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Fact Finding Mission - Max-Planck-Gesellschaft

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Aus der Geistes-, Sozial- und<br />

Humanwissenschaftlichen Sektion<br />

Die Grenzen des Marktes<br />

In kapitalistischen Ökonomien ist der Gütertausch vornehmlich über Märkte organisiert. Wie<br />

aber funktionieren Märkte? Welche sozialen Voraussetzungen bestehen für die Bildung von<br />

Märkten? Tauschprozesse auf Märkten sind eine Form des sozialen Handelns und damit ein<br />

ureigener Gegenstandsbereich soziologischer Forschung. Schon in seiner Dissertation „Grenzen<br />

des Marktes“ konnte der Wirtschaftssoziologe Jens Beckert zeigen, dass das Handeln der<br />

Marktteilnehmer nicht allein mit der Nutzenmaximierung erklärt werden kann.<br />

Güter müssen von den potenziellen Käufern<br />

als wertvoll erachtet werden; die Anbieter<br />

müssen davon ausgehen, einen Gewinn<br />

machen zu können. Beides hängt von kulturellen,<br />

sozialstrukturellen und institutionellen<br />

Bedingungen ab. Märkte aus der Perspektive<br />

des Problems sozialer Ordnung zu<br />

untersuchen, ermöglicht es, sie als sozial<br />

strukturierte Handlungsräume zu verstehen.<br />

Erst aus dieser Perspektive lassen sich wichtige<br />

Phänomene wie die Bildung eines Preises<br />

und der Verzicht auf Gewalt zur Durchsetzung<br />

der eigenen Interessen erklären.<br />

Der erst im vergangenen Jahr als Direktor an<br />

das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung<br />

in Köln berufene Beckert gehört<br />

zu den national wie international originellsten<br />

und produktivsten Soziologen seiner<br />

Generation. Er gilt schon heute als führender<br />

Vertreter einer neuen Wirtschaftssoziologie,<br />

die auf Augenhöhe mit der ökonomischen<br />

Theorie die fundamentalen Themen<br />

und Fragen der soziologischen Klassik neu<br />

entdeckt und damit über ihre Teildisziplin<br />

hinaus auf die <strong>Gesellschaft</strong>swissenschaften<br />

insgesamt ausstrahlt. Mit seinen Arbeiten<br />

hat er maßgeblich dazu beigetragen, die<br />

Konturen dieses relativ neuen und produkti-<br />

ven Feldes im Schnittbereich von Soziologie<br />

und Ökonomie zu profilieren. Für seine herausragenden<br />

Leistungen auf dem Gebiet der<br />

Geistes- und Sozialwissenschaften hat er<br />

2005 den von der Commerzbank-Stiftung<br />

gestifteten Preis der Berlin-Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

erhalten.<br />

Emeritierungen im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

A US DEN S EKTIONEN<br />

Prof. Dr. <strong>Max</strong> Seidel (Jg.<br />

1940), Kunsthistorisches Institut,<br />

Florenz<br />

Rufannahmen zum Wissenschaftlichen<br />

Mitglied im<br />

Berichtsjahr 2005<br />

Prof. Dr. Jens Beckert (Jg.<br />

1967), Universität Göttingen,<br />

an das <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Institut<br />

für <strong>Gesellschaft</strong>sforschung in<br />

Köln. Arbeitsgebiet: Wirtschaftssoziologie<br />

Jens Beckert<br />

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