Tadelakt_2011_Nr_285.pdf 1419KB 08.09.2012
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Polierballen aus weichem<br />
Tuch und Folie<br />
Flüssige, schwarze<br />
Olivenölseife<br />
Einige sehr gut geeignete Gesteinsarten<br />
Achat Mohshärte 7<br />
Tigerauge Mohshärte 7<br />
Rosenquarz Mohshärte 7<br />
Bergkristall Mohshärte 7<br />
Granit Mohshärte 6<br />
Auch Flusskiesel sind brauchbar. Bei der Auswahl eines Kiesels muss darauf geachtet<br />
werden, dass er möglichst wenig Risse und Poren aufweist. Ein Flusskiesel ist hart<br />
genug, wenn sich damit Glas ritzen lässt.<br />
Mittlerweile gibt es auf dem Markt ein Polierinstrument aus Hartkeramik. Das Arbeiten<br />
mit einem Naturstein ist aber schöner und Teil der Faszination der <strong>Tadelakt</strong>verarbei-<br />
tung. Ich gehe davon aus, dass sich die Energie der Steine beim Bearbeiten des Ver-<br />
putzes auch auf diesen überträgt. Hier liegt also eine weitere Möglichkeit, den Verputz<br />
positiv zu beeinflussen. Im Buch «Lexikon der Heilsteine» von Michael Gienger, können<br />
Wirkung und Anwendungen von Steinen nachgelesen werden.<br />
Ein weiteres Argument, welches für die Verwendung von Natursteinen spricht, ist der<br />
Preis und die Möglichkeit, die Steine selber zu schleifen.<br />
Zum Seifen wird eine Sprühflasche oder ein gut eingearbeiteter Pinsel, der keine Haare<br />
verliert, eingesetzt. Das Polieren des Verputzes nach 2 – 3 Wochen ist der letzte Ar-<br />
beitsgang. Für diese Arbeit darf der Stein nicht verwendet werden, weil dieser die nun<br />
harte Oberfläche zerkratzen würde. Statt mit dem Stein wird die Seife mit einem Folien-<br />
ballen einpoliert. Der Folienballen wird selbst angefertigt indem ein weiches Tuch in<br />
einen oder mehrere Mehrzweckbeutel aus Polypropylen gesteckt wird. Der Folienballen<br />
kann auch sehr hilfreich sein beim Verpressen von heiklen Kanten.<br />
2.2 POLIERSEIFE<br />
Innerhalb von 24 Stunden nach dem Verputzen, wird die Oberfläche mit einer Lösung<br />
aus schwarzer Olivenölseife und Wasser eingeseift und mit dem Stein poliert. Erst jetzt<br />
erhält der <strong>Tadelakt</strong> eine seiner charakteristischen Eigenschaften- er wird hydrophob<br />
(wasserabweisend). Um die Hydrophobierung zu verbessern, können Badezimmer,<br />
Waschbecken und andere Nassbereiche in den folgenden Tagen noch mehrmals einge-<br />
seift werden. Beim ersten Einseifen, soll das Verhältnis von Seife und Wasser ca. 1:15<br />
bis 1:20 betragen. In den folgenden Arbeitsgängen wird die Seifenkonzentration bis auf<br />
1: 10 (1 Teil Seife, 10 Teile Wasser) in Schritten erhöht. Die Seifenmenge sollte wegen des<br />
hohen Ölgehalts nicht zu gross sein, da die <strong>Tadelakt</strong>oberfläche sonst «speckig» wird.<br />
Ich verwende meistens flüssige schwarze Olivenölseife (savon noir liquide).<br />
Für die Herstellung dieser Seife werden 72 % Olivenöl mit destilliertem Wasser, Natron,<br />
Alkali und Meersalz verkocht.<br />
Da der Kalk sehr saugfähig ist, dringt das Seifenwasser in den Verputz ein und ver-<br />
wandelt sich in Kalkseife. Kalkseife ist nicht wasserlöslich und kann so die Poren des<br />
<strong>Tadelakt</strong>s dauerhaft verschliessen. Die oberste Schicht, das heisst etwa 0,2 mm, wird<br />
wasser- und schmutzabweisend. Die meisten kennen Kalkseife als Ablagerung in Ba-<br />
dewanne und Spülbecken, wo sie durch die Verbindung von hartem Wasser und Seife<br />
entstehen kann.<br />
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