwangsläufigauch das Alter des Reservisten erhöht. DiesenReservisten, die noch nicht im Rentenalter sind,sollte die Bundeswehr mehr Bedeutung beimessenund sich deren Erfahrungen zu Nutze machen.Ich habe volles Vertrauen in unsere politischeFührung und erhoffe mir von der Bundeswehrreformam Ende einen schlanken, leistungsfähigenArbeitgeber, der sowohl über einen neuen Heimatschutzverfügt, als auch durch das Auslandseinsatzspektrummultinational ausgerichtet ist.Damit diese Rubrik weiterhin erscheinenkann, bitte wir um Zusendung von Beiträgen an:<strong>DBwV</strong> e.V., Bundesgeschäftsstelle Bonn, AbteilungVerbandspolitik und Recht, Südstraße 123,53175 Bonn oder reservisten@dbwv.de. Bittegeben Sie an, ob Sie mit der VeröffentlichungIhres Namens einverstanden sind. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor. Die Darstellungenstellen nicht immer die Meinung der Redaktiondar.mk

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