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Schauplätze der Umweltgeschichte - Werkstattbericht - SUB Göttingen

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Das Pomologische Archiv<br />

Einen Höhepunkt eigener<br />

Art stellt die Wachsfrüchtesammlung<br />

dar, die in<br />

einem Nebenraum des Naturalienkabinetts<br />

gezeigt wird.<br />

Musterbeispiel<br />

Es handelt sich dabei um ein<br />

Archiv <strong>der</strong> Obstsortenkunde<br />

(Pomologie), das<br />

einen Überblick über<br />

zahlreiche vor 200 Jahren<br />

verbreiteten Obstsorten bietet,<br />

<strong>der</strong>en Vielfalt heute den<br />

vereinheitlichenden Prinzipien<br />

des europäischen<br />

Marktes und seinen Qualitätsstandards<br />

zum Opfer<br />

gefallen sind. Sammlungen<br />

historischer pomologischer<br />

Modelle, vor allem mit <strong>der</strong>art<br />

zahlreichen Exponaten dieses<br />

Herstellungsalters, sind<br />

absolut selten. Die meisten<br />

Darstellungen alter Obstsorten<br />

sind nur als Abbildungen<br />

in Veröffentlichungen<br />

zur Landwirtschaftslehre<br />

überliefert. Eine kleinere pomologische Sammlung aus gleicher Zeit findet sich z.B.<br />

auch in einem <strong>der</strong> Gebäude <strong>der</strong> Wörlitzer Gartenanlagen.<br />

Die in außergewöhnlicher Naturtreue ausgeführten Bamberger Modelle stammen<br />

aus <strong>der</strong> Produktion des Weimarer „Landes-Industrie-Comptoirs“ von F.J.Bertuch<br />

um die Jahrhun<strong>der</strong>twende vom 18. zum 19. Jh.. Bertuch gab zwischen 1794 und<br />

1804 das Magazin „Der deutsche Obstgärtner“ heraus. Parallel hierzu wurden<br />

Anschauungsobjekte hergestellt und vertrieben. Die in Farbgebung und Größe<br />

ihren natürlichen Vorbil<strong>der</strong>n bis in die Unebenheiten <strong>der</strong> Oberfläche minutiös<br />

nachgebildeten Modelle sind im Hohlguss aus Wachs hergestellt.<br />

Die zumeist als so genannte „Landsorten“ in bäuerlichen o<strong>der</strong> privaten Gärten<br />

angebaute Vielfalt früherer Obstbaumsorten bot hinsichtlich Standortanfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit <strong>der</strong> Pflanze gegen Klima und Schädlinge sowie hin-

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