03.12.2012 Aufrufe

Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

J AHRESBERICHT 2005<br />

Istanbul, Metropole am Bosporus<br />

12<br />

KOOPERATION AUSLAND – OSTEUROPA<br />

<strong>Fact</strong> <strong>Finding</strong> <strong>Mission</strong> in der Türkei<br />

Im April 2005 besuchte eine Delegation aus Wissenschaftlichen Mitgliedern der <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> sowie der Generalsekretärin unter der Leitung des Vizepräsidenten Prof.<br />

Rüdiger Wolfrum die großen und renommierten staatlichen Universitäten sowie die drei größten<br />

und erfolgreichsten privaten Universitäten in Ankara und Istanbul. Sie führten Gespräche<br />

mit Vertretern von Regierungs- und Forschungsinstitutionen. Ziel der Reise war es, einen<br />

Überblick über das Forschungs- und Bildungssystem in der Türkei zu erhalten.<br />

Die Türkei bringt durch ihre ausgezeichneten,<br />

nach amerikanischem Vorbild gestalteten<br />

Universitäten und durch eine strenge<br />

Qualitätsauslese in einigen Forschungsbereichen<br />

einen hervorragend ausgebildeten<br />

Nachwuchs hervor und beginnt inzwischen<br />

gezielt Forschungskompetenzen und -zentren<br />

auf strategisch wichtigen Gebieten aufzubauen,<br />

wie der Materialforschung und der<br />

Bioinformatik, aber auch in den Kulturwissenschaften.<br />

1998 hat die Türkei in Prag die<br />

Absichtserklärung zum Bologna-Prozess unterzeichnet;<br />

sie wird auch am 7. Forschungsrahmenprogramm<br />

der EU (ab 2007) teilnehmen.<br />

Türkische Universitäten bemühen<br />

sich seitdem vermehrt um Kontakte zu europäischen<br />

Universitäten und Forschungseinrichtungen.<br />

Angesichts einer wachsenden<br />

Anzahl gut ausgebildeter türkischer Stipendiaten<br />

an einigen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Instituten<br />

wollten sich die Delegationsteilnehmer, die<br />

Professoren Jürgen Basedow, Rüdiger Kniep,<br />

Hans Wolfgang Spiess, Gerhard Wegner und<br />

Gerhard Wolf, ein Bild vor Ort machen und<br />

Möglichkeiten zur Kooperation ausloten.<br />

Die juristischen <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institute wollen<br />

sich vor allem im Bereich der Nachwuchsförderung<br />

engagieren. Hier gibt es zwei<br />

Hauptaufgaben: die Heranführung an die<br />

Europäische Gemeinschaft und ihr Recht<br />

sowie das Recht der Mitgliedstaaten und die<br />

Vermittlung neuerer rechtswissenschaftlicher<br />

Methoden. Geplant ist ein ein- bis zweiwöchiger<br />

Postdoc-Kurs, bei dem <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<br />

Wissenschaftler (und andere deutsche<br />

Rechtswissenschaftler) Intensivunterricht für<br />

junge türkische Nachwuchswissenschaftler<br />

anbieten. Von mehreren türkischen Einrichtungen<br />

wurde bereits Interesse an einer solchen<br />

Veranstaltung signalisiert.<br />

Auch auf den Forschungsgebieten der Kunstgeschichte<br />

und Kulturwissenschaften bahnen<br />

sich Partnerschaften an, die nicht nur<br />

historische Stätten aus der griechisch-römischen<br />

Geschichte der Türkei, sondern auch<br />

die spätere Entwicklung der gesamten Region<br />

(vom Mittleren Osten und Mittelmeerraum<br />

bis zum ehemaligen Ostturkestan)<br />

zum Forschungsgegenstand haben werden.<br />

Großes Entwicklungspotenzial sahen die Delegationsteilnehmer<br />

bei der Koç Universität,<br />

die sich derzeit auf die Erweiterung ihrer Forschungskompetenzen<br />

konzentriert. Das <strong>Max</strong>-<br />

<strong>Planck</strong>-Institut für Polymerforschung in<br />

Mainz und das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für chemische<br />

Physik fester Stoffe in Dresden unterhalten<br />

bereits seit einigen Jahren direkte<br />

Beziehungen zu dieser privaten Universität<br />

und bauen diese Kooperationen nun weiter<br />

aus: Ende des Jahres 2005 hat das Institut in<br />

Mainz mit der Koç Universität eine gemeinsame<br />

Partnergruppe eingerichtet. Angestrebt<br />

werden darüber hinaus eine Verbindung der<br />

International <strong>Max</strong> <strong>Planck</strong> Research School for<br />

Polymer Materials Science mit der Fakultät für<br />

Chemie sowie gemeinsame Seminare und<br />

Vorlesungen von Habilitanden aus Mainz an<br />

der Koç Universität (eine gemeinsame Sommerschule<br />

fand bereits 2005 statt, eine weitere<br />

ist für 2006 in Mainz geplant).<br />

Am 28. Februar 2006 unterzeichneten der<br />

Präsident der <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Prof. Peter Gruss, und der Rektor der Koç<br />

Universität, Prof. Attila Askar, ein Memorandum<br />

of Understanding. Eine von beiden eingesetzte<br />

gemeinsame Kommission hat mittlerweile<br />

Empfehlungen abgegeben, auf welchen<br />

Gebieten und mit welchen Maßnahmen Forschungskooperationen<br />

gefördert werden sol-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!