de letzebuerger ziichter 3/2011 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

Ausland
Internationale Tagungen 1
ICAR­Tagung 2011 in Bourg­en­Bresse (F)
Workshop und Generalversammlung von ICAR
vom 22. ­ 24. Juni
Armand Braun
Die letzte ICAR­Tagung fand im französischen
Bourg­en­Bresse statt.
Neben der traditionellen Generalversammlung
von ICAR wurde ein
zweitägiger Workshop mit einem gut
gefüllten Themenprogramm angeboten.
Anfangs wurden neue Technologien
der Datenerfassung vorgestellt.
Das umfasste den Einsatz von sogenannten
elektronischen Erfassungsgeräten
(PDA), die Automatisierung
bis hin zur optischen Darstellung. Ein
Thema bei der elektronischen Datenerfassung
ist auch der internationale
Austausch von Datenbeständen,
der eine gewisse Standardisierung
erfordert. Die elektronische Identifikation
wurde in Frankreich zunehmend
mehr bei den Schafen und Ziegenbeständen
eingeführt. In punkto
Klauengesundheit wurde ein System
der elektronischen Registrierung von
Klauenerkrankungen bei der Klauenpflege
vorgestellt. Hier werden sehr
gute Daten erwartet, um damit den
Ursachen für die ansteigenden Probleme
von Klauenerkrankungen in d en
Rinderbeständen näher zu kommen.
Aus England wurde ein neues System
der Brunsterkennung mit dem Namen
Silent Herdsman vorgestellt. Dieses
System ist vergleichbar mit dem bereits
bekannten Heatime-System. Der
Einsatz von Lactocorder-Systemen in
Frankreich wurde mit all seinen Möglichkeiten
vorgestellt. Lactocorder ist
ein elektronischer Milchmengenmesser,
der seinen Einsatz bei der offiziellen
Milchleistungsprüfung hat.
Der zweite Abschnitt beschäftigte sich
mit der Phänotypisierung und Beschreibung
von verschiedenen Merkmalen.
Hier wurde die Einführung der
Genomics von verschiedenen Rednern
kritisch betrachtet. Grundvoraussetzung
ist und bleibt aber eine hohe
Datenqualität und eine systematische
Registrierung von Daten als Grundvoraussetzung,
um auch zuverlässige
genomische Daten und Zuchtwerte zu
erhalten.
Danach wurden die neuen Möglichkeiten
von Selektions- und Managementprogrammen
vorgestellt, die sich
mit der Einführung der Genomics ergeben.
Die zukünftige Rolle von IN-
TERBULL in dem neuen Zeitalter der
Genomics wurde in einem Beitrag
dargestellt. Ein weiterer Beitrag beschäftigte
sich mit den Möglichkeiten,
Relationen von genomischen Informationen
zur Fütterung und Futterverwertung
bei Rindern zu erstellen.
Abschnitt vier befasste sich mit neuen
Entwicklungen und Technologien, die
auf Interesse beim tagtäglichen Kuhmanagement
und auch in der Zucht
stoßen werden. Ein erster Beitrag war
die Vorstellung von OPTIMIR, einem
Programm, an dem sich auch CONVIS
beteiligt. Hier geht es u.a. darum, neue
Parameter über die Milchuntersuchungen
ausfindig zu machen, welche zu
einer nachhaltigeren Milchproduktion
beitragen. Die Firma AFIKIM stellte ihren
letzten Entwicklungsstand und die
Zuverlässigkeit zu Untersuchungen
der Milch-Inhaltsstoffe über die Melkanlage
in den Betrieben dar. Die Firma
FOSS zeigte neue Möglichkeiten auf,
bei denen man anhand von Messungen
verschiedener Milchinhaltsstoffe
über die Infrarotmessung zusätzliche
wertvolle Managementkennzahlen erhalten
kann.
Abschließend befasste man sich mit
den Möglichkeiten, die eine Rinderorganisation
in Zukunft ausschöpfen
muss, um mit ihren angebotenen
Dienstleistungen auf Dauer für die
potentiellen Mitglieder und Kunden
interessant zu bleiben. Beratungsorganisationen
müssen Managementinformationen
einfach verständlich und
schnell aufbereiten, damit die Information
auch von den Landwirten genutzt
wird.
Das sind kurze Eindrücke über den
ICAR-Workshop in Bourg-en-Bresse.
Für Interessierte, die sich die Beiträge
im Detail anschauen wollen, gibt es
unter www.icar.org die ausführlichen
Präsentationen.
90 de lëtzebuerger ziichter 28. Jg., 3/2011
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