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de letzebuerger ziichter 3/2011 - Convis Herdbuch Service Elevage ...

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Hitze: <strong>de</strong>r Stresstest für das Grünland<br />

Dorothee Klöcker-Viersch<br />

Der extrem trockene Sommer neigt<br />

sich <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> zu, ein wenig Regen<br />

hat zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n oberen 6 ­ 10<br />

cm für etwas Feuchtigkeit gesorgt, so<br />

dass hier zumin<strong>de</strong>st äußerlich Entspannung<br />

aufkommt. Die lang anhalten<strong>de</strong><br />

Trockenheit hat aber beson<strong>de</strong>rs<br />

im Grünland trotz<strong>de</strong>m ihre Opfer gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Die Aufzählung reicht von<br />

überwei<strong>de</strong>ten Pflanzenbestän<strong>de</strong>n,<br />

die sich nur noch schwer erholen,<br />

über lückige Bestän<strong>de</strong>, wo Nachsaaten<br />

nicht angekommen sind o<strong>de</strong>r<br />

gar etablierte Gräser schlichtweg<br />

vertrocknet sind, bis hin zu Schä<strong>de</strong>n<br />

durch Wühl­ und Schermäuse, die<br />

durch ihr Gangsystem ganze Flächen<br />

zum „einstürzen“ gebracht haben.<br />

Welche Pflegemaßnahmen diesen<br />

Spätsommer noch durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen o<strong>de</strong>r können und was<br />

dann im nächsten Jahr nicht vergessen<br />

wer<strong>de</strong>n darf, soll hier kurz erläutert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das bisschen Regen hat zwar das<br />

Grünland wie<strong>de</strong>r ergrünen lassen,<br />

von Wachstum kann aber lei<strong>de</strong>r immer<br />

noch keine Re<strong>de</strong> sein. Die Pflegemaßnahmen<br />

gestalten sich <strong>de</strong>shalb auch<br />

sehr schwer bei <strong>de</strong>n vielen Variationen,<br />

die die Trockenheit hinterlassen<br />

hat. Der Futtermangel, <strong>de</strong>r bisher entstan<strong>de</strong>n<br />

ist, wird auch in diesem Jahr<br />

kaum mehr durch späte hohe Grünlan<strong>de</strong>rträge<br />

auszugleichen sein und muss<br />

<strong>de</strong>shalb wie bereits im Juli in mehreren<br />

Ausgaben <strong>de</strong>s „Letzebuerger Bauer“<br />

beschrieben in <strong>de</strong>n meisten Regionen<br />

Luxemburgs über Ackerfutter ausgeglichen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Nutzung<br />

Das Massenwachstum von Gräsern<br />

ist in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>m Erscheinen<br />

<strong>de</strong>r Rispen/Ähren been<strong>de</strong>t. Ab diesem<br />

Zeitpunkt nimmt <strong>de</strong>r Ertragszuwachs<br />

stark ab und die Alterung (Rohfaserzunahme<br />

und Eiweißabbau) wird<br />

einhergehend mit Qualitätseinbußen<br />

beschleunigt. Pflanzenbestän<strong>de</strong>, bei<br />

<strong>de</strong>nen also die Hauptbestandsbildner<br />

im Ähren-/Rispenstadium sind, müssen<br />

schnellstmöglich genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Wei<strong>de</strong>tiere verweigern meistens diese<br />

überständigen Pflanzenteile und <strong>de</strong>r<br />

Wei<strong>de</strong>verlust steigt im Vergleich zu<br />

weniger weit entwickelten Pflanzenbestän<strong>de</strong>n.<br />

Hier sollte die Mahd <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong><br />

vorgezogen wer<strong>de</strong>n, auch wenn<br />

<strong>de</strong>r Ertrag nur gering ist, je nach Zustand<br />

<strong>de</strong>s Pflanzenbestan<strong>de</strong>s wird <strong>de</strong>r<br />

Wei<strong>de</strong>verlust noch größer. Die Ernte<br />

von einem Hektar Grünland (Mähen,<br />

Wen<strong>de</strong>n, Schwa<strong>de</strong>n und Pressen)<br />

kostet nach MBR Tarifen ca. 70,- €:<br />

bei einem angenommenen Ertrag von<br />

nur einer Tonne Heu pro Hektar (ca.<br />

3 Rundballen) ist dieser Preis sowohl<br />

ökonomisch als auch ökologisch immer<br />

noch günstiger als eine Tonne<br />

Heu aus weiter Entfernung für 200,- €<br />

zuzukaufen.<br />

Bei nicht überständigen Pflanzenbestän<strong>de</strong>n<br />

lohnt sich hingegen die Wei<strong>de</strong>nutzung<br />

eher, die Wei<strong>de</strong>tiere ern-<br />

Grünland und Futterbau<br />

ten junges Futter sehr verlustarm und<br />

ohne hohen Dieselverbrauch.<br />

Eine verlängerte Wei<strong>de</strong>saison schont<br />

die knappen Futterreserven für <strong>de</strong>n<br />

Winter. Wei<strong>de</strong>tiere sind in <strong>de</strong>r Lage,<br />

Pflanzenbestän<strong>de</strong> von 8 - 10 cm Höhe<br />

zu ernten, die für die maschinelle Ernte<br />

zu gering sind. Solange die Flächen<br />

durch Trittschä<strong>de</strong>n nicht zu stark<br />

belastet wer<strong>de</strong>n, können zumin<strong>de</strong>st<br />

die Jungtiere noch draußen bleiben.<br />

Auch Feldfutterbestän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Zwischenfrüchte<br />

können im Herbst noch<br />

bewei<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, entsprechen<strong>de</strong><br />

Fütterungskonzepte sollten Sie aber<br />

unbedingt mit Ihrem Futterberater absprechen.<br />

Nachsaat<br />

Viele Flächen wur<strong>de</strong>n in diesem Frühjahr<br />

nachgesät, da die Pflanzenbestän<strong>de</strong><br />

ausgewintert waren. Der Erfolg<br />

solcher Nachsaaten wird von vielen<br />

28. Jg., 3/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> lëtzebuerger <strong>ziichter</strong> 77

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