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Trans* Menschen und Soziale Arbeit - Queeramnesty.ch

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<strong>Trans*</strong> <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>können. Damit soll eine mögli<strong>ch</strong>st grosse emotionale <strong>und</strong> soziale Stabilität errei<strong>ch</strong>t werden,damit der trans* Mens<strong>ch</strong> die weiteren Belastungen, mit denen er zwangsläufig währendseines Alltags immer wieder konfrontiert wird, konstruktiv angehen kann <strong>und</strong>Herausforderungen bestmögli<strong>ch</strong> gewa<strong>ch</strong>sen ist (vgl. S. 69). <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> im nahen Umfeldeines trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> sind man<strong>ch</strong>mal beinahe genauso gefordert wie der betroffene trans*Mens<strong>ch</strong> selbst, au<strong>ch</strong> sie gehen dur<strong>ch</strong> einen Coming out Prozess. Dabei sieht si<strong>ch</strong> das nahesoziale Umfeld eines trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> oft zusätzli<strong>ch</strong> mit der Herausforderung konfrontiert,si<strong>ch</strong> meist innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes mit dem <strong>Trans*</strong>-Phänomen auseinanderzu setzen. Zudem unternimmt das soziale Umfeld eines trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> meist au<strong>ch</strong> denS<strong>ch</strong>ritt an die Öffentli<strong>ch</strong>keit, wenn es mit anderen <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> über ihr trans* Familienmitgliedspri<strong>ch</strong>t oder si<strong>ch</strong> mit ihm in der Öffentli<strong>ch</strong>keit zeigt (vgl. Rau<strong>ch</strong>fleis<strong>ch</strong>, 2009, S. 75 – 76). Inden Berufsfeldern der Einzelfall- <strong>und</strong> familienbegleitenden Angebote nimmt die <strong>Soziale</strong><strong>Arbeit</strong> bereits seit Jahrzehnten ihre Funktionen wahr. Ein erweiterter Ausbau für trans*<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> dürfte si<strong>ch</strong> vor diesem Hintergr<strong>und</strong> mit der nötigen Vorbereitung der involviertenFa<strong>ch</strong>personen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> als dur<strong>ch</strong>aus sehr gut dur<strong>ch</strong>führbar gestalten.„Also i<strong>ch</strong> muss sagen, i<strong>ch</strong> habe relativ wenige im Verhältnis. Wir haben ein Ambulatorium,wo vers<strong>ch</strong>iedene Spre<strong>ch</strong>st<strong>und</strong>en hat. Wir haben eine Station für Essstörungen <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> binzuständig für ganz ganz viele Berei<strong>ch</strong>e, <strong>und</strong> in der Transsexualismus-Spre<strong>ch</strong>st<strong>und</strong>e sind esverhältnismässig wenig Patienten“ äussert si<strong>ch</strong> eine trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> begleitendeFa<strong>ch</strong>person der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> an einem S<strong>ch</strong>weizer Universitätsspital. Diese Aussage zeigtvers<strong>ch</strong>iedene Aspekte auf: Einerseits kann davon ausgegangen werden, dass trans*<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> das Angebot der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> an einem Universitätsspital ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong>benötigen. Andererseits zeigt sie au<strong>ch</strong> auf, dass <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> bis anhin in Bezug auf dieBegleitung von trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> sozusagen ni<strong>ch</strong>t existent war. Ein trans* <strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong>begleitender Psy<strong>ch</strong>iater an einem S<strong>ch</strong>weizer Universitätsspital äussert si<strong>ch</strong> folgendermassenzu den Aufgabengebieten, die er si<strong>ch</strong> vorstellen kann für die Begleitung von trans*<strong>Mens<strong>ch</strong>en</strong> dur<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>kräfte der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>: „Also, die Vorstellung, dass in derWissens<strong>ch</strong>aft alles einfa<strong>ch</strong> nur konfliktfrei abläuft <strong>und</strong> dass nur rationale Gründe eine Rollespielen, das ist naiv. Also, das kann man ni<strong>ch</strong>t anders sagen. Also von dem her finde i<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>on, dass es wi<strong>ch</strong>tig wäre, dass <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> eine Rolle spielt <strong>und</strong> i<strong>ch</strong> denke, im Berei<strong>ch</strong>von breites Wissen streuen innerhalb des Sozialsystems, also, das wären sol<strong>ch</strong>e Fragen wiemit der Namensänderung, oder das mit der Personenstandsänderung, oder wo hole i<strong>ch</strong> mirInformationen, da muss man ja ni<strong>ch</strong>t sehr viel über Transgenderismus oder Transsexualitätwissen, das ist etwas, das man relativ s<strong>ch</strong>nell vermitteln kann. Das andere eben, dasbetreuen innerhalb der Kernfamilie oder wie kann man überhaupt ma<strong>ch</strong>en, dass dieKernfamilie ni<strong>ch</strong>t auseinander bri<strong>ch</strong>t, oder S<strong>ch</strong>ulungen beim <strong>Arbeit</strong>splatz oder an S<strong>ch</strong>ulen,Ba<strong>ch</strong>elorarbeit Jack Walker, WS08 Seite 73

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