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des Bezirks Oberbayern

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Rückblick Planungszeitraum 2013 bis 2015<br />

Die Ambulantisierung von Unterstützungsarrangements ist eine sozialpolitisch wie fachlich gewollte<br />

und von Selbsthilfeverbänden der Menschen mit Behinderungen geforderte Entwicklung. Daher ist<br />

die Schaffung von Eingangs- bzw. Übergangsmodulen (insbesondere Wohntraining) zum ambulanten<br />

Bereich ein erklärtes Ziel der <strong>Bezirks</strong>verwaltung.<br />

Eingliederungshilfe<br />

Erwachsene<br />

Das Wohntraining richtet sich in erster Linie an Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Beeinträchtigung,<br />

die den Wunsch haben, ein selbstbestimmtes und – soweit möglich – selbstständiges<br />

Leben zu führen. Es ist sowohl geeignet für Menschen mit Behinderungen, die von zu Hause ausziehen<br />

wollen, als auch für Bewohner, die derzeit in einem Wohnheim leben, denen aber eine ambulante<br />

Unterstützung noch nicht ausreicht. Im Rahmen <strong>des</strong> Wohntrainings werden ihnen die Sicherheit von<br />

stationären Strukturen und ein sanfter Übergang in weniger betreute Wohnformen geboten. Selbstverständlich<br />

besteht auch die Möglichkeit, dass direkt im ambulant betreuten Wohnen ein Wohntraining<br />

stattfindet. Dafür kann in der Trainingszeit ein Zuschlag von 20 % gewährt werden.<br />

Zu den Inhalten <strong>des</strong> Wohntrainings gehört u. a. die Kompetenzvermittlung im gesamten lebenspraktischen<br />

Bereich. Menschen mit Behinderungen, die weitgehend unabhängig leben wollen,<br />

können dabei herausfinden, welche Wohnform für sie die geeignete ist. Zudem lernen sie alle Herausforderungen,<br />

die ein selbstständiges ambulant unterstütztes Wohnen mit sich bringt, zu meistern.<br />

Das Ziel ist ein Zuwachs an Eigenverantwortung und persönlicher Lebensqualität.<br />

Menschen mit Behinderungen wollen und sollen über ihr Leben selbst bestimmen und es gestalten.<br />

Dieser Wunsch rückt zu Recht immer mehr in den Vordergrund der Überlegungen, wenn es um die<br />

Gestaltung bestehender und neuer Unterstützungsangebote für die Betroffenen geht.<br />

Die Handreichung „Eckpunkte zur Umsetzung dezentraler Wohnstrukturen für Menschen mit<br />

körperlicher Behinderung, Sinnesbehinderung und/oder geistiger Behinderung unter dem Aspekt<br />

der Inklusion“ <strong>des</strong> Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration<br />

(StMAS) hat hier eine wegweisende Funktion eingenommen. Sie dient als Orientierungshilfe, um<br />

bereits bestehende Angebote entsprechend weiterzuentwickeln und neue Angebote entsprechend<br />

den Forder ungen und Grundsätzen eines selbstbestimmten und teilhabeorientierten Lebens von<br />

Menschen mit Behinderungen zu planen (siehe Kapitel II.A.1.4.2).<br />

Unter dieser Maßgabe hat sich das Portfolio verschiedener Träger und Einrichtungen schon deutlich<br />

erweitert und bietet Menschen mit Behinderungen Wohnangebote für unterschiedlichste Grade der<br />

Verselbständigung in verschiedenen Unterstützungsformen an.<br />

Eine hohe Zahl an sozialraumorientierten Außenwohngruppen im stationären Rahmen, Angebote<br />

für Wohntraining (ebenfalls noch stationär vereinbart) übergehend in ambulante Wohngemeinschaften<br />

und ambulantes Einzelwohnen ermöglichen ein durchlässiges und facettenreiches System. Der<br />

neueste Baustein darin – das Wohntraining – ist aktuell auf 55 Plätze aufgebaut. Er unterstützt Menschen<br />

mit Behinderungen dabei, ihren Weg in das ambulant betreute Wohnen zu finden und gezielt<br />

das zu trainieren, was auf dem Weg in mehr Selbstständigkeit und Selbstbestimmung noch ganz individuell<br />

gebraucht wird. So können bei Einzelnen mögliche Ängste vor diesem Schritt konkret bewältigt<br />

werden. Ziel ist dabei eine Ausdifferenzierung der Assistenz nach individuellen Vorstellungen und<br />

Wünschen der Bewohner sowie bedarfsgerechte Assistenzkonzepte mit dem Ziel einer Reduktion<br />

von Hilfeerbringung.<br />

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