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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

FORSTLICHES LUSTSCHLOSS SALZDAHLUM 9\<br />

aus, bis zum Parnass am Ende <strong>des</strong> Gartens. Die Skulpturen waren aus Sandstein<br />

und, mit Rücksicht auf den Ort, absichtlich roh bearbeitet.<br />

Endlich sind die Räume zu erwähnen, die sich in dem eingeschossigen<br />

Vorbau befanden zwischen Kapelle und Speisesaal (39-43). Links neben<br />

dem Tore hatte Anton Ulrich noch eine kleine Wohnung von zwei Zimmern<br />

(39) und Zubehör (40). Sie waren durftig ausgestattet und mit Familienporträts<br />

behangen. Gegenuber, zur Rechten <strong>des</strong> Tores, waren die Räume fur<br />

Henriette Christine eingerichtet und, wie es scheint, etwas reicher dekoriert.<br />

Sie lagen neben einem Gange (41). Ein Zimmer (42) war "mit Boiserien" (d.<br />

h. Verschalung) ausgestattet "im Geschmacke von Berain." Die anderen Gelasse<br />

(43) waren mit Bildern gefüllt, eines davon mit Gemälden Kupetzkis.<br />

Die An ba u ten sind im Wesentlichen auch noch unter Anton Ulrich entstanden,<br />

jedoch ohne einheitlichen Plan und in der Reihenfolge, wie Bedarfnis<br />

oder Laune sie hervorrief. Auf der Seite <strong>des</strong> Herzogs war <strong>das</strong> Theater<br />

(Opern- und Komödienhaus) 47 1 ) bereits 1697 vorhanden. Es war damals<br />

einstöckig und, wie es scheint, wenig in die Augen fallend, Flemmer erwähnt<br />

den Raum nur ganz nebenbei. Bei Uffenbach wir,d er "Spielsaal" genannt,<br />

mit vier grossen Bildern von Lu h n. Der Zustand, den Ribbentrop beschreibt,<br />

scheint auf einen Umbau zuruckzugehen, der 175 \ stattfand. Damals arbeitete<br />

der Stuckator Giuseppe Puzzi 2 ) an der Ausstattung, unter anderem auch<br />

sechs Säulenkapitäle, und es kamen 14 neue Fach Fenster hinzu. Danach<br />

befand sich der BUhne gegenüber die <strong>für</strong>stliche Loge, andere Logen zu den<br />

Seiten, alle nach vorn durch BrUstungen abgetrennt, auf deren Sockeln blau<br />

marmorierte korinthische Säulen standen mit vergoldeten Kapitälen. Zwischen<br />

ihnen hingen vergoldete Festons. Die Decke war mit einem wolkigen Himmel<br />

bemalt. 1760 war der Zustand wieder äusserst schadhaft; <strong>das</strong> Dach<br />

war durchlässig, und <strong>das</strong> Wasser drang auch aus Mangel einer richtigen<br />

Fundamentierung durch den Boden in den tiefer liegenden Innenraum,<br />

so<strong>das</strong>s \763 eine U nterbauung nötig war. Die ubrigen an dieser Seite angebauten<br />

und einen Garten (Ill) umschliessenden Räume dienten zur Unterbringung<br />

der Sammlungen, und gruppierten sich um die "grosse" (49) und<br />

die "kleine" Gallerie (51). Sie standen alle durch weite, halbkreisförmig geschlossene<br />

Toröffnungen mit einander in Verbindung. Als erster Raum der<br />

Bildersammlung galt 174\/4 ein Zimmer "unter dem ersten Bogen bei der<br />

Reitbahn rechter Hand", d. h. doch wohl in einem der den Hof X umgeben-<br />

I) Die grosse Grundfläche ist mit Nebenräumen, Garderoben u. Magazinen zu denken.<br />

") Er arbeitete 1766 im Porzellankabinet, daher wohl nicht der bekannte Gius. Pozzi<br />

(1732-181 I), der 176, Hofstuckator in Mannheim wurde.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042088

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