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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

FÜRSTLICHES LUSTSCHLOSS SALZDAHLUM 81<br />

lins nach Zeichnungen LeB run s: Geschichte Meleagers und der Atalante.<br />

Jedoch war <strong>das</strong> Zimmer zu klein, um die ganze Folge aufzunehmen. Der Rest<br />

war untergebracht in der anstossenden Kammer I I. Der Raum neben dem<br />

Audienzzimmer, nach dem Garten zu, hiess <strong>das</strong> Kabinet <strong>des</strong> Herzogs, 12.<br />

Es hing vor dem Anbau der Bilder-Gallerien voll der gerühmtesten Gemälde;<br />

erst nachdem diese heraus gekommen waren, wird es die gemalte Dekoration<br />

erhalten haben, von der die Beschreibungen berichten ("Grottesken",<br />

d. h. wohl Ornament in Berains Art). Eine kleine Kammer zwischen<br />

diesem Kabinet und den Anbauten rechts nahm vermutlich den Raum 13<br />

oder 13 a ein. Nach dem Hofe zu lagen noch Garderoben (14) und Vorraum (15).<br />

Daran stiess die "Gall eri e <strong>des</strong> Herzogs", 16, ein grosser Saal, der den eingeschossigen<br />

Bau an der rechten Seite <strong>des</strong> Haupthofes füllte. Es war die erste<br />

und ursprünglich einzige Bildergallerie <strong>des</strong> Schlosses. An der Fensterseite<br />

standen die Bronzebosten Platos, Senecas, Homers, Ciceros. Neben der Gallerie<br />

befand sich ein Kabinet, ebenfalls voll von Bildern, vielleicht schon 1697<br />

ein nachträglicher Anbau (17 ?). Nach vorn wurde die Gallerie pavillonartig abgeschlossen<br />

durch den Hauptspeisesaal 18 (Tafelzimmer), der vielleicht<br />

soweit vorgerückt war, weil sich die Schlossküche - 73 - ziemlich entfernt<br />

vom Herrenhause befand. Der Raum war besonders reich "auf englische<br />

Manier von Nussbaum und anderem feinen Holze" getäfelt; unten waren<br />

Lambris, ein breiter Friesstreifen unter der Decke hatte besonders eingefasste<br />

Felder for Bilder, auch als Türaufsätze und über dem Kamin. Die<br />

Gemälde waren schon 1744 Familienstücke, über dem Kamine ein Bild Anton<br />

Ulrichs. Der Raum ging durch beide Geschosse, <strong>das</strong> Licht fiel durch die<br />

Fenster <strong>des</strong> oberen, die Decke war "gleichsam gewölbt", mit einer allegorischen<br />

Freske der 12 bedeutendsten FlOsse der welfischen Länder. Die Decke<br />

wurde 1758-60 vollständig erneuert, ebenso wie an dem gegenüberliegenden<br />

Pavillon 34, der die Kapelle barg. Die schmale, in den Garten vorragende<br />

Gallerie, 19, konnte, wenn sie nicht ganz unbenutzt war, etwa eine Treppe<br />

beherbergt haben, durch die der Altan und <strong>das</strong> obere Gemach <strong>des</strong> Pavil­<br />

Ion s 20 vom Erdgeschoss aus ganz bequem zu erreichen waren. In diesem<br />

Zimmer <strong>des</strong> Pavillons befand sich anfangs eine Bibliothek "von allerhand<br />

raren KupferstUcken und anderen zur mahlerei und architectur dienenden<br />

büchern", später, seit Anton Ulrich die Kupferstiche in den Sammlungsanbauten<br />

untergebracht hatte, waren in dem Raume neben Büchern mathemathische<br />

Instrumente aufgestellt.<br />

Die for den Iierzog persönlich bestimmten Räume der rechten Schlosshälfte,<br />

Nr. 10-15, nannte bereits Querfurt "die königlichen Gemächer",<br />

weil darin "vor einigen Jahren" der König von Preussen logiert habe. Die<br />

Er.un.chw. <strong>Jahrbuch</strong> 111. 6<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042088

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