de letzebuerger ziichter 3/2011 - Convis Herdbuch Service Elevage ...
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Um die Kühe in ihrer Bewegungsfreiheit nicht<br />
einzuschränken, sollten die Gänge zwischen<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Boxenreihen rund 3 m breit<br />
sein. Der Fressgang sollte bei getrenntem<br />
Liege- und Fressbereich 3,5 m breit sein und<br />
min<strong>de</strong>stens 4 m falls eine Liegeboxenreihe mit<br />
<strong>de</strong>m Fressbereich verbun<strong>de</strong>n ist. Sackgassen<br />
sollten vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und alle 15 Boxen<br />
sollte ein Durchgang zwischen 2 Boxenreihen<br />
bestehen. Dieser soll min<strong>de</strong>stens so breit wie<br />
2 Boxen sein, falls sich eine Tränke im Durchgang<br />
befin<strong>de</strong>t, min<strong>de</strong>stens 3 Boxen breit.<br />
Voraussetzung für einen hohen Laufkomfort<br />
sind eine gute Klauengesundheit und ein<br />
rutschsicherer Untergrund, ähnlich <strong>de</strong>n Bedingungen<br />
im ursprünglichen Lebensraum<br />
<strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r. Die Boxenlaufställe unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich vom ursprünglichen Lebensraum durch<br />
<strong>de</strong>n harten Bo<strong>de</strong>n.<br />
Um <strong>de</strong>n Kühen einen sicheren Lauf zu ermöglichen,<br />
müssen die Bö<strong>de</strong>n trittsicher sein.<br />
Unebenheiten, scharfe Kanten o<strong>de</strong>r wacklige<br />
Spaltenelemente stellen ein Risiko für die<br />
Klauengesundheit dar. Zu<strong>de</strong>m sollte <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />
rutschfest sein und trockene Klauen gewährleisten<br />
können. Bei Spaltenbö<strong>de</strong>n dürfen<br />
die Spalten selbst nicht mehr als 35 mm breit<br />
sein, die Auftrittsbreite soll min<strong>de</strong>stens 80 mm<br />
betragen. Die Spalten sollten nicht verschiebbar<br />
und frei von Graten sein.<br />
Die planbefestigen Laufgänge sollen ebenfalls<br />
rutschfest und trittsicher sein, ein Schieber<br />
sollte die Gänge im besten Fall alle zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n entmisten. Bei Neubauten sollte eine<br />
Gefälle von ≤ 2 % zur Mitte in Längsrichtung<br />
vorgesehen wer<strong>de</strong>n, zu<strong>de</strong>m sollten die per<br />
Schieber entmisteten Gänge nicht mehr als<br />
60 m lang sein. Es sollte die Möglichkeit vorgesehen<br />
sein, die trockenen Gänge im Sommer<br />
zu befeuchten. Drei Möglichkeiten kommen<br />
für die Bo<strong>de</strong>ngestaltung in Frage: Beton,<br />
Asphalt o<strong>de</strong>r Gummi.<br />
Betonierte Laufflächen müssen min<strong>de</strong>stens<br />
mit einem Beton <strong>de</strong>r Festigkeitsklasse C30/37<br />
gegossen wer<strong>de</strong>n. Anschließend sind sie mit<br />
Rillen von 2-3 mm zu versehen o<strong>de</strong>r können<br />
mit Stempeln o<strong>de</strong>r Walzen profiliert wer<strong>de</strong>n.<br />
Fertige Elemente sind hier von gleichmäßigerer<br />
Qualität. Man sollte bei <strong>de</strong>r Bemessung<br />
<strong>de</strong>r Dicke <strong>de</strong>r Betonplatte eine Nutzschicht<br />
von 10-15 mm einplanen, so dass <strong>de</strong>r Beton<br />
mehrmals aufgeraut wer<strong>de</strong>n kann (in Längs-<br />
und Querrichtung, bzw. chemisch mittels Zitronen-<br />
o<strong>de</strong>r Phosphorsäure).<br />
Laufflächen mit Asphalt sollten nur von Firmen<br />
gegossen wer<strong>de</strong>n, die genügend Erfahrung<br />
im Stallbau aufweisen. Die Gussasphaltschicht<br />
(Bitumengehalt > 6%, Hohlraumgehalt<br />
max. 3%) soll 35 mm betragen und bei 230°C<br />
gegossen und vor <strong>de</strong>m Erkalten mit Sand (0,4-<br />
1,2 mm Korngröße) bestreut wer<strong>de</strong>n, um die<br />
Oberfläche trittsicher zu gestalten. Gussasphalt<br />
ist nicht unbedingt für Außenlaufflächen<br />
geeignet, da er sich bei starker Hitze verformt.<br />
Lauflächen mit Gummibelag ermöglichen<br />
durch ihre Verformbarkeit sehr tiergerechtes<br />
Laufen, da dieser Untergrund <strong>de</strong>n Bedingungen<br />
<strong>de</strong>s Naturbo<strong>de</strong>ns am ähnlichsten ist. Um<br />
rutschfest zu bleiben, müssen die Gummimatten<br />
allerdings regelmäßig gereinigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Allerdings bleiben die Matten relativ feucht<br />
und <strong>de</strong>r natürliche Abrieb <strong>de</strong>r Klauen wird<br />
verringert, was einen höheren Pflegeaufwand<br />
be<strong>de</strong>utet. Insgesamt wur<strong>de</strong>n jedoch positive<br />
Effekte <strong>de</strong>r Gummibeläge auf die Bewegung,<br />
das Brunstverhalten, die Standsicherheit, die<br />
Klauengesundheit und die Hornqualität nachgewiesen.<br />
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
28. Jg., 3/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> lëtzebuerger <strong>ziichter</strong> 37<br />
Fazit<br />
Saubere Laufbereiche sind eine Grundvoraussetzung<br />
für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Klauengesundheit.<br />
Die Laufflächen müssen regelmäßig (alle zwei<br />
Stun<strong>de</strong>n bei hohem Tierbesatz und Kotanfall)<br />
gereinigt wer<strong>de</strong>n, je häufiger, <strong>de</strong>sto besser.<br />
Kot, Harn und Ammoniak weichen die Klauen<br />
auf, was das Eindringen von Keimen begünstigt.<br />
Im Sommer muss verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass die<br />
Laufflächen abtrocknen.<br />
Bei niedrigen Temperaturen (Frost) müssen<br />
Schieberanlagen öfter laufen, um zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />
dass die Ausscheidungen an <strong>de</strong>n Laufflächen<br />
festfrieren.