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OBS-Arbeitspapier

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Ausverkauf des Journalismus?<br />

Marvin Oppong<br />

Kooperation mit der Stiftung Familienunternehmen:<br />

Die „Hauptstadtgespräche“<br />

Die „Süddeutsche Zeitung“ veranstaltete zusammen mit der Stiftung Familienunternehmen 118<br />

zudem die Debattenreihe „Das Hauptstadtgespräch“. Die Stiftung Familienunternehmen<br />

betreibt Lobbying bei Entscheidungsträgern und setzt sich ein für eine „politische Anerkennung<br />

der Interessen der Familienunternehmen“ durch „einen Dialog mit relevanten Entscheidungsträgern“.<br />

Die Stiftung ist gegen die Erbschaftssteuer, 119 gegen ein eigenes Unternehmensstrafrecht<br />

120 und gegen eine gesetzlich bindende Frauenquote. 121 „Ein wichtiger Impuls für die<br />

Stiftungsgründung war, dass wenige Großkonzerne im Streubesitz als die deutsche Wirtschaft<br />

wahrgenommen wurden, die große Zahl der Familienunternehmen jedoch im Schatten der<br />

Öffentlichkeit stand, obwohl sie z. B. die Mehrheit der Arbeitsplätze in Deutschland stellt. Zu<br />

unseren Zielen zählen deswegen die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von Familienunternehmen<br />

und die Förderung wissenschaftlicher Forschung über Familienunternehmen“,<br />

erklärt Hartmut Kistenfeger, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung, auf Anfrage.<br />

Die Stiftung sei „Anlaufstelle für Medienvertreter und Politiker“, so Kistenfeger, der Wert auf<br />

die Feststellung legt, man sei „kein Verband“.<br />

Marc Beise, Ressortleiter Wirtschaft bei der „SZ“, erklärte auf Anfrage, man habe die Stiftung<br />

Familienunternehmen als Mitveranstalterin ausgewählt, weil „sie sehr guten Kontakt zu<br />

den sonst eher scheuen großen Familienunternehmern hat und Türen öffnen kann.“ Auf die<br />

Frage, ob die Stiftung Einfluss auf den Inhalt der „Hauptstadtgespräche“ hatte, teilte Beise<br />

mit, es habe einen „Gedankenaustausch über Themen und mögliche Referenten gegeben“.<br />

Die Entscheidung habe jedoch bei der „SZ“ gelegen. Zudem habe die Stiftung „auf die Berichterstattung<br />

von der Veranstaltung […] keinen Einfluss, die Moderation lag immer in den Händen<br />

eines SZ-Redakteurs, der Stiftungsvorsitzende begrüßte nur.“<br />

Mit den „Hauptstadtgesprächen“ sei, erläutert Kistenfeger, ein Format geschaffen worden,<br />

„welches wirtschafts- und gesellschaftspolitische Fragen mit dem Unternehmenstypus<br />

Familien unternehmen bearbeitet, zu dem über 90 Prozent aller deutschen Unternehmen<br />

gehören.“ Zur Zusammenarbeit zwischen der „SZ“ und der Stiftung habe „die Auswahl der<br />

Unternehmer und Politiker wie auch die Wahl des Hauptthemas“ gehört. Die Stiftung habe dafür<br />

nichts bezahlt. Auf den Inhalt der „Hauptstadtgespräche“ habe „die Stiftung keinen Einfluss,<br />

118 Siehe zur Stiftung Familienunternehmen auch den Abschnitt „F.A.Z.-Verlag/Frankfurter Allgemeine Forum“ und dort insbesondere<br />

„Kooperation mit der Münchner Sicherheitskonferenz“ in Anhang I.<br />

119 http://www.familienunternehmen.de/de/aktuelle-themen/erbschaftsteuer [abgerufen am 20.01.2016] .<br />

120 http://www.familienunternehmen.de/de/aktuelle-themen/unternehmensstrafrecht [abgerufen am 20.01.2016].<br />

121 http://www.familienunternehmen.de/----2015-02-24-Frauenquote--Unnoetiges-Risiko------_site.site..ls_dir._siteid.280_nav.-1_<br />

entryid.589_likecms.html [abgerufen am 03.02.2016].<br />

<strong>OBS</strong>-<strong>Arbeitspapier</strong> 21<br />

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