Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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16 LUDWIG HÄNSELMANN
noch einmal und zwar S0 schleunig herzustellen, dass schon folgenden Tags
die Exemplare nach Frankfurt, Hildesheim, Erfurt und mehr dergleichen
Orten könnten abgefertigt werden. Was dies sollte, versteht man nicht recht.
In WolfenbUttel selbst war derzeit Elias Holwein zur Hand, seiner Presse bediente
sich der Herzog gewöhnlich, aus ihr war ohne Zweifel auch das Blatt
hervorgegangen, das Klugen als Vorlage zugestellt wurde. Warum also musste
die neue Auflage bei ihm bestellt sein? Galt es etwa, auf geradestern Wege,
ohne Zeitverlust, und doch wie unabsichtlich den guten Leuten, die es anging,
beizubringen, was auf andere Art wohl nicht sobald hätte herdringen
können? Wie dem sei, - solcher Absicht entsprach der Erfolg. Klugen kannte
seine Bürgerpflicht, er meldete den Fall seinen günstigen Herren; sie verboten
ihm streng, bei seinen Eiden, die Ausführung des Auftrages, konfiscierten das
lmpresssum, nahmen Abschrift davon zu Protokoll. Es lautete, wie folgt:
"Aus Niedersachsen vom 30. Junii. Obwohl bishero spargieret worden,
dass die gesampte Herrn Herzogen zu Braunschweig uud LUneburg sich in
newe Kriegs-Verfassung zu stellen, und unter andern auch dem Churfürsten
zu Brandenburg zu assistiren gemeint, dass auch dero Behuf eine Artolerei in
der Vestung WolfenbUttel vor dem Zeughause aufgerichtet wurde, so findet
sich doch dessen alles in Wahrheitsgrunde nichts. Denn ob zwar gemeldtes
Fürst\. Haus eine gute Anzahl ihrer Unterthanen in eine gute richtige Ordnung
zu bringen im Begriff, so ist dennoch solches zu keinem andern Ende, als zu
Defension ihres Landes und Grenzen wider alle und jede z'nvasz'ones, Einquartierung,
Durchzüge, insonderheit aber zu Hintertreibung der frembden,
sich unlängster Zeit in seI bigen Landen eräugten Werbungen angesehen, inmassen
solches die allda publicierte Patenta mit mehrem ausweisen. So seind
auch unterschiedene StUcke GeschUtzes zu WolfenbUttel nicht aus dem Zeughause,
sondern von den Posten der Vestung, soviel man deren davon entrathen
können, anfangs für das nunmehr reparierte Zeughaus, nachgehends
aber in dasselbe geführet worden, welches vielmehr ein gewisses Zeichen
des Friedens, als newer Unruhe. Es scheinet aber, dass dieses Gedicht etwa
von denen Leuten in der Nachbarschaft herrUhren mUge, denen ihr Gewissen
etwan nichts guts dictiret."
Das war ja anzüglich und deutlich genug: lautete es schon für den Augenblick
nach Frieden, - wie lange Verlass drauf war, blieb doch fraglich, eines
gnädigen Herrn durfte Braunschweig sich hiernach nicht mit allzu grosser
Zuversicht versehen. Da endlich - man hatte diese Zeitung hier eben zum
ersten Mal beschlafen - zerteilte das Gewölk sich und schoss wieder ein
Sonnenstrahl auf diese gute Stadt.
Von bewusstem Besuch der jungen Herrschaft war es lange ganz stille
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