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Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

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<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>Suizidalität <strong>und</strong> dem teils erhöhten Substanzmissbrau<strong>ch</strong> etc. von trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> dürfte derVerda<strong>ch</strong>t nahe liegen, dass ein Teil der trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> früher oder später in Kontakt mitFa<strong>ch</strong>kräften der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> kommt.Dabei dürften alle Berei<strong>ch</strong>e der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, ambulant wie stationär, betroffen sein:<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> dürften als Kinder bereits in Kinder- <strong>und</strong> Jugendpsy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Dienstenmit Fa<strong>ch</strong>personen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> in Berührung kommen, mit Fa<strong>ch</strong>stellen fürJugendli<strong>ch</strong>e, mit der Gesetzli<strong>ch</strong>en Sozialhilfe auf Sozialdiensten von Gemeinden <strong>und</strong>Städten, mit Beratungsstellen aus den Berei<strong>ch</strong>en Su<strong>ch</strong>t, S<strong>ch</strong>ule, Familie, Betagte, deraufsu<strong>ch</strong>enden Sozialarbeit etc. Im stationären Berei<strong>ch</strong> der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> dürften trans*<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> in psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Kliniken, in Wohnheimen für Kinder <strong>und</strong> Jugendli<strong>ch</strong>e, für<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> mit Su<strong>ch</strong>tmittelthematiken, für <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> mit psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> / oder physis<strong>ch</strong>enBeeinträ<strong>ch</strong>tigungen sowie in der <strong>Arbeit</strong>sagogik etc. Berührungspunkte mit Fa<strong>ch</strong>personen der<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> aufweisen.Es wird explizit ni<strong>ch</strong>t davon ausgegangen, dass jeder trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> per se in Berührungkommt mit Gebieten der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>, nur weil er trans* ist. Es wird davon ausgegangen,dass trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>, als Minorität gegenüber der cis* Bevölkerung, verb<strong>und</strong>en mit denerhöhten Herausforderungen in ihrem Leben, dur<strong>ch</strong> die momentan herrs<strong>ch</strong>endenheteronormativen Strukturen in der Gesells<strong>ch</strong>aft ein überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> hohes Risikoaufweisen, mit Berei<strong>ch</strong>en der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> in Kontakt zu kommen.Dies erklärt si<strong>ch</strong> aus der Gegebenheit, dass si<strong>ch</strong> trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> in ihrem Leben mitpathologisierenden Definitionen in den klinis<strong>ch</strong>en Klassifikationssystemen <strong>und</strong> derenAuswirkungen auf sie im psy<strong>ch</strong>iatris<strong>ch</strong>en Kontext sowie allgemein in der Gesells<strong>ch</strong>aft, mitStigmatisierungserfahrungen, Diskriminierungen <strong>und</strong> diversen physis<strong>ch</strong>en, psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en,sozialen, re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> administrativen Herausforderungen konfrontiert sehen.Im Berufskodex der Professionellen <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> (2006) sind unter Artikel 5.4.Verhaltensri<strong>ch</strong>tlinien für Professionelle der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> enthalten über den Umgang mitKlienten, die au<strong>ch</strong> gültig sind für ihren Umgang mit trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>: „Sie fördern <strong>und</strong>begleiten Klientinnen <strong>und</strong> Klienten zu grösstmögli<strong>ch</strong>er Selbständigkeit <strong>und</strong>Eigenverantwortung. Die Meinungs- <strong>und</strong> Ents<strong>ch</strong>eidungsfreiheit der Klientinnen wirdrespektiert.“ Über das Verhalten von Fa<strong>ch</strong>personen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> gegenüber Staat <strong>und</strong>Gesells<strong>ch</strong>aft führt der Berufskodex unter Artikel 12 folgende Punkte auf: „1) DieProfessionellen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> wirken mit bei der Beseitigung sozialer Missstände <strong>und</strong>entwickeln entspre<strong>ch</strong>ende Lösungen. 2) Sie setzen si<strong>ch</strong> ein für die Partizipation aller amgesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Leben <strong>und</strong> für die Teilhabe an den gr<strong>und</strong>legenden Ressourcen <strong>und</strong>Dienstleistungen, derer sie bedürfen, sowie für die Einführung oder Änderung vonBa<strong>ch</strong>elorarbeit Jack Walker, WS08 Seite 68

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