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Tadelakt_2011_Nr_285.pdf 1419KB 08.09.2012

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6.4 BRENN- UND VERPUTZPROBEN<br />

Die erste Brennprobe habe ich mit dem Kalk vom Weissenstein durchgeführt. Zuerst<br />

habe ich den Ofen mit Holz und Kohle aufgefüllt und dann ein Kilogramm Steine von<br />

2 – 3 cm Grösse oben in die Mitte gelegt. Die Steine deckte ich mit einer Schicht Holz<br />

und Kohle zu. Danach zündete ich das Feuer durch die Öffnung ganz unten. Relativ<br />

schnell entwickelte sich starker Rauch, da sich das Feuer im Ofen nur langsam aus-<br />

breiten kann. Um eine beständig hohe Luftzufuhr zum Brennraum zu erhalten, habe ich<br />

mit einer grossen Pumpe konstant Luft in das Feuerloch geblasen. Schon bald konnte<br />

ich sehen, dass die Glutfarbe von hellorange zu Gelb wechselte. Hellorange Glut hat<br />

eine Temperatur von rund 800 °C, Gelb ist bereits über 1000 °C heiss.<br />

Nach knapp vier Stunden war das Feuer abgebrannt. Am nächsten Tag, als die Steine<br />

abgekühlt waren entfernte ich die Steine aus dem Ofen und besprühte sie mit kaltem<br />

Wasser. Sofort begannen die Steine zu zischen und zu dampfen, worauf sie zu einem<br />

weissen Pulver zerfielen. Um die Rauchentwicklung zu minimieren, habe ich für die<br />

zweite Brennprobe den Ofen zuerst eine Stunde eingefeuert und erst dann bis zum<br />

Rand mit Holz, Kohle und einem Kilogramm Dolomit aufgefüllt. Auch bei diesem Ver-<br />

such stieg die Temperatur der Glut rasch auf ungefähr 1000 °C. Obwohl die Hitze die<br />

Steine aufgerissen hat, passierte beim Besprühen mit Wasser vorläufig nichts. Einige<br />

Tage später war ein grosser Teil der Steine allerdings doch zu Pulver zerfallen. Bis heute<br />

bin ich nicht sicher, ob diese Brennprobe gelungen ist. Weitere Tests sind notwendig<br />

und werden mir vielleicht neue Erkenntnisse liefern.<br />

59<br />

Deckel aus<br />

Schamottesteinen,<br />

Verputz aus<br />

feuerfestem Mörtel

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