de letzebuerger ziichter 3/2011 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

Milchrinder - Kuhkomfort
Sieht die Kuh den Stall im Licht,
bricht sie sich beim Laufen die Beine nicht
Licht und Kuhkomfort im Laufbereich
Licht und Komfort im Laufbereich steigern das Wohlbefinden
der Kühe
Tom Dusseldorf, André Meier, Steve Turmes
Abb.1: Schematische
Dar stellung des Lichteinflusses
auf die physiologischen
Abläufe in der
Kuh (Quelle: Lely)
Wenn das Melatoninniveau
abnimmt, erhöht sich das
Niveau des IGF-I Hormon im
Blut der Kuh. IGF-I stimuliert die
Kuhaktivität und dadurch die
Milchproduktion.
In den letzten beiden Ausgaben des „lëtzebuerger
ziichter“ sind die Berater verstärkt
auf die Anforderungen der Kühe im
Liegebereich und auf ihre Bedürfnisse an
die Umgebungstemperatur, die Luft sowie
Ohne Sonnenlicht gäbe es kein Leben auf der
Erde. Das Sonnenlicht steuert alle täglichen
und jahreszeitlichen Rhythmen. So sind bei
den meisten Tieren periodisch wiederkehrende
Abläufe im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten
sowie in Abhängigkeit von Sonnenscheindauer
und Temperatur bekannt.
Ebenso sind Kühe sensible Tiere, die stark
vom Rhythmus von Tag und Nacht beeinflusst
werden. Die Verarbeitung von Licht erfolgt
bei den Kühen über die Haut und die Retina
Licht, das auf die Netzhaut
trifft, verringert den Ausstoß
des Hormons Melatonin.
Licht
Da Melatonin zu weniger Aktivität und mehr Müdigkeit führt, verbessert die
Verringerung des Ausstoßes die Produktionsmöglichkeiten der Kuh.
das Wasser eingegangen. In der Septemberausgabe
werden wir uns, vor Beginn der
Stallsaison, den Anforderungen der Kühe an
das Licht, die Laufflächen sowie der Vorbeugung
von Klauenproblemen widmen.
(Netzhaut) im Auge. Bei der Wirkung auf den
Organismus sind die Wellenlänge des einwirkenden
Lichts, die Lichtintensität (Helligkeit)
und die Lichtdauer von Bedeutung.
Wie funktioniert es?
Es ist deutlich, dass das Licht den Hormon-
Haushalt der Kuh beeinflusst; wenn ein bestimmtes
Lichtniveau die Netzhaut erreicht,
senden die Nerven der Kuh ein Signal an die
Hypophyse im Gehirn, um die Konzentration
des Hormons Melatonin im Blut zu senken.
Dieses Hormon führt zu Schläfrigkeit. Zeitgleich
löst eine verringerte Freisetzung von
Melatonin in der Leber die Freisetzung des
Stoffwechselhormons IGF-1 aus. IGF-1 bewirkt
in der Milchdrüse wiederrum eine erhöhte
Milchproduktion. Daher bedeutet mehr Licht
eine Steigerung der Milchproduktion (Abb. 1).
34 de lëtzebuerger ziichter 28. Jg., 3/2011