Schauplätze der Umweltgeschichte - Werkstattbericht - SUB Göttingen
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Jana Sprenger<br />
Die schrittweise Abnahme <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Bedeutung des Gebietes lässt<br />
sich unter An<strong>der</strong>em durch den Rückgang <strong>der</strong> Ziegenhaltung in den 50er Jahren<br />
begründen. Noch Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts hatte auf dem Dörnberg die mit<br />
200 Tieren größte Ziegenherde im gesamten Westen Deutschlands geweidet und<br />
die Flächen weiter geprägt. Die Intensivierung <strong>der</strong> Landwirtschaft und <strong>der</strong> Einsatz<br />
von Mineraldünger beendete die Abhängigkeit des Ackerbaus von den mageren<br />
Böden des Dörnbergs (www.zierenberg.org).<br />
Abb. 3: Kalk-Magerrasenflächen mit Wachol<strong>der</strong>bestand, im Hintergrund <strong>der</strong> Hohe Dörnberg<br />
3.3 Artenzusammensetzung<br />
Aufgrund des Son<strong>der</strong>charakters des Standortes haben sich hier zahlreiche Weideunkräuter<br />
und Pflanzen mit mediterranem Ursprung angesiedelt. Sie schützen<br />
sich vor den sommerlichen Hitzeperioden durch kleine Blätter mit geringen Verdunstungsoberflächen,<br />
Wachsschichten und gut ausgebildeten Wurzeln. Viele Arten<br />
schließen ihre Reproduktionsperiode auch bereits im Frühjahr vor <strong>der</strong> Trockenzeit<br />
ab.<br />
Als Weideunkräuter werden die Gewächse bezeichnet, die aufgrund von Abwehrmechanismen<br />
o<strong>der</strong> Wuchsverhalten von Herbivoren gemieden werden, hierdurch<br />
einen Konkurrenzvorteil gegenüber beliebten Fraßpflanzen besitzen und<br />
daher auf Viehweiden in großer Zahl vorkommen können. Hierzu zählen auf den<br />
Kalkmagerrasenflächen beispielsweise die Enziane (Gentianella spec.), welche auf-