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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

KARL STEINACKER<br />

Hofseite (Abb. 4) über Sockeln von Brüstungshöhe eine korinthische Piiastergliederung<br />

durch die beiden unteren Geschosse. Die Arkaden <strong>des</strong> Erdgeschosses<br />

waren mit Giebelchen überdeckt, die mittlere diente Ober einigen Stufen<br />

als Eingang ins Treppenhaus, die ilbrigen waren durch eine Balustrade gegen<br />

den Hof abgeschlossen. Das dritte Geschoss der Mitte war zu äusserst an<br />

beiden Fronten nur in halber Höhe aufgeführt, dann bildeten Voluten den<br />

Übergang zu dem dreiachsigen Mittelstücke. An der Hofseite bestand die<br />

Gliederung ober den korinthischen Pilastern aus Lisenenstreifen auf schlichten<br />

Sockeln, an den Ecken stumpf gegen <strong>das</strong> Gesims verlaufend, oben mit<br />

Platte über sich, die Architrav und Kapitäl in eins zusammenzog. Das Giebelfeld<br />

war gefüllt mit dem herzoglichen Wappen in reichem Laubwerk. FOnf<br />

Statuen krönten die oberen Ecken dieser Hoffront <strong>des</strong> Mittelbaues, der, auf<br />

diese Weise ausgezeichnet, Treppenhaus und Hauptsaal <strong>des</strong> Schlosses ent.<br />

hielt. Die offenen Arkaden <strong>des</strong> Zwischenbaues waren an der Hofseite unten<br />

dorischer, oben ionischer Ordnung. Eine niedrige, attikaartige BrUstungaus<br />

Sockeln und Füllungen mit Vasen und Statuen abwechselnd Ober den Pilastern<br />

schloss nach oben ab. Der dreigeschossige Kern <strong>des</strong> Zwischenbaues<br />

lag mit dem obersten Stockwerk ohne Schmuck und anscheinend fensterlos<br />

da, auch an der Gartenseite. Die Arkaden waren durch Balustraden gegen<br />

den Hof abgeschlossen, nur der mittelste Bogen im Erdgeschoss diente über<br />

einigen Stufen als Eingang, hinter dem eine Tür in <strong>das</strong> Innere führte. Die<br />

Hofseite der seitlichen Abschlussbauten, rechts Wohnung <strong>des</strong> Herzogs, links<br />

der Herzogin, hatte gleichfalls die dorische Ordnung im Erdgeschoss, die<br />

ionische im Oberstock, im niedrigen dritten Geschoss Lisenenpilaster wie der<br />

Mittelbau, nur <strong>das</strong>s sie erst über einem sockelartigen Gebälke ansetzten.<br />

Die Giebel waren mit Waffen gefüllt, auf den Ecken und der Spitze standen<br />

Figuren. Die Vorderseite <strong>des</strong> Erdgeschosses dieser Flankenbauten war bis auf<br />

einen Eckpilaster von den rechtwinklig anstossenden, den Hof seitlich einschliessenden<br />

Gallerien verdeckt (16, 3I - 33).<br />

Diese Gallerie, rechts <strong>des</strong> Herzogs, links der Herzogin, sowie der<br />

nach vorn die letzte Seite <strong>des</strong> rechteckigen Hofes abschliessende Querbau mit<br />

Tor waren einstöckig, mit flacher, als Altan dienender Decke, die von Balustraden<br />

eingefasst war und über welcher der Hof an drei Seiten zu umgehen<br />

war. Die Wandgliederung bestand aus ionischen Pilastern mit einem Fenster<br />

in jeder Interkolumne. Die vorderen Eckbauten dieser Gallerien hatten noch<br />

ein zweites quadratisches Geschoss mit ionischen Pilastern und einem etwas<br />

eingebogenen, wahrscheinlich mit Schindeln bedeckten Zeltdache über einer<br />

kurzen Attika. Auf der Spitze diente ein springen<strong>des</strong> Pferd als Wetterfahne.<br />

Der linke (34) dieser Pavillons enthielt die Kirche, der rechte (18) den Haupt-<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042088

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