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Milchrinder - Kuhkomfort Tab.1: Einfluss der Tageslichtlänge auf die Laktationsleistung Einfluss der Tageslichtlänge auf das Trockenstehen Bei der Stimulation von Kurztagen (8H:16D) während der Trockensteherzeit wirken sich positiv aus auf die Milchleistung in der folgenden Laktation (+3,2kg). Zusätzlich werden eine gesteigerte Trockenmasseaufnahme während des Trockenstehens, eine bessere Eutergesundheit und ein gestärktes Immunsystem beobachtet. Fazit Lichtstärken von 200 Lux in allen Stallbereichen sind erforderlich. Lichtstärken von 200 Lux gelten als Zielwerte und i.d.R. gelten Werte um 150 Lux bereits als befriedigend. Langtage (16H:8D) ohne Unterbrechung wirken sich nicht leistungssteigernd aus, regel- Laufgänge Obwohl sich die Kühe täglich vier bis zwölf Stunden im Lauf- und Fressbereich aufhalten, wurde dem Laufbereich in Boxenlaufställen oftmals nicht genügend Beachtung geschenkt. Dabei haben die Laufflächen wichtige Funktionen im Stall zu erfüllen, da das Wohlbefinden der Kühe beim Stehen und Gehen deren Futteraufnahme, Bewegungsaktivität und Leistungsfähigkeit beeinflusst. Laufgänge in Boxenlaufställen dienen den Kühen nicht nur als Wege vom einem Stallbe- Reaktion auf Lichtprogramm Autor Standort Lichtquelle Milch kg/Tag Milchfett % TM Aufnahme Peters, 1981 USA Leuchtstoffröhren 1,4 0 6,10% Marcek & Swanson 1984 USA Na-Dampflampe 1,8 0 … Stanisiewski, et al.1985 USA Leuchtstoffröhren 2,2 0 … Bilodeau, et al. 1989 CA Leuchtstoffröhren 2 0 4% Evans , et al.1989 CA Leuchtstoffröhren 2,8 0 0 Philips, et al. 1989 GB Leuchtstoffröhren 3,3 -0,18 0 Dahl, et al. 1997 USA Hg-Dampflampe 2,2 0 0 Reksen, et al. 1999 N Leuchtstoffröhren 0,5 0 … Miller et al. 1999 USA Hg-Dampflampe 1,9 0 3,50% mäßige Erholungsphasen während des Trockenstehens sind erforderlich. Beleuchtungen länger als 18 Stunden führen zu keiner Leistungssteigerung. Bei Umstellung der Milchviehherde auf Langtage müssen die Trockensteher in einem separaten Stall untergebracht werden, um diese nicht dem Langtags-Rhythmus auszusetzen. In der Aufzuchtphase ist eine Beleuchtung von 16H:8D vorteilhaft für die Entwicklung der Tiere. Bei laktierenden Milchkühen ist eine Leistungssteigerung von bis zu 3,3 kg Milch pro Tag (Tabelle 1) bei einer Beleuchtung von 16H:8D möglich. Trockensteher steigern bei einem Lichtprogramm von 8H:16D in der Folgelaktation die Leistung und verfügen über ein gestärktes Immunsystem. reich zum anderen, sondern sind auch der Ort der sozialen Begegnungen, sowohl was positive Begegnungen (gegenseitiges Belecken oder das Brunstverhalten) angeht, als auch für soziale Auseinandersetzungen. Zudem dienen die Laufgänge als Aufnahmefläche für die tierischen Ausscheidungen. In den meisten Ställen sind auch die Tränken und Einrichtungen für die Körperpflege in den Laufgängen installiert. 36 de lëtzebuerger ziichter 28. Jg., 3/2011
Um die Kühe in ihrer Bewegungsfreiheit nicht einzuschränken, sollten die Gänge zwischen den einzelnen Boxenreihen rund 3 m breit sein. Der Fressgang sollte bei getrenntem Liege- und Fressbereich 3,5 m breit sein und mindestens 4 m falls eine Liegeboxenreihe mit dem Fressbereich verbunden ist. Sackgassen sollten vermieden werden und alle 15 Boxen sollte ein Durchgang zwischen 2 Boxenreihen bestehen. Dieser soll mindestens so breit wie 2 Boxen sein, falls sich eine Tränke im Durchgang befindet, mindestens 3 Boxen breit. Voraussetzung für einen hohen Laufkomfort sind eine gute Klauengesundheit und ein rutschsicherer Untergrund, ähnlich den Bedingungen im ursprünglichen Lebensraum der Rinder. Die Boxenlaufställe unterscheiden sich vom ursprünglichen Lebensraum durch den harten Boden. Um den Kühen einen sicheren Lauf zu ermöglichen, müssen die Böden trittsicher sein. Unebenheiten, scharfe Kanten oder wacklige Spaltenelemente stellen ein Risiko für die Klauengesundheit dar. Zudem sollte der Boden rutschfest sein und trockene Klauen gewährleisten können. Bei Spaltenböden dürfen die Spalten selbst nicht mehr als 35 mm breit sein, die Auftrittsbreite soll mindestens 80 mm betragen. Die Spalten sollten nicht verschiebbar und frei von Graten sein. Die planbefestigen Laufgänge sollen ebenfalls rutschfest und trittsicher sein, ein Schieber sollte die Gänge im besten Fall alle zwei Stunden entmisten. Bei Neubauten sollte eine Gefälle von ≤ 2 % zur Mitte in Längsrichtung vorgesehen werden, zudem sollten die per Schieber entmisteten Gänge nicht mehr als 60 m lang sein. Es sollte die Möglichkeit vorgesehen sein, die trockenen Gänge im Sommer zu befeuchten. Drei Möglichkeiten kommen für die Bodengestaltung in Frage: Beton, Asphalt oder Gummi. Betonierte Laufflächen müssen mindestens mit einem Beton der Festigkeitsklasse C30/37 gegossen werden. Anschließend sind sie mit Rillen von 2-3 mm zu versehen oder können mit Stempeln oder Walzen profiliert werden. Fertige Elemente sind hier von gleichmäßigerer Qualität. Man sollte bei der Bemessung der Dicke der Betonplatte eine Nutzschicht von 10-15 mm einplanen, so dass der Beton mehrmals aufgeraut werden kann (in Längs- und Querrichtung, bzw. chemisch mittels Zitronen- oder Phosphorsäure). Laufflächen mit Asphalt sollten nur von Firmen gegossen werden, die genügend Erfahrung im Stallbau aufweisen. Die Gussasphaltschicht (Bitumengehalt > 6%, Hohlraumgehalt max. 3%) soll 35 mm betragen und bei 230°C gegossen und vor dem Erkalten mit Sand (0,4- 1,2 mm Korngröße) bestreut werden, um die Oberfläche trittsicher zu gestalten. Gussasphalt ist nicht unbedingt für Außenlaufflächen geeignet, da er sich bei starker Hitze verformt. Lauflächen mit Gummibelag ermöglichen durch ihre Verformbarkeit sehr tiergerechtes Laufen, da dieser Untergrund den Bedingungen des Naturbodens am ähnlichsten ist. Um rutschfest zu bleiben, müssen die Gummimatten allerdings regelmäßig gereinigt werden. Allerdings bleiben die Matten relativ feucht und der natürliche Abrieb der Klauen wird verringert, was einen höheren Pflegeaufwand bedeutet. Insgesamt wurden jedoch positive Effekte der Gummibeläge auf die Bewegung, das Brunstverhalten, die Standsicherheit, die Klauengesundheit und die Hornqualität nachgewiesen. Milchrinder - Kuhkomfort 28. Jg., 3/2011 de lëtzebuerger ziichter 37 Fazit Saubere Laufbereiche sind eine Grundvoraussetzung für den Erhalt der Klauengesundheit. Die Laufflächen müssen regelmäßig (alle zwei Stunden bei hohem Tierbesatz und Kotanfall) gereinigt werden, je häufiger, desto besser. Kot, Harn und Ammoniak weichen die Klauen auf, was das Eindringen von Keimen begünstigt. Im Sommer muss verhindert werden, dass die Laufflächen abtrocknen. Bei niedrigen Temperaturen (Frost) müssen Schieberanlagen öfter laufen, um zu verhindern, dass die Ausscheidungen an den Laufflächen festfrieren.
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