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Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

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<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>2 Definitionen von <strong>Trans*</strong>„Was <strong>Trans*</strong> ist? Sagen wir mal so: Du hast bei deiner Geburt lebenslängli<strong>ch</strong> kassiert – ohneAussi<strong>ch</strong>t auf Begnadigung. Und weisst ni<strong>ch</strong>t mal: ‚Warum?‘“ definiert ein trans* Mann dieBedeutung von <strong>Trans*</strong> für sein Leben.Dieses Kapitel befasst si<strong>ch</strong> als Begriffsklärung mit den Definitionen von <strong>Trans*</strong>: Wie <strong>Trans*</strong>in dieser <strong>Arbeit</strong> betra<strong>ch</strong>tet wird, den klinis<strong>ch</strong>en Definitionen na<strong>ch</strong> ICD-10 der WHO 1 , derKlassifizierung na<strong>ch</strong> DSM-IV-TR 2 sowie abs<strong>ch</strong>liessend mit weiteren Definitionen(Transsexualität, Transidentität <strong>und</strong> Transgender etc.) in der Fa<strong>ch</strong>literatur, die für das Thema<strong>Trans*</strong> Relevanz aufweisen. In diesem Kapitel wird dem ersten Teil der Fragestellung: ‚Mitwel<strong>ch</strong>en spezifis<strong>ch</strong>en Problemlagen sehen si<strong>ch</strong> trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> in der S<strong>ch</strong>weizkonfrontiert?‘ na<strong>ch</strong>gegangen.So wie <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> si<strong>ch</strong> selbst wahrnehmen, wie sie si<strong>ch</strong> fühlen, wie sie si<strong>ch</strong> bewerten <strong>und</strong>si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> selbst etwas zutrauen, sind sie auf ihr Selbst, auf ihr Selbstbild <strong>und</strong> ihrenSelbstwert bezogen. Daraus ergibt si<strong>ch</strong> eine Selbstrepräsentanz als psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>-physis<strong>ch</strong>eBefindli<strong>ch</strong>keit: Die Tiefenstruktur des Selbst. In der psy<strong>ch</strong>oanalytis<strong>ch</strong> rückgeb<strong>und</strong>enenSozialisationsfors<strong>ch</strong>ung stellt diese Selbstrepräsentanz eine eigene <strong>und</strong> eigenmä<strong>ch</strong>tigeinnerpsy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Instanz dar. Diese steht zwar in einem Austaus<strong>ch</strong> mit der sozialenAussenwelt <strong>und</strong> wird von dieser au<strong>ch</strong> beeinflusst, aber ni<strong>ch</strong>t determiniert. Dabei steht dieSelbstrepräsentanz in einer fortwährenden <strong>und</strong> si<strong>ch</strong> entwickelnden Balance zwis<strong>ch</strong>en innen<strong>und</strong> aussen (vgl. Böhnis<strong>ch</strong>, 2010, S. 40). Um die Selbstrepräsentanz von trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>zu würdigen <strong>und</strong> zu respektieren, wird in dieser <strong>Arbeit</strong> der Begriff ‚trans*‘ als Adjektiv vor denBegriffen ‚Mens<strong>ch</strong>‘, ‚<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>‘, ‚Frau‘, ‚Frauen‘, ‚Mann‘ <strong>und</strong> ‚Männern‘ verwendet, da damitim Hinblick au<strong>ch</strong> auf ethis<strong>ch</strong>e Werte der Mens<strong>ch</strong> als Ganzheit verdeutli<strong>ch</strong>t wird – imGegensatz zu der leider au<strong>ch</strong> heute oft no<strong>ch</strong> übli<strong>ch</strong>en Verwendung des Begriffs‚Transsexuelle/r‘ in den Medien, der eine Reduktion des <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> auf das <strong>Trans*</strong>-Sein <strong>und</strong>die Sexualität impliziert. Aus denselben Gründen werden in dieser <strong>Arbeit</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die1 ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) der WHO(World Health Organization): Internationale statistis<strong>ch</strong>e Klassifikation der Krankheiten <strong>und</strong> verwandterGes<strong>und</strong>heitsprobleme der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (vgl. ICD-10). Weitere Ausführungen zu ICD-10 in Unterkapitel 2.2.1.2 DSM-IV-TR (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Textrevision 2000) der AmericanPsy<strong>ch</strong>iatric Association: Diagnostis<strong>ch</strong>es <strong>und</strong> Statistis<strong>ch</strong>es Handbu<strong>ch</strong> Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er Störungen derAmerikanis<strong>ch</strong>en Psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Vereinigung (vgl. DSM-IV-TR). Weitere Ausführungen zu DSM-IV-TRin Unterkapitel 2.2.2.Ba<strong>ch</strong>elorarbeit Jack Walker, WS08 Seite 10

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