Schauplätze der Umweltgeschichte - Werkstattbericht - SUB Göttingen
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Abb. 2: Torfstich. Die Holzschuhe sind im Moor<br />
hilfreich. (Quelle: Tacke & Lehmann 1926)<br />
3 Fehnkultur<br />
Inke Achterberg<br />
Abb. 3: Wurden Pferde im Moor eingesetzt,<br />
bekamen sie solche „Pferdeschuhe“<br />
an die Hufe, um nicht einzusinken.<br />
(Quelle: Tacke & Lehmann 1926)<br />
Als Fehnkultur bezeichnet man eine wahrscheinlich im fünfzehnten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
entstandene Form <strong>der</strong> Moorwirtschaft. Zuerst wurden Gräben gezogen, um das<br />
Terrain zu entwässern. Danach wurden die oberen Schichten abgegraben, um den<br />
Abb. 4: Torftransport über die<br />
Kanäle. Der Brennstoff Torf<br />
trieb die Wirtschaft <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande<br />
an. (Quelle: Tacke & Lehmann<br />
1926)<br />
darunter liegenden Schwatztorf stechen zu können. Dieser wurde dann getrocknet,<br />
über die Kanäle abtransportiert und als Brennstoff verkauft. In das Moor brachten<br />
die Kähne Schlick aus den Flüssen, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> oberen Torfschicht (Weißtorf) und<br />
dem unter <strong>der</strong> Torfauflage befindlichen Sand gemischt als Ackerboden genutzt<br />
wurde. Diese Praxis ist mit Einführung neuer Düngemittel, die einen Anbau direkt<br />
auf <strong>der</strong> (entwässerten) Mooroberfläche möglich machten, in Deutschland 1877