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Kruse Integriertes Regenwassermanagement 10 ... - Projekt RISA

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19Bei allen drei Systemen wird in derRegel das anfallende Niederschlagswasservollständig abgeleitet, so dassdie natürliche Wasserbilanz im Gebieterheblich verändert wird. Vor allemältere Bestandsgebiete entwässern indas unterirdische Sielsystem. StärkereRegenereignisse, auf welche dasKanalsystem nicht ausgelegt ist, könnenzu einer Überlastung führen. Ausdiesem Grund werden innerhalb desMischsystems in der Nähe von Gewässernsogenannte Mischwasserüberläufebzw. Regenüberläufe vorgesehen. 17Zur Entlastung der Kläranlage wird anden vorgesehenen Stellen das überschüssigeMischwasser in der Regelnach einer Vorbehandlung verdünnt indas Gewässer eingeleitet. 18 Die Folgenkönnen erhebliche stoffliche und hydraulischeGewässerbelastungen darstellen.19Seit Einführung der Europäischen Wasserrahmenrichtline(WRRL) im Jahr2000 sollen diese Belastungen reduziertwerden, da u.a. eine Verbesserungder Wasserqualität oberirdischerGewässer gefordert wird (siehe auchKap. 3.3). 20 Für die wasserwirtschaftlicheInfrastruktur ergeben sich zusätzlichveränderte Anforderungen zumeinen durch das Wachsen und seit geraumerZeit auch verstärkt durch dasSchrumpfen von Städten, z.T. sogar aufsehr kleinem Raum. Hinzu kommendie Auswirkungen des Klimawandelsin Form der prognostizierten Zunahmevon Starkregenereignissen, auf diedie Entwässerungssysteme ggf. angepasstwerden müssen. Vor allem diegesetzlichen Anforderungen haben einUmdenken in der Regenwasserbewirtschaftungbewirkt. 21Kanalsysteme werden in der Regel aufAbschreibungszeiträume von 50-<strong>10</strong>0Jahren, in Hamburg sogar auf Zeiträumevon 77-125 Jahren ausgelegt. 22Kurzfristige Anpassungen an eine veränderteBelastung des unterirdischenKanalsystems bedingt durch Neubau,Nachverdichtungen, Schrumpfen vonStadtgebieten oder bedingt durch denKlimawandel sind nur unter einem hohenfinanziellen Aufwand möglich. 23Für diese Gebiete müssen deshalbflexible Lösungen im Umgang mit Regenwassergefunden werden, die (auchlangfristig) an veränderte Bedingungenanpasst werden können. 24 Hierfür sinddezentrale naturnahe Maßnahmen,integrative Planungsansätze und einenachhaltige Stadtplanung vonnöten. 2512HAMBURG WASSER 2011b13vgl. DWA-A <strong>10</strong>5 und DWA-A 118. Darüberhinaus gibt es qualifizierte Misch- undTrennsysteme. Hierbei wird das nicht behandlungsbedürftigeNiederschlagswasser amEntstehungsort oder nach Ableitung versickertoder direkt in ein oberirdisches Gewässereingeleitet, behandlungsbedürftiges Niederschlagswasserwird dagegen einer Behandlungzugeführt (vgl. ATV-A <strong>10</strong>5).14Herzer 2004: S. 12f. und Lange / Otterpohl2000: S. 39ff.15vgl. DWA-A 11616HAMBURG WASSER 2011a17vgl. DWA-A 16618HAMBURG WASSER 2011a und vgl. Herzer2004: S. 819vgl. Sieker et al. 2006: S. 30f.20vgl. auch DWA-A <strong>10</strong>021vgl. DWA-A <strong>10</strong>022vgl. Krieger 20<strong>10</strong>23vgl. Geiger et al. 2009, DWA 2011, 2007,2006 sowie Heiden et al. 200124vgl. Daschkeit / Renken 2009: S. 28f.25Siekmann 2011: S. 43

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