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OBS-Arbeitspapier

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Ausverkauf des Journalismus?<br />

Marvin Oppong<br />

„Zeit Konferenz Erdgas & Klimaschutz“<br />

Am 1. Oktober 2015 fand in Berlin die „Zeit Konferenz Erdgas & Klimaschutz“ statt. Der Event<br />

trug den Titel „Wie ökologisch und bezahlbar ist die Klimawende ‚Made in Germany‘?“, Veranstaltungsort<br />

war das Allianz Forum, direkt am Brandenburger Tor in Berlin. Die Konferenz mit der<br />

„Zeit“ im Namen wurde in Zusammenarbeit mit der Initiative Zukunft Erdgas e. V. ausgerichtet.<br />

„Zukunft Erdgas möchte mit der Veranstaltung einen gesellschaftlichen Dialog anstoßen, der<br />

nach Lösungen für den Klimaschutz sucht und den Beitrag des Energieträgers Erdgas erörtert“,<br />

so Michael Oppermann, Sprecher von Zukunft Erdgas. „Convent erbringt die Konzeption und<br />

Durchführung der Veranstaltung und ermöglicht die Logopräsenz von Zukunft Erdgas. Zukunft<br />

Erdgas beteiligt sich an der Finanzierung der Veranstaltung.“ Oppermann weiter: „Wir bitten<br />

um Verständnis, dass wir über die Höhe der Kostenbeteiligung nicht öffentlich Auskunft geben.“<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Convent und Zukunft Erdgas beinhalte zudem, so der<br />

Zukunft-Erdgas-Sprecher, „Anzeigen im Vorfeld und im Nachgang der Veranstaltung. Diese<br />

sind als Anzeige deutlich gekennzeichnet und werden teilweise für Inhalte der Veranstaltung<br />

(so genannte Advertorials) genutzt.“<br />

Zu den Mitgliedern des Partners der „Zeit Konferenz Erdgas & Klimaschutz“, Zukunft Erdgas,<br />

zählen zahlreiche lokale Gasanbieter, die E.ON Energy Sales GmbH, aber auch die Gazprom<br />

Germania GmbH. Vorsitzender des Aufsichtsrates von Zukunft Erdgas ist ein Mitglied der Geschäftsführung<br />

des Gasanbieters E.ON Energie Deutschland GmbH. Offizieller „Partner“ von Zukunft<br />

Erdgas ist der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, „Kooperationspartner“<br />

der Zentralverband Sanitär Heizung Klima. Im Beirat von Zukunft Erdgas sitzen Vertreter weiterer<br />

Lobbyorganisationen. 128 Auch die Geräteindustrie ist mit vier Repräsentanten vertreten.<br />

Beiratsmitglied ist auch der Koordinator für Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

der Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß. Das Mitglied des Wirtschaftsausschusses<br />

des Bundestages gehört dem Deutsch-Aserbaidschanischen Forum an. Im Rahmen des mittlerweile<br />

aufgegebenen Nabucco-Pipeline-Projekts wollte der österreichische Energiekonzern<br />

OMV Erdgas aus Aserbaidschan durch die Türkei bis nach Europa liefern; die OMV Gas & Power<br />

GmbH ist eines der Mitglieder von Zukunft Erdgas. Im Jahr 2010 setzte sich der Parlamentarier<br />

Bareiß für die Nabucco-Pipeline ein. Per Pressemitteilung forderte Bareiß damals: „Der Kaspische<br />

Raum muss zeitnah durch die Nabucco-Pipeline an die EU angebunden werden.“<br />

128 Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, Zentralverband Sanitär Heizung Klima; Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie,<br />

Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband, Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.,<br />

Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen, Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V., Vereinigung<br />

der Fernleitungsnetzbetreiber, Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e. V., Deutscher Mieterbund;<br />

siehe: https://www.zukunft-erdgas.info/zukunft-erdgas/beirat [abgerufen am 20.01.2016].<br />

<strong>OBS</strong>-<strong>Arbeitspapier</strong> 21<br />

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