Haus Gerolzhofen - Dr. Loew
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oder Benchmarking-Verfahren von<br />
Wohneinrichtungen als Indikator für<br />
Ergebnisqualität eingesetzt werden.<br />
An die Adresse der Forschung<br />
geht eine aufwändig recherchierte<br />
und umfassende Sammlung von<br />
englisch- und deutschsprachigen<br />
Instrumenten zur Lebensqualitätserhebung<br />
und Nutzerbefragung<br />
und damit ein hochwertiger Pool<br />
an aktuellen Informationen. Die begründete<br />
Bewertung der Instrumente<br />
in Bezug auf ihre Nützlichkeit und<br />
Reichweite liefert eine Basis, an die<br />
künftige Forschungsarbeiten anknüpfen<br />
können.<br />
Aufschlussreich sind aus wissenschaftlicher<br />
Sicht auch die methodenanalytischenForschungsergebnisse:<br />
Die Arbeit zeigt auf, mit<br />
welchen Fehlerquellen bei einer<br />
Befragung von Menschen mit geistiger<br />
Behinderung zu rechnen ist<br />
und gibt Hinweise darauf, wie diese<br />
möglichst vermieden oder zumindest<br />
in engen Grenzen gehalten<br />
werden können.<br />
Die inhaltlichen Analysen verdeutlichen,<br />
dass Befragungen von Menschen<br />
mit Behinderung zu ihrer Lebensqualität<br />
nicht bloß Selbstzweck<br />
sind, sondern aufzeigen, welche Ergebnisqualität<br />
mit welchen Mitteln<br />
und Rahmenbedingungen tatsächlich<br />
erreicht wird. Dadurch werden<br />
Veränderungsbedarfe und Ansätze<br />
gelingender Praxis ableitbar.<br />
Insgesamt soll die Studie dazu beitragen,<br />
der Nutzerorientierung sozialer<br />
Dienste und Einrichtungen weiter<br />
Schubkraft zu verleihen. Im Kern geht<br />
es darum, Menschen mit Behinderung<br />
eine Subjektrolle als urteilsfähige Nutzerinnen<br />
und Nutzer zuzuerkennen, damit<br />
die Angebote zu ihren Erwartungen<br />
passen – und nicht umgekehrt.<br />
Literatur<br />
Beck, I. (2001): Lebensqualität. In: Antor, G.;<br />
Bleidick, U. (Hg.): Handlexikon der Behindertenpädagogik.<br />
Schlüsselbegriffe aus Theorie<br />
und Praxis. Stuttgart: Kohlhammer, 337-340.<br />
BMFSFJ – Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend (2006):<br />
Erster Bericht des Bundesministeriums für<br />
Neues Büro des Werkstatt-Rats<br />
eigene Räumlichkeiten sind keine Selbstverständlichkeit<br />
Freude bei der <strong>Dr</strong>. <strong>Loew</strong> Wernberger<br />
Werkstätten gGmbH: Mit dem Durchschneiden<br />
eines grünen Bandes eröffneten<br />
Hans-Jürgen Busch und Peter Regler<br />
das neue Büro des Werkstatt-Rates.<br />
Hans-Jürgen Busch, Werkstattratsvorsitzender<br />
und stellvertretender Bezirkssprecher<br />
der Oberpfälzer Werkstatt-Räte,<br />
bedankte sich für den neuen<br />
Büroraum, der die Möglichkeit biete,<br />
darin gute Arbeit für die Mitarbeiter der<br />
Wernberger Werkstätten zu leisten.<br />
Busch betonte die vielen Verbesserungen<br />
für die alltägliche Arbeit, die<br />
sich mit diesem eigenen Werkstattratbüro<br />
ergeben: „Es gibt einen festen<br />
Ort, an dem ungestört Besprechungen<br />
und Sprechstunden abgehalten werden<br />
können, das vereinfacht auch die<br />
Identifizierung der Mitarbeiter mit ihrem<br />
Werkstattrat. Benötigte Akten haben<br />
einen festen Platz und müssen nicht für<br />
jede Besprechung extra mitgenommen<br />
werden, der Computer vereinfacht darüber<br />
hinaus die Arbeit des Werkstattrats<br />
und deren Dokumentation“, so<br />
Hans-Jürgen Busch.<br />
„Das zur Verfügung stellen eines eigenen<br />
Büros für unsere Arbeit ist keine<br />
Selbstverständlichkeit, sondern ist in<br />
den Werkstätten eher die Ausnahme“<br />
betonte Busch. Damit sprach er ein besonderes<br />
Dankeschön für die entgegengebrachte<br />
Wertschätzung für die wichtige<br />
Arbeit des Werkstattrats aus.<br />
Peter Regler, Werkstattleiter der Wernberger<br />
Werkstätten, machte besonders<br />
auf den Unterschied zwischen „bloßer<br />
Mitarbeit“ und „echter Zusammenarbeit“<br />
aufmerksam. Letztere habe die<br />
gemeinsame Arbeit mit dem Werkstattrat<br />
zum Wohl der Werkstätten im Laufe<br />
der Zeit immer wieder gekennzeichnet.<br />
Die Beschäftigten von Werkstätten für<br />
behinderte Menschen haben gesetzlich<br />
vorgeschriebene Mitwirkungsrechte. In<br />
allen Werkstätten werden Werkstatträte<br />
gewählt, die die Interessen der behinderten<br />
Beschäftigten im Arbeitsbereich vertreten<br />
und mit der Leitung diskutieren.<br />
Auch die Anliegen der Teilnehmer im Berufsbildungsbereich<br />
sowie im Eingangsverfahren<br />
werden berücksichtigt. In der<br />
„Werkstättenmitwirkungsverordnung“<br />
sind Rechte und Pflichten des Werkstattrates,<br />
aber auch der Werkstattleitung<br />
geregelt. Die gewählten Werkstatträte<br />
können bei allen relevanten Fragen Einfluss<br />
nehmen. (JuH)<br />
SOZIALPOLITIK_<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend über<br />
die Situation der Heime und die Betreuung<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner (Stand:<br />
15.08.2006). (online) http://www.bmfsfj.de/<br />
Publikationen/heimbericht/root.html<br />
Noll, H.-H. (2000): Konzepte der Wohlfahrtsentwicklung:<br />
Lebensqualität und „neue“<br />
Wohlfahrtskonzepte. (online) http://bibliothek.wz-berlin.de/pdf/2000/p00-505.pdf<br />
Oelerich, G.; Schaarschuch, A. (Hg.) (2005):<br />
Soziale Dienstleistungen aus Nutzersicht.<br />
Zum Gebrauchswert Sozialer Arbeit. München:<br />
Reinhardt.<br />
Schäfers, M. (2008): Lebensqualität aus Nutzersicht.<br />
Wie Menschen mit geistiger Behinderung<br />
ihre Lebenssituation beurteilen. Wiesbaden:<br />
VS Verlag für Sozialwissenschaften.<br />
Wetzler, R. (2003): Qualitätsmanagement<br />
in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe.<br />
Eine empirische Bestandsaufnahme. Freiburg<br />
i. Br.: Lambertus.<br />
Zapf, W. (1984): Individuelle Wohlfahrt: Lebensbedingungen<br />
und wahrgenommene Lebensqualität.<br />
In: Glatzer, W.; Zapf, W. (Hg.): Lebensqualität<br />
in der Bundesrepublik. Objektive<br />
Lebensbedingungen und subjektives Wohlbefinden.<br />
Frankfurt/Main: Campus, 13-26.<br />
Bild ganz oben:<br />
Mitglieder des Werkstattrats und<br />
der WfbM feiern gemeinsam<br />
Bild unten:<br />
Hans-Jürgen Busch und Peter<br />
Regler eröffnen das neue Büro<br />
<strong>Dr</strong>.<strong>Loew</strong> PERSPEKTIVE 2009 9