13.07.2015 Aufrufe

Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>oder ob es wirkli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>utz vor Diskriminierungen bietet (vgl. S. 78). Diskriminierung stelltalso primär eine gesetzli<strong>ch</strong>e Grösse dar, die au<strong>ch</strong> geahndet werden kann.<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> sind in vielen Lebensberei<strong>ch</strong>en von Diskriminierungen betroffen. In derS<strong>ch</strong>weiz wurden bis jetzt keine Untersu<strong>ch</strong>ungen bezügli<strong>ch</strong> Diskriminierungen von trans*<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> dur<strong>ch</strong>geführt, es existiert jedo<strong>ch</strong> eine europäis<strong>ch</strong>e Studie von ThomasHammarberg, Kommissar für <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>re<strong>ch</strong>te des Europarats 13 , aus dem Jahre 2010 dazu.Hammarberg (2010), behandelt in seinem Themenpapier <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>re<strong>ch</strong>te <strong>und</strong>Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsidentität. Darin werden folgende Themen untersu<strong>ch</strong>t: Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsidentität alsDiskriminierungsgr<strong>und</strong> in den Mitgliedstaaten des Europarates, re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Anerkennung desbevorzugten Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts, Bedingungen für die Änderung des bevorzugten Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts,Bedingungen für die Änderung von Namen <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tseintrag, Auswirkungen auf dieFamilie, Zugang zum Ges<strong>und</strong>heitswesen, Zugang zum <strong>Arbeit</strong>smarkt, Transphobie <strong>und</strong>Gewalt gegen transgender <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>, transgender Flü<strong>ch</strong>tlinge <strong>und</strong> Migranten <strong>und</strong>Migrantinnen. Zudem enthält das Themenpapier gute Praktiken <strong>und</strong> Empfehlungen an dieMitgliedstaaten des Europarates (vgl. Hammarberg, 2010, S. 4). Allein s<strong>ch</strong>on die Tatsa<strong>ch</strong>e,dass ein sol<strong>ch</strong>es Themenpapier erstellt wurde, lässt darauf s<strong>ch</strong>liessen, dass in den 47Mitgliedsstaaten des Europarates, inklusive der S<strong>ch</strong>weiz, in den oben genanntenLebensberei<strong>ch</strong>en Diskriminierungen von trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> stattfinden, die so massiv sind,dass sie den Europarat <strong>und</strong> Kommissar für <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>re<strong>ch</strong>te dazu veranlasst haben, dieLebensumstände von trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> genauer zu untersu<strong>ch</strong>en. Hammarberg (2010) führtStudien auf die belegen, dass ca. 75% aller trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> in der Öffentli<strong>ch</strong>keit belästigt<strong>und</strong> verbal beleidigt werden, dass si<strong>ch</strong> andere <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> ihnen gegenüber bedrohli<strong>ch</strong>verhalten oder es gar zu körperli<strong>ch</strong>en oder sexuellen Übergriffen kommt. <strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>sind einem hohen Risiko ausgesetzt, in der Öffentli<strong>ch</strong>keit Opfer von Hassverbre<strong>ch</strong>en odervon Hass motivierten Übergriffen zu werden. Diese Verbre<strong>ch</strong>en fallen dur<strong>ch</strong> ein hohes Massan Grausamkeit <strong>und</strong> Brutalität auf: S<strong>ch</strong>were S<strong>ch</strong>lagattacken, Folterungen,Verstümmelungen, Kastrationen <strong>und</strong> sexueller Missbrau<strong>ch</strong>, bis hin zur Todesfolge.Ers<strong>ch</strong>werend kommt für trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> der Umstand hinzu, dass na<strong>ch</strong> Hassverbre<strong>ch</strong>en anihnen die Diskriminierungen bei einer Anzeige bei der Polizei oft weiter gehen. Die meistenStaaten erfassen <strong>und</strong> dokumentieren transphobe Verbre<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> daher gehen diese13 Der Europarat ist für die S<strong>ch</strong>weiz insofern von Relevanz, da er bis heute 47 Mitgliedstaaten zählt<strong>und</strong> si<strong>ch</strong> für den S<strong>ch</strong>utz <strong>und</strong> die Förderung der <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>re<strong>ch</strong>te, der Demokratie <strong>und</strong> dieRe<strong>ch</strong>tsstaatli<strong>ch</strong>keit in Europa einsetzt. Der Europarat wurde am 05. Mai 1949 gegründet, die S<strong>ch</strong>weizist dem Europarat als 17. Mitglied im Jahre 1963 beigetreten. Der Europarat hat in Strassburg seinenHauptsitz <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>weiz wird dort dur<strong>ch</strong> vier Mitglieder des Ständerates sowie dur<strong>ch</strong> a<strong>ch</strong>t Mitgliederdes Nationalrates vertreten (vgl. Die B<strong>und</strong>esversammlung, Das S<strong>ch</strong>weizer Parlament,Europaratsdelegation, 2009).Ba<strong>ch</strong>elorarbeit Jack Walker, WS08 Seite 46

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!