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Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

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<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>2) Die Phase der Mobilisierung (Advancement): In die kritis<strong>ch</strong>e Wahrnehmung rücken indieser Phase vor allem die Akteure auf dem politis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> administrativen Parkett,die dur<strong>ch</strong> ihr Handeln bzw. dur<strong>ch</strong> ihr Unterlassen die bere<strong>ch</strong>tigten Anliegen derBetroffenen entwerten <strong>und</strong> ihren no<strong>ch</strong> unsi<strong>ch</strong>eren Versu<strong>ch</strong>en der Selbstorganisation<strong>und</strong> Selbstvertretung Widerstand entgegensetzen. Die si<strong>ch</strong> konstituierende Gruppefindet auf diese Weise au<strong>ch</strong> in Fehls<strong>ch</strong>lägen, Entmutigung <strong>und</strong> Widerstand ein‚Gegenüber‘, an dessen Adresse si<strong>ch</strong> in der Folgezeit ihre kritis<strong>ch</strong>en Einsprü<strong>ch</strong>e <strong>und</strong>Forderungen ri<strong>ch</strong>ten.3) Die Phase der Formierung (Incorporation): ‚Organisation na<strong>ch</strong> innen‘ bedeutet: DieGruppe formuliert ein Zielprogramm, das kurzfristig errei<strong>ch</strong>bare <strong>und</strong> langfristig zuverfolgende Ziele differenziert. Sie beginnt mit der systematis<strong>ch</strong>en Sammlung vonDaten zur Problemstellung, die ihr Anliegen untermauern sollen. Zuglei<strong>ch</strong> gewinnt siezunehmend Ges<strong>ch</strong>ick im Berei<strong>ch</strong> der öffentli<strong>ch</strong>keitswirksamen Aussendarstellung <strong>und</strong>mobilisiert die zustimmende Aufmerksamkeit einer erweiterten Öffentli<strong>ch</strong>keit. DieInitiative entwickelt einen ges<strong>ch</strong>ärften Blick für Interessen, Widerstände <strong>und</strong>Verfle<strong>ch</strong>tungen im Netzwerk der kommunalen Sozialpolitik <strong>und</strong> Sozialverwaltung, diein die eigene Strategieplanung kalkulierend einbezogen werden müssen. Unds<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>: Sie geht auf die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>en Koalitions- <strong>und</strong> Bündnispartnernin der offensiven Vertretung ihrer Anliegen.4) Die Phase entwickelter Politikfähigkeit (Commitment): In der Selbstbes<strong>ch</strong>reibung derMitarbeiter ist diese abs<strong>ch</strong>liessende Phase die Zeit des Erwa<strong>ch</strong>sen-Werdens.Anfängli<strong>ch</strong>e Unsi<strong>ch</strong>erheiten <strong>und</strong> erste Rücks<strong>ch</strong>läge sind überw<strong>und</strong>en, die Einsi<strong>ch</strong>t insoziale <strong>und</strong> politis<strong>ch</strong>e Zusammenhänge reift, eine Reihe von personalen <strong>und</strong>gruppenbezogenen Kompetenzen im Umgang mit Politikern, Behörden, Medien <strong>und</strong>der interessierten Öffentli<strong>ch</strong>keit haben si<strong>ch</strong> herausgebildet <strong>und</strong> werden in den<strong>Arbeit</strong>salltag der Gruppe integriert. Kurz: Die Gruppe gewinnt ‚Politikfähigkeit‘.Politikfähigkeit umfasst na<strong>ch</strong> sozialwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Definition stets zweiKomponenten: Organisationsfähigkeit <strong>und</strong> Konfliktfähigkeit (vgl. S. 139 – 142).In der Romandie existiert zudem die ‚Fondation Agnodice‘ von Erika Volkmar (vgl. FondationAgnodice). Ein trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> behandelnder Psy<strong>ch</strong>iater an einem S<strong>ch</strong>weizerUniversitätsspital äussert si<strong>ch</strong> folgendermassen dazu sowie zu den Ansätzen desEmpowerments: „Also von dem her bräu<strong>ch</strong>te es wie beide: Ein breites Wissen, zumindestmal akademis<strong>ch</strong>, aber au<strong>ch</strong> spezialisierte Institutionen wie beispielsweise bei Essstörungen,wo man sagt: Das ist ein Team, das kennt si<strong>ch</strong> aus, da weiss man, wie man das ma<strong>ch</strong>enkann, da kann man die Leute hins<strong>ch</strong>icken, die dann das Helfernetz aufbauen. Und da mussi<strong>ch</strong> Ihnen sagen, da haben die das zum Beispiel im Wels<strong>ch</strong>land einfa<strong>ch</strong> parallel zu denInstitutionen aufgebaut, die ‚Fondation Agnodice‘ von Erika Volkmar. Sie ma<strong>ch</strong>t eineBa<strong>ch</strong>elorarbeit Jack Walker, WS08 Seite 84

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