Schauplätze der Umweltgeschichte - Werkstattbericht - SUB Göttingen
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„Ferropolis“<br />
Abb. 1: Schema eines Tagebaus mit Zugbetrieb von rechts nach links: (1) Der Schaufelradbagger<br />
trägt den oberen Teil des Deckgebirges ab, (2) <strong>der</strong> Eimerkettenbagger<br />
för<strong>der</strong>t die direkt über <strong>der</strong> Kohle liegende Deckschicht. Der gesamte Abraum wird<br />
mit <strong>der</strong> Werkbahn in den bereits abgebauten Tagebau transportiert. (3) Die Kohle<br />
wird per Eimerkettenbagger gewonnen und mit Zügen abtransportiert. Die sogenannten<br />
Absetzer (4) und (5) verteilen den Abraum, <strong>der</strong> anschließend planiert wird.<br />
Der Abbau bewegte sich über 40 Jahre hinweg im Uhrzeigersinn um einen Drehpunkt,<br />
von dem aus die Versorgung stattfand und wo sich die Tagebauleitung und<br />
Reparaturwerkstätten befanden. An diesem Ort, <strong>der</strong> heutigen Halbinsel im Gemminer<br />
See, befindet sich Ferropolis (siehe auch Abbildung 2).<br />
Während <strong>der</strong> Abraumbetrieb laut Bergbauchronik relativ „planmäßig“ vonstattenging,<br />
wobei <strong>der</strong> Ort Gremmin 1982 „vollständig beräumt und teilweise überbaggert“<br />
wurde, bereitete die Kohleför<strong>der</strong>ung im Grubenbetrieb Schwierigkeiten.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e anhaltende Regenfälle und längerer Frost führten beispielsweise<br />
dazu, dass die Gleise, die mit dem Abbauprozess kontinuierlich verschoben wurden,<br />
sich mit den Rückmaschinen nicht mehr bewegen ließen und Planierraupen<br />
dazu verwendet wurden, was beson<strong>der</strong>s aufwendig war. Als 1991 <strong>der</strong> aktive Tagebau<br />
beendet wurde, war Golpa-Nord das letzte vollständig abgebaute Gebiet <strong>der</strong><br />
Region.<br />
3 Sanierung und Rekultivierung in Golpa-Nord<br />
Bereits vor <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung fand eine land- und forstwirtschaftliche Rekultivierung<br />
im Abbaugebiet statt. Die 20-25 m hohe Halde Goltewitz im Norden des<br />
Tagebaus und die südlich daran angrenzenden Gebiete, in denen die Kohle bereits<br />
gewonnen war, wurden nach <strong>der</strong> zwischenzeitlichen Stilllegung um 1970 aufgeforstet<br />
bzw. im Hinblick auf eine zukünftige landwirtschaftliche Nutzung rekultiviert<br />
(siehe Abbildung 2). Diese Gebiete zeugen davon, dass <strong>der</strong> Bergbau in <strong>der</strong> DDR<br />
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