Tadelakt_2011_Nr_285.pdf 1419KB 08.09.2012
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Eingefärbte <strong>Tadelakt</strong>-<br />
Mustertafeln<br />
Beim Sulfatverfahren entstehen bei der Produktion von einer Tonne Titandioxid rund<br />
vier Tonnen Grünsalz und sechs bis neun Tonnen Dünnsäure (20 %ige Schwefelsäure<br />
mit Eisen, Magnesiumsulfat und Schwermetallspuren), welche bis vor wenigen Jahren<br />
noch in die Meere geleitet wurde. Heute kann man Dünnsäure zu Schwefelsäure verar-<br />
beiten und in den Prozess zurückführen. Im Chloridverfahren wird das Mineral Rutil in<br />
Gegenwart von Kohle chloriert und mit Sauerstoff in Titandioxid überführt. Chlor wird<br />
in den Prozess zurückgeführt. Berücksichtigen wir beim Chloridverfahren die Abfall-<br />
mengen, erweist sich das Verfahren als nicht sehr viel weniger umweltbelastend als<br />
das Sulfatverfahren. Die Weltproduktion ist mit vier Millionen Tonnen pro Jahr ausser-<br />
ordentlich hoch. (www.wecobis.de)<br />
Auch unter den natürlichen Pigmenten gibt es einige, die nicht mehr mit gutem Gewis-<br />
sen benützt werden können. So sind zum Beispiel der Abbau von roten Korallen oder<br />
das Auskochen von Purpurschnecken und die Verwendung von Elfenbein verantwor-<br />
tungslos. Dazu kommt, dass heute viele bis anhin natürliche Pigmente, künstlich her-<br />
gestellt werden. Der Einsatz von Pigmenten muss, wie alles, gut durchdacht werden.<br />
Fazit: Wo irgend möglich sind natürliche, ethisch und moralisch vertretbare Pigmen-<br />
te einzusetzen. Künstliche Pigmente sind vertretbar für kleinere Flächen, an Objekten<br />
und um Akzente zu setzen.<br />
2.4 EINFÄRBEN VON TADELAKT<br />
18<br />
Im Allgemeinen ist die Farbe ein Mittel, einen<br />
direkten Einfluss auf die Seele auszuüben<br />
Wassily Kandinsky<br />
In Marokko wird <strong>Tadelakt</strong> traditionell mit einem dort reichlich vorhandenen, natürli-<br />
chen, roten Eisenoxid eingefärbt. Darum wird Marrakesch auch die rote Stadt genannt.<br />
Immer mehr halten heute auch dort synthetische Farben Einzug.