66 Die Bundeswehr März 2011DerLandesvorsitzende,OberstleutnantThomas SohstVerehrte Kameradinnen und Kameraden,die Reform geht weiter – und weiter warten wir aufSignale, dass das Geld so bereitgestellt wird, dasssich damit eine Reform seriös finanzieren lässt.Zur Finanzierung gehören – wer unserer Mitgliederim LV West wüsste das nicht – finanzielle Mittel,um den Dienst attraktiv zu gestalten für jene,die bei der Bundeswehr bleiben möchten, finanzielleMittel, um Anreize zu schaffen für jene, die sichauch eine Beschäftigung außerhalb der Bundeswehrvorstellen können und damit zum gewünschtenPersonalabbau beitragen, und finanzielle Mittel,um junge Menschen für die Streitkräfte zugewinnen. Wer es von mir noch nicht vernommenhaben sollte: Ohne eine Anschubfinanzierungwird diese Reform misslingen. Dies gilt es zutransportieren. Die Mitglieder des Landesvorstandessind mit dem Thema unterwegs.Ein weiteres Thema wird immer wichtiger: WelcheStandorte bleiben erhalten? Natürlich interessiertes die unmittelbar Betroffenen, die Soldaten undzivilen Mitarbeiter. Aber auch die Kommunenbeschäftigen sich mit dem Thema. Ich empfehleallen Mitgliedern, sich in diese Diskussion vor Orteinbinden zu lassen. Es ist die Chance, über unsSoldaten zu berichten. Eine Kommune, die uns nurals Wirtschaftsfaktor betrachtet, hat wenigerChancen als eine, die sich aufrichtig für uns interessiert.Dafür sind die Gespräche notwendig –und nicht nur auf Kommandeurebene.Ich beobachte unterschiedliches Interesse aufLandesebene. Mein Schreiben an die Fraktionsvorsitzendenaller Landtage hatte ein unterschiedlichesEcho. Am besten hat das Saarlanddas Thema bisher gelöst. Dort gibt es bereits einenfraktionsübergreifenden Beschluss des Landtageszum Erhalt der Standorte.Meine Bitte an die Mitglieder: Fragen Sie dort, woSie einen Landtagsabgeordneten treffen: Wie wirddas Thema Bundeswehr im Landtag behandelt?Verweisen Sie auf das Vorbild Saarland.Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, etwas fürdie Bundeswehr und den eigenen Standort zu tun.Die Mitglieder müssen auch selbst tätig werden.Wo Hilfe gefragt ist – die Mitglieder des Landesvorstandeshelfen im Rahmen ihrer (zeitlichen)Möglichkeiten.Ich wünsche gutes Gelingen.Berichten Sie von Erfolgen, aber auch vonGesprächsverweigerung!Ihr wie immer gespannt wartender LandesvorsitzenderEhrlich nach innen – offensiv nach außen.Landesverband WestAlles dreht sich ums Thema EinsatzLandesvorsitzender zu Besuch in SpeyerSpeyer. Das wichtigsteThema für die Soldatendes SpezPiBtl 464 in Speyer ist derzeit der Einsatz.Beim eintägigen Besuch des Landesvorsitzenden,Oberstleutnant Thomas Sohst, ging keinGespräch an diesem Thema vorbei.„Vier Monate Einsatz haben wir auch –aber das jedes Jahr“, hieß es. Der Kommandeurdes Bataillons, OberstleutnantHolger Heine, weiß auch dieBegründung: „Das Konzept und damitdie personelle Ausstattung geht davonaus, dass die Wehrverwaltung nacheinem Jahr den Betrieb der Feldlagerübernimmt.“ – „Und wie ist das durchzuhalten?“,wollte Sohst im Gesprächmit Kompaniechefs, Kompaniefeldwebelnund Vertrauenspersonen wissen.„Es vergeht kein Tag, da nicht eineAugustdorf tut etwas für die SoldatenAugustdorf. Zwei Themen standen auf der Tagesordnung,als der stellvertretende Landesvorsitzende,Oberstabsfeldwebel a.D. d.R Rudolf Schmelzer,Augustdorf besuchte: Die Brigade vor demEinsatz und die Attraktivität des Standorts für dieSoldaten. In Augustdorf ist ein Familienbetreuungszentrumbeheimatet.Und das ist gut so. In der Einsatzzeitwird dieses FBZ unterder Leitung von OberstabsfeldwebelHeinrich Neuhausmehr als 1100 Familienangehörigezu betreuen haben.„Ich weiß, dass alle FBZ tolleArbeit leisten, aber das verlangtden Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, ob ehrenamtlichoder hauptamtlich, eineHeinrich Neuhausganze Menge ab“, sagte Schmelzer. Die Familienbetreuungsorganisationmüsse noch wichtiger werden.„Unterrichtungen darüber müssten bereits inder Grundausbildung vorgeschrieben sein, umdann in der Einsatzausbildung wiederholendBeziehung im Bataillon in die Brüche geht“, lautetedie Antwort. Die neue Struktur macht den Soldatenwenig Hoffnung. „Mehr Einsatz und wenigerSpezialpioniere – das muss schief gehen.“ ■In Speyer: Oberstleutnant Holger Heine (l.) und OberstleutnantThomas Sohst.durchgeführt zu werden. Wir haben den Kommandeurenalle mögliche Hilfe angeboten, um sie imRahmen der Einsatzvorbereitung zu unterstützen,man müsste die Angebote nur aufgreifen.“Wie attraktiv kann ein Standort sein? Das warThema Nummer eins im Gespräch mit BürgermeisterAndreas J. Wulf. Augustdorf kann sich sehenlassen. Dort gibt es ein Projekt „Pendlerwohnungen“.Der Bürgermeister sagte, er sei froh darüber,dass ein Investor vor der Kaserne Wohnungensaniert, die zugeschnitten sind auf Soldaten, diezwischen Familienwohnort und Standort pendeln.„Auch bei den Kindergartenplätzen und Schulensind wir gut aufgestellt“, sagte Wulf. In seinerNachbarschaft wohnten junge Soldatenfamilien,die aus erster Hand berichteten.Während des Einsatzes in Afghanistan unterstützedie Kommune „die Angehörigen selbstverständlichmit unseren Möglichkeiten, wenn Not amMann oder an der Frau ist“. Die Bundeswehr sei einwichtiger Partner in der Gemeinde, sagte Wulf,„und das soll auch so bleiben, wenn es nach demGemeinderat geht.“■Friedhelm Kneuper im zweiten (Un-) RuhestandKurt Niepmann neuer Regionalbeauftragter in UnnaUnna. In einer kleinen Feierstunde sind die Verdienstevon Friedhelm Kneuper um den DeutschenBundeswehrVerband im Standort Unnagewürdigt worden. Laudator war sein Nachfolgerals Regionalbeauftragter, Stabsfeldwebel a.D.Kurt Niepmann, der aus erster Hand darüberberichten konnte. Niepmann war seit vielen Jahrenin dem von Kneuper betreuten Standort undbis zur Auflösung auch in Hemer als Mandatsträgertätig. Er bestätigte, dass Kneuper dem <strong>DBwV</strong>vor Ort „ein Gesicht gegeben“ hat. Mitglieder,Mandatsträger und Vorgesetzte aller Ebenen wurdenim Laufe seiner dreizehnjährigen Tätigkeitadministrativ und organisatorisch optimal unterstützt.Als Vertreter der örtlichen Mandatsträgerüberreichte er als Abschiedsgeschenk einenScanner, den Kneuper für die Intensivierung seinernachberuflichen PC-Fähigkeiten nutzen will.Aus Bonn überbrachten der Landesgeschäftsfüh-Friedhelm Kneuper (l.) und Kurt Niepmannrer und der Leiter des Außendienstes den Dankdes Landesverbandes und der Unternehmensleitung.Mit Kneuper scheidet einer der Regionalbeauftragtender ersten Generation aus. ■Foto: Schäfer
Landesverband West Die Bundeswehr März 2011 67Neujahrsempfang bei der FlugbereitschaftKöln. Der Vorsitzendeder TruppenkameradschaftFlugbereitschaftBMVg, StabsfeldwebelJörg Neumann, hatam 10. Februar 50 Mitgliederzum Neujahrsempfangbegrüßt. Erzeigte sich erfreut, dasssich die Teilnehmerzahlim Vergleich zumVorjahr fast verdoppelthat. Dies spiegele dievielfältigen Aktivitätender Kameradschaftwider. Besonders freute er sich über den Besuchdes Kommandeurs der Technischen Gruppe,Oberstleutnant Jochen Walter, der auch in Vertretungdes Kommandeurs an der Veranstaltungteilnahm, sowie des Landesvorsitzenden,Oberstleutnant Thomas Sohst. Mit dabei warenauch der Bezirksvorsitzende, Oberstabsfeldwebela.D. Hubert Henk, der Regionalbeauftragte,Stabsfeldwebel a.D. Peter Mendler, sowie derVorsitzende der Standortkameradschaft Köln-Wahn, Oberstleutnant Stephan Zier.Sohst sprach zunächst über die Strukturreform,Aus den KameradschaftenWeitere Berichte unter www.dbwv.deTreue zum Verband geehrt. Der Vorsitzende,Oberstleutnant a.D. Harald Rix,überreichte Gaens die Ehrenurkunde für40-jährige Mitgliedschaft. Oberstleutnanta.D Rolf Koos, der zweite Vorsitzende,gratulierte ebenfalls und steckteGaens die Treuenadel an.Goch. Wie jedes Jahr hatte die KERHUnterer Niederrhein zum Neujahrsempfanggeladen. Unter den zahlreichIn Aachen: Wolfgang Thiemann, Ernst Herrmann, WolfgangSchacht, Wilhelm Schäfer (v.l.).erschienenen Ehemaligen begrüßteAachen. Der Jahresrückblick, das Programm für der Vorsitzende, Stabsfeldwebel a.D. Hans2011 und Ehrungen standen auf dem Programm der Günther Schäpers, außer Vertretern aus der örtlichenPolitik und aktiven Soldaten auch den Lan-Mitgliederversammlung der KERH Aachen. 69Mitglieder und Angehörige waren der Einladung desvorsitzenden, Oberstleutnant Thomas Sohst,gefolgt. Der Vorsitzende, Oberstabsfeldwebel a.D. und den Vorsitzenden ERH im Landesvorstand,Wilhelm Schäfer, begrüßte die Teilnehmer und als Oberstleutnant a.D. Wolfgang Thiemann. Derenbesonderen Gast den ERH-Vorsitzenden im LandesverbandWest. Oberstleutnant a.D. Wolfgangerste Amtshandlung bestand darin, OberstleutnantThiemann überreichte Oberst. a.D. Ernst Herrmannund Stabsfeldwebel a.D. Wolfgang Schacht für 40-jährige Mitgliedschaft im Verband Treueurkundeund Treuenadel. Beim schon traditionellen KohlundPinkel-Essen wurden beim „Klönen“ vieleErinnerungen ausgetauscht.wsEmmerich. Die Kameradschaft ERH Emmerichhatte im Rahmen der monatlichen Veranstaltungenim Januar zum Karten- und Würfelspielabend fürMitgliederWolfgang Thiemann, Peter von Groddeckund Gästeund Thomas Sohst (v.l.).eingeladen.Außerdemwurde StabsfeldwebelHarald Rix, Ernst Gaens undRolf Koos (v.l.).a.D. ErnstGaens fürlangjährigedarüber, wie der Verband den Reformprozessbegleitet, und über die Attraktivitätsagenda. Ersei enttäuscht, dass die Kanzlerin noch nicht aufdie Postkartenaktion reagiert habe, für die derVerband innerhalb kürzester Zeit 120 000 Unterzeichneraktiviert hatte.Unter den Teilnehmern wurde außerdem einMP-3-Player verlost. Gewinner war HauptfeldwebelSascha Grewer. Abschließend dankteNeumann den vielen Helfern im Hintergrund,besonders dem Leiter des Boden-Bord-Service,Jörg Mertens.■a.D. Peter von Groddeck Treueurkunde und -nadelfür 50-jährige Mitgliedschaft zu überreichen.Danach berichtete Sohst über die Verbandspolitikund die aktuellen Ziele des <strong>DBwV</strong>. Nach weiterenVorträgen wurde noch lange angeregt im Kameradenkreisdiskutiert.■Neuer Beauftragter fürBeteiligungsrechteim LandesvorstandAls zusätzlichen Beauftragten für Beteilgungsrechtehat der Landesvorstandzum 1. FebruarStabshauptmann ArminHeickenfeld berufen.Heickenfeld istfreigestellter Personalratsvorsitzenderbei derStammdienststelle derBundeswehr und Vorsitzenderder TruppenkameradschaftSDBw.HerzlichWillkommen im Landesvorstand!Infos über diegelbe SchleifeLebach. Die Infoveranstaltung der TruppenkameradschaftLebach Ende Januar übertraf die Erwartungender Veranstalter. Mehr als 80 Gästenkamen ins Lebacher Rathaus. Bürgermeister ArnoSchmidt lobte das gute Verhältnis zwischenBevölkerung und Soldaten. Das bestätigte derVorsitzende der Truka, Stabsfeldwebel StefanMaas. Thema war das Solidaritätskennzeichen„gelbe Schleife“. Die werde in Lebach eigentlichgar nicht benötigt. Die Idee führe jedoch weiter,sagte Maas. Das „freundliche Desinteresse“, mitdem Altbundespräsident Horst Köhler das Verhältnisder Öffentlichkeit zu den Soldatenbezeichnet hatte, müsse ehrlicher Solidarität weichen,besonders mit den im Einsatz stehendenSoldaten. Die Soldaten und ihre Angehörigen verdientenRespekt und Solidarität. Die gelbe Schleifesei äußeres Zeichen dafür.Maas informierte über das „Gelbe Netzwerk“.Es will möglichst viele Menschen für ein freiwilligesEngagement zur Mitgestaltung einer effektivenVerteidigungs- und Sicherheitspolitik unterdem Zeichen der Schleife gewinnen. „Demokratieist kein statisch gewordener Zustand, in demman sich behaglich einrichten kann. Sie ist einOrganismus, der von den Bürgern durch aktiveIdentifikation und Teilnahme ständig mit Lebenerfüllt werden muss.“Der stellvertretende Kommandeur des LebacherFallschirmjägerbataillons, Major Felix Grondei,informierte die Gäste über die bisherigen Auslandseinsätzeder Bundeswehr seit 1991 und vermittelteauthentische Eindrücke aus Afghanistan.Übrigens hat der <strong>DBwV</strong> – über bisherige Aktivitäteneinzelner Kameradschaften hinaus – dieBeteiligung an der Aktion „Gelbe Schleife“beschlossen. Die Schleifen werden zentralbeschafft und voraussichtlich ab März verteilt. ■Landesverband WestGeschäftsstelleSüdstraße 123, 53175 BonnTelefon: 02 28 / 3823-111, Fax: 02 28 / 3823-233Email: West@dbwv.deV.i.S.d.P.: LandesvorsitzenderPressebeauftragter:Oberstleutnant a.D. Andreas P. SchnellbachTel.: 0212/335338E-Mail: andreas.schnellbach@dbwv.de■