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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

FÜRSTLICHES LUSTSCHLOSS SALZDAHLUM 89<br />

hingen voll verschiedenartiger Bilder. Einer dieser Räume der linken Seite<br />

<strong>des</strong> Oberstockes hatte - nach Ribbentrop - auch jene Decke, von der es<br />

heisst, sie sei "sehr schön gearbeitet, mit einer im Rundei al fresco gemahlten<br />

Göttergeschichte. " Da ein ähnliches Fresko nicht wieder erwähnt wird, ist<br />

es vermutlich jene olympische Götterversammlung. die Ha r m s bereits 1687<br />

im älteren Schlosse ausgeführt hatte. und wiederum im neuen 1695, wie die<br />

Bemerkung auf der Rückseite <strong>des</strong> erhaltenen Entwurfes (Abb. 6) beweist.<br />

Unter Herzog Kar! I wurde auch dieser Oberstock ziemlich neu ausgestattet.<br />

Die Ribbentropsche Beschreibung, aus der <strong>das</strong> zu schliessen ist, leidet aber<br />

an einem derartigen Mangel an Übersichtlichkeit, <strong>das</strong>s man nicht einmal mit<br />

völliger Sicherheit schliessen kann, was danach rechts und links vom Mittelbau<br />

lag. Hält man sich nur an seine Worte, so hätte z. B. <strong>das</strong> Audienzgemach<br />

der Herzogin Philippine Char!otte auf der rechten Seite gelegen, während doch<br />

ihre Zimmer im Erdgeschoss auf der linken Seite lagen. Wir führen daher<br />

nur ganz allgemein <strong>das</strong> Bemerkenswerte an. Zum ersten Male wird eine<br />

Treppe ins Erdgeschoss in einem der Flankenbauten erwähnt. daneben lag<br />

ein Gemach mit der Ausstattung <strong>des</strong> ersten Zimmers links bei Flemmer. Das<br />

Audienzgemach der Herzogin Philippine Char!otte hatte "eine vortreflich gewürkte<br />

Tapete, v i er ovidische Stücke vorstellend." Hier scheint Ribbentrop<br />

jene gemalten Tapeten mit der Geschichte der Jo, Calisto, der Europa, <strong>des</strong><br />

Merkur und Argus zu meinen, die Anfangs im Erdgeschoss Raum 8 untergebracht<br />

waren und später an dieser Stelle nicht mehr erwähnt werden. Allerdings<br />

führt R. auch einmal in einem Vorzimmer "Tapeten mit ovidischen<br />

Geschichten" an. Zwei andere Räume, in der Nähe <strong>des</strong> Hauptsaales, waren<br />

mit den Le B ru n'schen Gobelins dekoriert, die sich früher in dem Audienzgemach<br />

(10) und der Kammer (11) <strong>des</strong> Herzogs befunden hatten. Mehrere<br />

Zimmer hatten grUne Tapeten, eine aus Damast mit gestickten Rahmen, diese<br />

gleich den Möbelüberzogen von einer Gemahlin <strong>des</strong> Herzogs August Wilhelm,<br />

also noch aus älterer Zeit, bei einem anderen war die Tapete "auf Boiserie<br />

grun mit grauen Verzierungen vermahlet und in sieben Felder getheilt,<br />

worauf auf Leinwand mit Oelfarbe Historienstucke gemalt" waren; in einem<br />

dritten grUnen Zimmer hatte die Tapetenleinwand auf dem grunen Grunde silberne<br />

Verzierungen. Ein Kabinet hatte japanische Tapeten. Von zwei benachbarten<br />

Räumen war der eine gelb der andere, "<strong>des</strong>sen Wände Aussichten<br />

auf den S. Markusplatz vorstellen 1 )", blau. Mehrere Kamine waren von Marmor,<br />

wohl Blankenburger, über ihnen und an anderen Stellen hingen Porträts<br />

1) bei Flemmer wohl <strong>das</strong> Gemach im Oberstock links mit dem Markusplatze von Ra·<br />

p h a e I R in a I d 0 (? Bilder <strong>des</strong>selben noch an anderen Stellen) und einer "Perspektive" von<br />

Giuseppe Arighini.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042088

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