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OBS-Arbeitspapier

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Marvin Oppong<br />

Ausverkauf des Journalismus?<br />

habe, unser Rechtsreferat geprüft und für in Ordnung befunden hat, werde ich mir Ihre Mail<br />

durchlesen. Bis dahin bitte ich um Abstand derartiger Anfragen.“ Danach teilte Schindler mit,<br />

man sei bei der SZ-Konferenz „nicht Veranstalter, sondern einer von vielen Verbänden, die der<br />

Veranstaltung beiwohnen.“ Schindler weiter: „Nachdem Sie die Stiftung und sich selbst nicht<br />

ordentlich mit Adressatenfeld und Impressum darstellen, nehmen Sie bitte Abstand von meiner<br />

Mailadresse und unserem Unternehmerverband.“<br />

Wofür der Bundesverband demografischer Wandel genau steht, ist schwer auszumachen: Auf<br />

seiner Homepage führt der Verband weder seine Mitglieder noch deren Anzahl auf, noch gibt er<br />

Informationen über die Struktur seiner Mitglieder. Unter „Über uns“ werden Schlagworte wie „Mitarbeiterentgeltoptimierungsprozesse“,<br />

„Mitarbeiterentgeltumwandlungsprozesse“, „Anpassung<br />

der Lohn- und Gehaltsstruktur“, „Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Versicherung,<br />

Vorsorge, Umsetzung, Nachsorge“ und „Flexibles Renteneintrittsalter (Zeitwertkonten und Demografie-Rente)“<br />

genannt. Auf die Frage, was inhaltlich ganz genau unter die einzelnen Punkte<br />

falle und was der Bundesverband demografischer Wandel in den einzelnen Themenfeldern jeweils<br />

genau fordere, teilte der Präsident mit, bitte „von Presseanfragen der Art Abstand zu nehmen. Des<br />

Weiteren läuft von unserer Rechtsabteilung eine Anfrage bei der Stiftung zu Ihrer Tätigkeit.“<br />

Über den Google-Cache ließ sich bis Mitte 2015 eine Webseite abrufen, die sich einmal auf<br />

der Homepage des Bundesverbands demografischer Wandel befand. Darauf findet sich ein Text<br />

mit der Überschrift „Erste Veranstaltung des Expertenrates des Bodensee Unternehmerforums<br />

großer Erfolg“. Daneben verwies der „SZ“-Partner auf einen „Bericht über die Veranstaltung in<br />

der Süddeutschen Zeitung vom 12.04.2013“. Im Archiv der „SZ“ ist ein entsprechender Bericht<br />

jedoch nicht auszumachen. Auf die Frage, was es mit der Angabe genau auf sich hat, konnte<br />

der Präsident des Bundesverbands demografischer Wandel keine schlüssige Antwort geben.<br />

„Wir arbeiten mit Ihnen nicht zusammen“, so Schindler. Er werde „auch aus der Zeit vor meiner<br />

Person keine Artikel zur Verfügung stellen.“ Er widme sich „nun dem Tagesgeschäft, meine<br />

Tätigkeit hier ist Ehrenamt und wird nicht vergütet.“<br />

Die „Süddeutsche Zeitung“ plante und bewarb eine „SZ“-Beilage mit dem Titel „Betriebliche<br />

Krankenversicherung“, die am 9. Juli 2015 erscheinen sollte. In der Vorab-Beschreibung der<br />

Beilage thematisiert die „Süddeutsche Zeitung“ den demografischen Wandel, Kernthema ihres<br />

Kooperationspartners Bundesverband demografischer Wandel bei der „2. SZ-Fachkonferenz:<br />

Betriebliche Krankenversicherung“. Die „SZ“-Ausgabe vom 9. Juli enthielt dann jedoch keine<br />

Beilage zum Thema betriebliche Krankenversicherung, stattdessen eine „Anzeigensonderveröffentlichung“<br />

zum „Derivategipfel 2015“. Auf Nachfrage hieß es in der „SZ“-Beilagenredaktion,<br />

die Sonderveröffentlichung sei „storniert“ worden und aus „verlagsinternen Gründen“<br />

nicht veröffentlicht worden. Es stehe „noch kein neuer Termin fest“. Fest stehe aber: „In diesem<br />

Jahr erscheint sie nicht mehr.“<br />

76 <strong>OBS</strong>-<strong>Arbeitspapier</strong> 21

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