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Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

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<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>F65.1 Fetis<strong>ch</strong>istis<strong>ch</strong>er TransvestitismusZur Errei<strong>ch</strong>ung sexueller Erregung wird Kleidung des anderen Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts getragen; damit wird derAns<strong>ch</strong>ein erweckt, dass es si<strong>ch</strong> um eine Person des anderen Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts handelt. Fetis<strong>ch</strong>istis<strong>ch</strong>erTransvestismus unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> vom transsexuellem Transvestitismus dur<strong>ch</strong> die deutli<strong>ch</strong>eKopplung an sexuelle Erregung <strong>und</strong> das starke Verlangen, die Kleidung na<strong>ch</strong> dem eingetretenenOrgasmus <strong>und</strong> dem Na<strong>ch</strong>lassen der sexuellen Erregung abzulegen. Er kann als eine frühere Phasein der Entwicklung eines Transsexualismus auftreten.- Transvestitis<strong>ch</strong>er Fetis<strong>ch</strong>ismusF66 Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung <strong>und</strong>OrientierungHinweis: Die Ri<strong>ch</strong>tung der sexuellen Orientierung selbst ist ni<strong>ch</strong>t als Störung anzusehen.F66.0 Sexuelle ReifungskriseDie betroffene Person leidet unter einer Unsi<strong>ch</strong>erheit hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihrer Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsidentität odersexuellen Orientierung, mit Ängsten oder Depressionen. Meist kommt dies bei Heranwa<strong>ch</strong>sendenvor, die si<strong>ch</strong> hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihrer homo-, hetero oder bisexuellen Orientierung ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>er sind; oder bei<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>, die na<strong>ch</strong> einer Zeit s<strong>ch</strong>einbar stabiler sexueller Orientierung, oftmals in einer langedauernden Beziehung, die Erfahrung ma<strong>ch</strong>en, dass si<strong>ch</strong> ihre sexuelle Orientierung ändert.F66.1 I<strong>ch</strong>dystone SexualorientierungDie Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsidentität oder sexuelle Ausri<strong>ch</strong>tung (heterosexuell, homosexuell, bisexuell oderpräpubertär) ist eindeutig, aber die betroffene Person hat den Wuns<strong>ch</strong>, dass diese wegenbegleitender psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er oder Verhaltensstörungen anders wäre <strong>und</strong> unterzieht si<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>erweiseeiner Behandlung, um diese zu ändern.Au<strong>ch</strong> folgende ‚Störung‘ – von der trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> oft betroffen seindürften – ist im ICD-10 enthalten:F66.2 Sexuelle BeziehungsstörungDie Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsidentität oder sexuelle Orientierung (heterosexuell, homosexuell oder bisexuell)bereitet bei der Aufnahme oder Aufre<strong>ch</strong>terhaltung einer Beziehung mit einem SexualpartnerProbleme.<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> empfinden international die momentane Situation dur<strong>ch</strong> die Definition von<strong>Trans*</strong> bei den psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en ‚Störungen‘ im ICD-10 als sehr stark pathologisierend. Siebegrüssen sehr wohl ein Finanzierungsmodell, wel<strong>ch</strong>es die Kosten ihrer Behandlung(mit)trägt, jedo<strong>ch</strong> weigern sie si<strong>ch</strong>, ihre Thematik als psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Störung zu betra<strong>ch</strong>ten, dasie si<strong>ch</strong> selbst als psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> ges<strong>und</strong> mit einer physis<strong>ch</strong>en Problematik empfinden. Dur<strong>ch</strong> dieAufführung von <strong>Trans*</strong> im ICD-10 übernimmt momentan die Gr<strong>und</strong>versi<strong>ch</strong>erung derS<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Krankenkassen die hormonellen <strong>und</strong> operativen Anpassungsmassnahmenvon trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> (abgesehen vom Selbstbehalt <strong>und</strong> der gewählten Fran<strong>ch</strong>ise). <strong>Trans*</strong>lässt si<strong>ch</strong> weder dur<strong>ch</strong> Psy<strong>ch</strong>opharmaka no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Psy<strong>ch</strong>otherapie ‚heilen‘. EineLeidenserlei<strong>ch</strong>terung für trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> erfolgt ledigli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> physis<strong>ch</strong>e Eingriffe wieHormontherapien, ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tsanglei<strong>ch</strong>ende Operationen, Eingriffe aus der S<strong>ch</strong>önheits-Chirurgie wie Epilation, Logopädie etc. für trans* Frauen.Die momentane Situation, dass si<strong>ch</strong> die Aufführung von <strong>Trans*</strong> bei den psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>enStörungen im ICD-10 befindet, kennzei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die sehr wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> einmaligeGegebenheit aus, dass si<strong>ch</strong> eine bis anhin als psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Störung betra<strong>ch</strong>teteBa<strong>ch</strong>elorarbeit Jack Walker, WS08 Seite 18

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