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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

FÜRSTLICHES LUSTSCHLOSS SAqDAHLUM 97<br />

bloss, um in der Stadt geselliger zu leben, so muss man glauben, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />

Gebäude nicht mehr ohne ganz besondere Mittel zu erhalten gewesen wäre.<br />

Zwischen der Grossen Orangerie und der holländischen Koche lag der<br />

Orangengarten VII, ursprUnglich der Privatgarten der Herzogin. Er enthielt<br />

in beinahe 400 Kübeln Lorbeer, Orangen. Citronen, Aloes (deren gelegentliches<br />

Blühen durch Medaillen und Kupferstiche verherrlicht wurde)<br />

und feines Steinobst, dazu, nach der Karte von 1764, ein ovales Wasserbecken.<br />

Die Wirtschaftsgebäude <strong>des</strong> Schlosses gruppierten sich um mehrere<br />

llöfe. Der innerste, gepflastert, lag als Vor hof VIII vor dem Ehrenhofe ; nach<br />

den glaubhaftesten Abbildungen umzogen ihn zweistöckige Gebäude an drei<br />

Seiten eines Rechteckes, mit einem dreistöckigen begiebelten Mittelbau 7;<br />

gegenüber dem Prunktore I. Im Erdge!\chosse dieses Mittelbaues war die<br />

unterkellerte Hau p tk u c h e. Sie hatte gegen den Hof eine Arkadenvorlage.<br />

Darüber und in den Räumen zur Seite, 74a und b, befanden sich Zimmer<br />

<strong>für</strong> Hofbeamte, Diener und Fremde, dazu ein Tanzsaal, der wohl im<br />

Mittelbau lag. Vor diesem Mittelbau sprang eine Fontaine. Auch dem Herzoge<br />

Ludwig Rudolf weist hier Querfurt beim Hofe X besondere Gemächer<br />

zu. Da dieser Sohn Anton Ulrichs als Fürst von Blankenburg einen selbständigen<br />

Hofstaat hatte, so brauchte er viel Raum. Seine Zimmer im Hauptbau<br />

sind schon früher erwähnt. In 74b, neben 7;, \var wohl auch der im<br />

Kataloge 174 I genannte Bilderraum "unter dem ersten Bogen bei der Reitbahn<br />

rechter Hand." Die Einfahrten 75 befanden sich an beiden Schmalseiten<br />

<strong>des</strong> Hofes in gleicher Achse, wie es scheint unter rundbogigen Giebeln.<br />

Ein zweiter Wirtschaftshof IX lag daneben vor der Grossen Orangerie.<br />

Hier waren in den unregelmässig den Hof umgebenden Gebäuden 76a-c<br />

die herrschaftlichen Ställe, Wagenschuppen. einige Fremdenzimmer, Wohnungen<br />

<strong>für</strong> Gärtner und ähnliches. Die einzelnen Bauten hatten jeder einen<br />

vorgezogenen und begiebelten Mittelbau. Ein dreiteiliges, besonders stattliches<br />

Tor, 77, in der Achse der beiden <strong>des</strong> Vorhofes, führte auf die Strasse<br />

nach Wolfenbuttel. Neben diesem Tore war in älterer Zeit die Hauptschloss·<br />

wache. Davor waren grosse Plätze mit Baumaterialien, besonders Hölzern,<br />

deren man immerfort bedurfte. Ein ähnlicher Hof X, ebenfalls mit Stallungen,<br />

lag neben der Grossen Gallerie, an der anderen Seite <strong>des</strong> Vorhofes<br />

VIII. Er war ursprünglich nur an den Schmalseiten bebaut (74, 78a, b); <strong>das</strong><br />

Haus 79, der Grossen Gallerie gegenüber, enthielt die Reitbahn, und war<br />

von Herzog August Wilhelm erst 1720 angelegt. Damals befanden sich auf<br />

diesem Hofe vier Baumreihen. Ein dreiteiliges Tor, 80, mit dorischer Pilastereinfassung<br />

und ein ähnliches, 8r, jenseits <strong>des</strong> letzten kleinen Wirtschaftshofes<br />

Xl, beide auch ungefähr in der Achse der tibrigen Hoftore, fohrte auf<br />

llraunschw. Jahrbucb 111. 7<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042088

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