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OBS-Arbeitspapier

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Ausverkauf des Journalismus?<br />

Marvin Oppong<br />

wirkung der Sicherheitskonferenz“ prägten. „Als ‚neutrale Plattform‘ kann die Münchner Sicherheitskonferenz<br />

aus meiner Sicht nur eingeschränkt bezeichnet werden“, so der promovierte<br />

Psychotherapeut und Psychoanalytiker weiter. Es sei „kaum vorstellbar, dass der politische<br />

Standpunkt des Konferenzleiters und die Interessen der Geldgeber“ bei der „Auswahl der<br />

Teilnehmer und bei der Themensetzung keine angemessene Berücksichtigung finden sollten.“<br />

Mohr weiter: „Die Münchner Sicherheitskonferenz soll in der deutschen Bevölkerung den<br />

Glauben stärken, dass Sicherheit, Wohlstand und nationale Selbstbestimmung letztlich auf<br />

militärischer Stärke und auf Bündnisbildung gegenüber möglichen Feinden gründen.“<br />

Ihrem Sprecher zufolge verfolgt die MSC „die Förderung der internationalen Gesinnung,<br />

der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens“. Die<br />

Liste von Unterstützern der Münchner Sicherheitskonferenz liest sich wie ein Who’s who der<br />

globalen Rüstungsbranche. Darunter ist der Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann ebenso<br />

wie der Raketenhersteller Raytheon (jeweils als „Associates“), der Rüstungshersteller Airbus<br />

(„Main Sponsor“), der Kampfflugzeugproduzent Lockheed Martin, Lenkflugkörperhersteller<br />

MDBA sowie der Rüstungskonzern BAE Systems („Sponsors“). Thomas Mohr erklärt hierzu,<br />

die Sicherheitskonferenz habe sich unter dem Leiter Ischinger die Rechtsform einer Stiftung<br />

als gemeinnützige GmbH gegeben. Der Preis dafür könne sein, „stärker die Interessen der<br />

Sponsoren berücksichtigen zu müssen“. „Non-governmental partner“ der MSC ist neben dem<br />

Bundesverband der Deutschen Industrie auch die Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.<br />

Zu den genannten Veranstaltungen teilt man mit: „Viele der heute zu diskutierenden gesellschaftlichen,<br />

politischen und wirtschaftlichen Fragen hängen immer stärker auch von sicherheitspolitischen<br />

Entwicklungen ab und können nicht mehr getrennt voneinander betrachtet<br />

werden. Gerade vor diesem Hintergrund haben sich das FAF [Frankfurter Allgemeine Forum,<br />

Anm. d. Verf.] und die MSC entschlossen, ein gemeinsames Veranstaltungsformat zum Schwerpunktthema<br />

Energiesicherheitspolitik zu etablieren und in diesem Rahmen ihr jeweiliges Knowhow<br />

ergänzend einzubringen.“ Mit den „Energy Security“-Formaten böten die Sicherheitskonferenz<br />

und das Frankfurter Allgemeine Forum „eine internationale Plattform, die hochrangige<br />

politische Entscheidungsträger, Vertreter der Energiewirtschaft und Energieexperten von<br />

Nichtregierungsorganisationen miteinander ins Gespräch bringt“. Bei den „Veranstaltungen<br />

und der Programmplanung“ bringe die MSC „ihre sicherheitspolitische Expertise ein“.<br />

F.A.Z.-Medien hätten, so Rolofs, „gemeinsam mit vielen anderen deutschen und internationalen<br />

Medien im Online-, TV- und Printbereich“ über die Events berichtet.<br />

Auf faz.net findet sich ein Bericht des Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz<br />

Wolfgang Ischinger und des Sicherheitskonferenz-Sprechers Oliver Rolofs. 78 Dieser befasst<br />

78 http://www.faz.net/aktuell/politik/fremde-federn-wolfgang-ischinger-und-oliver-rolofs-jetzt-ist-die-eu-am-zug-11013862.html<br />

[abgerufen am 19.01.2016].<br />

<strong>OBS</strong>-<strong>Arbeitspapier</strong> 21<br />

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