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OBS-Arbeitspapier

AP21_Lobby_final

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Marvin Oppong<br />

Ausverkauf des Journalismus?<br />

Christopher Keese: Der Absolvent der Henri-Nannen-Schule war zunächst Assistent des Vorstandsvorsitzenden<br />

bei Gruner+Jahr und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Verlags. Nach<br />

einer Tätigkeit als Ressortleiter und Geschäftsführender Redakteur bei der „Berliner Zeitung“<br />

arbeitete er als stellvertretender Chefredakteur, Prokurist und geschäftsführender Redakteur<br />

bei der „Financial Times Deutschland“, deren Chefredakteur er 2001 wurde. Von 2004 bis 2008<br />

war Keese Chefredakteur der „Welt am Sonntag“ sowie von 2006 bis 2008 von Welt Online. Zum<br />

April 2008 übernahm Keese laut welt.de „die neu geschaffene Aufgabe des Konzerngeschäftsführers<br />

Public Affairs der Axel Springer AG“. Im September 2013 stieg Keese bei Springer auf<br />

und wurde „zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben zum Executive Vice President der<br />

Axel Springer AG berufen. In dieser Funktion wird er ressortübergreifende Themen und Projekte<br />

des Vorstands koordinieren. Die Bereiche Investor Relations und Public Affairs berichten<br />

weiter an ihn.“ In seiner Rolle als Cheflobbyist bei Springer spielt Keese eine zentrale Rolle<br />

bei der Kampagne für die Einführung eines Leistungsschutzrechts der Verlage. Er ist urheberrechtspolitischer<br />

Sprecher beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und war daneben<br />

Co-Vorsitzender von dessen Arbeitskreis Leistungsschutzrecht. Er engagiere sich „nach wie<br />

vor bei diesem Thema“, so Keese auf Anfrage. Kesse ist darüber hinaus Vorstandsmitglied<br />

der Deutschen Gesellschaft der Freunde des Weizmann Instituts e. V. Die Organisation fördert<br />

die Forschungsaktivitäten des Weizmann-Instituts der Wissenschaften, betreibt nach eigenen<br />

Angaben aber auch „Lobby-Arbeit“, die „deutsche Wohltäter und Gesellschaften“ überzeugen<br />

soll „Forschung und Lehre am Weizmann-Institut der Wissenschaften zu unterstützen“.<br />

Henning Krumrey: Der frühere Leiter der Parlamentsredaktion des „Focus“ wurde im April<br />

2009 stellvertretender Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“. Zum 1. Januar 2016 übernahm<br />

Krumrey die Leitung der Abteilungen Politik und Kommunikation sowie das Marketing des Recycling-Unternehmens<br />

Alba Group. Krumrey ist dabei auch für Corporate Marketing/Sponsoring<br />

zuständig.<br />

Da das Thema „Seitenwechsel zwischen Medien und Lobbyismus“ für sich ausgesprochen umfangreich<br />

ist, konnte es in dieser Studie nicht eingehender behandelt werden. Die hier gegebenen<br />

Informationen sollen einen kleinen Einblick in die Problematik anhand einiger prominenter<br />

Beispielfälle geben.<br />

92 <strong>OBS</strong>-<strong>Arbeitspapier</strong> 21

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